Survivor-Einblicke

30

"Ist das ne gute Idee? Das Teil ist riesig, fast genauso groß wie der Enderdragon", warf Kevin skeptisch ein und betrachtete die vogelähnliche Kreatur mit langen Krallen und einem langen Schnabel.
"Ach das wird schon. Es kann hier sowieso nicht fliegen", erwiderte Basti unbesorgt und begann auf das Monster zu schießen.
Kevin hingegen war das ganze nicht Geheuer, aber er schoss auf die Vogelbeine. Er konnte Basti ja auch nicht allein kämpfen lassen!

Er hörte den Vogel vor Schmerz aufkreichen, dann breitete er die Flügel aus, die krachend tief in die Steinmauern einschlugen und sie mit Leichtigkeit durchdrennte.
"Ohoh, der hebt doch. Basti, der kann wohl fliegen!", rief Kevin und der spitze Schnabel bohrte sich neben ihm in den Boden. "Und es kann einen aufspießen!"
"Ja, ich sehe es, Kevin", erwiderte Basti, der nun auch mehr mit ausweichen als mit angreifen beschäftigt war. So hatte er sich das nicht vorgestellt! Aber es konnte ja auch keiner ahnen, dass dieser Boss so viel Kraft besaß und die Blöcke um ihn herum einfach durch die Gegend schleuderte.
"Ja was machen wir jetzt!?", rief Kevin und schoss einen weiteren Pfeil ins Gefieder des Vogels, den das kaum interessierte. Spürte der den Pfeil überhaupt oder fingen die langen Federn das Geschoss einfach ab? Es sah jedenfalls nicht so aus, als würde der Vogel zeitnah schwächer werden.
"Solange der dich nicht trifft, ist alles gut, einfach weiter draufschießen", entschied Basti und Kevin beugte sich dem. Er verließ sich auf Bastis Einschätzung, der schätzte die meisten Situationen ja besser ein, als Kevin das konnte.
Weitere vier Pfeile trafen den Körper der Bestie, die sich wütend hin und herdrehte, wobei sie ganze Gebäudeteile der brüchigen Ruine in Stücke riss. Dnan hatte sie genug Platz geschaffen, um doch noch abzuheben.
Die Schreie des Monster hallten von den steinernen Wänden um die uralte Stadt herun wieder und das Brechen der Stalagtiten an der Decke, als sie mit den Flügeln des Vogels kollidierten, war im gesamten Hohlraum unter der Erde deutlich hörbar. Kevin musste sich in einen deutlich kleineren Gang zurückziehen, um den herabfallenden Gesteinsbrocken zu entkommen.
"Basti?"
"Ja, ich merks. Willst du weg oder weiter kämpfen?" Er musste auch einsehen, dass das hier nicht so leicht war, wie anfangs gedacht und er wusste nicht, ob das Ding da oben noch andere Angriffstechniken beherrschte, die tödlich enden würden. Wenn nicht, dann konnte dieser Kampf hier genauso gut enden, wie seine üblichen Duelle mit dem Enderdrachen, den er mit Kevin ja auch schon das ein oder andere mal erledigt hatte.
"Sind da irgendwo noch mehr kleine Höhlen, in dir wir zur Not flüchten können?", Kevin verließ sein Schlupfloch einen Moment, um einen weiteren Schuss abzusetzen - der Pfeil flog deutlich am Vogelkopf vorbei und krachte in die hohe Höhlendecke - , ehe er sich wieder in den Schutz der Steine zurückzog. Noch hatte das vogelähnliche Tier nicht genug Stein zertsört, um seinen gesamten Körper in die kleinere Höhle zu lenken, aber zumindest der Schnabel schrammte knapp an Kevin vorbei.
"Ja, da hinter dem Brunnen ist noch ein Weg und rechts von mir an der Kirche, Kathedrale oder was auch immer."
"Dann hauen wir einfach drauf und im Notfall verschwinden wir", schlug Kevin optimistisch vor, da er fest davon überzeugt war, dass dieser Plan gelingen würde. Was sollte da schon schiefgehen?
Gemeinsam setzten sie den Kampf fort.

"Ich glaube, da hinten war gerade jemand. Wollen wir jetzt eigentlich mal zur Stadt? Wir haben langsam genug Essen für die Reise und um ein neues Feld dort anzulegen." Sturmi erntete die Möhren, die sie am Rande der Welt angepflanzt hatten und sah immer wieder dorthin, wo er einen anderen Spieler zu sehen geglaubt hatte. War es ein Irrtum oder hielt sich wirklich jemand in ihrer Nähe auf?
"Wo denn?", wollte Izzi wissen, der ebenfalls seine Sachen zusammenpackte und sich für die Reise bereitmachte.
"Da hinten, aber ich glaube, der ist gegangen, als wir bei dir ankamen", erwiderte Freddie. "Seid ihr fertig?"
Askation und Izzi nickten und sie entscheiden, sofort aufzubrechen, um das Ufer der Insel möglichst bei Tagesanbruch zu erreichen.
"Wollen wir noch kurz da nach Osten gehen und gucken, ob da wirklich jemand war? Vielleicht braucht der Hilfe", warf Izzi ein und die anderen merkten, dass er sich das kaum ausreden ließ, weshalb sie kommentarlos nickten. Es entsprach nicht dem Plan, trug auch sonst zu nichts Sinnvollem bei, aber etwas neugierig waren die beiden dennoch auch, was Sturmi da gesehen hatte.
"Da oben war er glaube ich", Freddie übernahm die Führung und führte die drei zu der Stelle, an der vor Kurzem seiner Ansicht nach jemand gestanden hatte.

Hugo hatte sich ein Stück zurückgezogen, damit man ihn nicht sofort sah, aber scheinbar war da snicht sehr erfolgreich gewesen. Er hörte, dass sich Stimmen näherten und Izzi war klar herauszuhören. Na wenn sie schon freiwillig zu ihm kamen, konnte er sich ja auch eine kleine Geisel holen!
Er zog sich noch etwas mehr zurück und erblickte Sturmwaffel, der etwas weiter ins Tal lief und dort in die Höhleneingänge sah. Ganz langsam versteckte er sich hinter einem der Berge, beobachtete die Szenerie, die sich ihm bot aber durchgehend weiter.
Askation erklomm einen Gipfel und suchte von dort aus nach anderen Teilnehmern. Das könnte gefährlich werden, wenn er einen von denen rausgreifen wollte, aber auf der anderen Seite konnte Askation auch nicht so viel ausrichten.
Izzi hingegen näherte sich ihm tatsächlich ziemlich schnell und so hatte sich bereits entschieden, wer seine Geisel werden würde!

Sobald Izzi in Reichweite war, trat er einen Schritt vor und schlich sich dann, ein Auge auf Askation gerichtet, noch etwas näher. "Kein Wort, sonst töte ich dich", drohte er dann bemüht leise, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Izzi drehte sich sofort um, offensichtlich erschrocken, dass er angesprochen wurde, aber ihm entwich kein Laut.
"Du kommst mit, ohen zu reden", fuhr Hugo unbeirrt fort und deutete dann hinter sich. "Los, geh vor! Langsam, nicht rennen."

Sooo auch hier haben wir jetzt schon 30 Kapitel erreicht und das Ende der Geschichte ist noch lange nicht in Sicht. Vielen vielen Dank für eure Unterstützung!