26. Hide and seek

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Ich werde aus meinem Schlaf geweckt als das Auto zum stehen kommt und ich leicht gegen die Gitterstäbe des Käfigs stoße. Ich reibe mir über die Augen und will mich auch gerne strecken was der Käfig jedoch verhindert. Durch das zufallen einer Autotür wackelt der Wagen und lenkt somit meine Aufmerksamkeit auf die Kofferraumklappe, welche auch sofort aufgeht. Ich muss meine Augen zu kneifen als das grelle Licht des Sonnenuntergangs den Kofferraum flutet. Ich höre wie mein Master den Käfig öffnet und blinzel leicht gegen das Licht bis meine Augen sich daran gewöhnt haben. „Hast du die Fahrt gut überstanden? Ich hab in deiner Akte gelesen das du Platzangst hast, das tut mir leid, aber das ging nicht anders.", sagt er mit sanfter Stimme während er mich langsam aus dem Käfig hebt und mich neben sich stellt. „Alles okay Master.", sage ich knapp und senke meinen Blick. Ich spüre seine Augen auf mir, wie sie mich gierig Mustern. „So gut erzogen murmelt er.", während er seine Hände auf meiner Hüfte Platziert und mich so zu sich zieht. Er beginnt meinen Hals zu küssen und beißt sachte in diesen. Ein leises Keuchen Meinerseits lässt ihn rau lachen, „So empfindlich Love?", raunt er gegen meinen Hals und leckt über die Stelle. Ich kann nur leise Summen als Zustimmung, seine leichten Küsse lassen mich meine Umgebung nur vernebelt wahrnehmen. Er hebt mich hoch und wie von selbst Schlingen sich meine Beine um seine Hüfte und geben mir so halt. Sachte, als könnte ich unter seinen Berührungen zerbrechen, küsst er sich von meinem Hals nach oben über mein Kin und haucht mir schließlich einen Federleichten Kuss auf die Lippen. Ich spüre seinen heißen Atem wie er gegen meine Lippen prallt und seine Augen wie sie jedes noch so kleine Detail meines Gesichtes wahrnehmen. Seine Augen wandern über meine Haut und bleiben schließlich an meinen Augen hängen. „So wunderschön.", haucht er und wieder prallt sein Atem gegen meine Lippen. Ich hebe meinen Blick und schaue ihm in die Augen, ich kann jede noch so kleine Veränderung in der Farbe sehen, so nahe bin ich ihm. Seine Augen sind Grün. Ein dunkles Grün mit einem leichtem Grau Stich. Ich sehe wie sich ein Grinsen auf seinen Lippen bildet, „Was ist los Kitten? Gefällt dir was du siehst?", fragt er neckend und haucht mir einen Kuss auf die Nasenspitze. Ich nicke nur und schaue ihn weiterhin einfach nur an. Ich bin so in meinen Gedanken vertieft das ich gar nicht wirklich mit bekomme wie er sich in Bewegung setzt und mich langsam auf sein Haus zu trägt. Er setzt mich vorsichtig vor der Tür ab und holt einen Schlüsselbund aus seiner Tasche, an diesem hängen vier Schlüssel und eine silberne Marke in welche mit geschwungen Buchstaben,
„Master"
rein graviert wurde.
Langsam öffnet er die große Holztür und macht eine Einladende Geste, zögerlich trete ich in den Flur ein und schaue mich um. Viel kann ich jedoch nicht erkennen, im gesamten Haus ist es stockdunkel und nur das Licht vom Sonnenuntergang, welches durch die offene Tür fällt, beleuchtet die ersten drei Meter des Flurs. Ich höre wie sich hinter mir jemand nähert und sofort spüre ich einen heißen Atem an meinem Ohr und Zucke zusammen. „Wie wärs wenn wir ein kleines Spiel spielen Kitten? Hast du Lust auf ein Spiel?", raunt er in mein Ohr und jagt mir einen Schauer über den Rücken. „W-w-was fü-r ei-ein S-p-spiel?", meine Stimme stockt und ich werde nervös. „Ach nichts besonderes Kitten, lass uns verstecken spiel.", ich spüre in meinem Nacken wie sich ein grinsen auf seinen Lippen bildet. „Wenn du gewinnst lasse ich dich gehen.", säuselt er hinter mir. „ W-Wie meinst du d-das?", er lässt mich doch unmöglich einfach so gehen nur weil ich ein blödes Spiel gewinne. „Genau so wie ich es sage Love,", raunt er immer noch hinter mir stehend, „wenn du gewinnst lasse ich dich gehen. Du bist dann wieder ein freier Mensch Kitten.", ich lausche seiner Erklärung, da muss doch irgendwo ein Hacken sein. „W-Wie kann ich ge-w-winnen?". Er legt seine Hände an meine Hüfte und haucht Küsse auf meinen Hals. „Ganz einfach,", sein Atem prallt gegen meine Haut und ich bekomme eine Gänsehaut, „Versteck dich bis es hell wird.". Ich lasse mir seine Wörter wieder und wieder durch den Kopf gehen während er weiterhin sanfte Küsse auf meinem Nacken verteilt. „Und dann darf ich nach Hause?", er summt zustimmend, „Wohin du willst Babe.". Da muss doch ein hacken sein! „W-W-was i-ist w-we-nn i-ich v-ver-liere?", kaum habe ich diese Frage ausgesprochen stoppt er in seiner Bewegung ich spüre deutlich das grinsen hinter mir. „Dann, mein kleiner Prinz,", säuselt er während er  mit einer meiner Haar Strähnen spielt, „werde ich dich Umbringen.". Mein Blut gefriert mir in den Adern und mein Atem stockt. Er lacht leicht als er meine Reaktion bemerkt ehe er sich nach vorne beugt und einen Kuss unter mein Ohr haucht. Ich kann seinen Atem an meinem Ohr spüren und bekomme erneut eine Gänsehaut als er mir mit heißem Atem, „Lets play hide and seek honey.", in dieses haucht. Ich schüttle meinen Kopf, erst langsam, dann immer heftiger. „Nein. Bitte.", wimmere ich und merke wie sich die ersten Tränen in meinen Augen bilden. Er lacht jedoch nur und schubst mich leicht von sich, „An deiner Stelle würde ich mich beeilen kleiner,", sagt er und zwinkert mir zu, „Ich gebe dir genau zwanzig Sekunden Vorsprung.". Mit großen Augen sehe ich ihn an und er tippt auf seine Uhr. „Die Zeit läuft Honey.".
Ich renne los, den Flur entlang, Biege links ab, dann rechts, schließlich wieder links. Oh Gott wie groß ist dieses Haus? Ich irre durch dunkle Gänge und mein Puls rast. Mein Atem geht flach und verzweifelt versuche ich mit meinen Augen irgendetwas zu erkennen. Langsam taste ich mich an den Wänden entlang, den Überblick von welcher Richtung ich eigentlich komme und wie oft ich schon in welche Richtung abgebogen bin habe ich schon längst verloren. Irgendwann stößt mein Fuß gegen eine Treppen Stufe, die Treppe führt nach oben. Sollte ich rauf gehen? Ich habe sowieso keine Ahnung wo ich bin geschweige denn davon wo dieser irre überall suchen würde. Also entscheide ich mich dazu nach oben zu gehen, dort angekommen stehe ich immer noch in purer Dunkelheit. Ich drücke mich an die Wand und versuche meinen Atem zu beruhigen als ich eine Art klacken von irgendwoher  vernehme. Wie bei einem geherztem Tier arbeiten meine Sinne gerade auf Hochtouren. Mein Puls beschleunigt sich noch mehr, sofern das überhaupt möglich ist. Meine Ohren versuchen jedes noch so kleine Geräusch einzufangen und mit meinen Augen suche ich verzweifelt in der Dunkelheit nach ein wenig Licht. Ich bleibe lange so stehen, an die Wand gedrückt, flach atmend, zur Flucht bereit. Für mich jeden falls ist es lange, ich habe keine Ahnung wie lang ich in diesem Flur stehe. Stunden? Minuten? Oder vielleicht wirklich nur ein paar Sekunden? Die Dunkelheit macht mich verrückt, ich will am liebsten schreien, weinend zusammen brechen und darauf warten das ich gefunden werde. Doch meine Kehle ist wie zu geschnürt, keinen einzigen Mucks bringe ich heraus. Mein Atem geht stoßweise und ich versuche fieberhaft einen klaren Gedanken zu fassen als ich ein Pfeifen höre. Kein Zweifel, da pfeift jemand! Und dieser jemand kommt gerade die Treppe rauf. Hektisch stoße ich mich von der Wand ab und lasse meine Augen von einem schwarzen Fleck zum nächsten wandern. „Wo bist du Babe?", höre ich seine säuselnde Stimme und ein wimmern kommt mir über die Lippen. Sofort Presse ich mir eine Hand auf meinen Mund und hoffe inständig das er mich nicht gehört hat. Langsam, ganz langsam gehe ich rückwärts, mich an der Wand lang tastend den Flur entlang. „Ich kann hören wie du läufst honey.", die Stimme kommt immer näher und langsam fühle ich mich wirklich wie ein wehrloses Tier bei einer Hetzjagd. Ich gehe weiter zurück und mein Atem geht flach und schnell. „Ich höre deinen Atem.", wieder scheint die Stimme mir näher zu kommen und ich habe das Gefühl meinen Herzschlag in meinem ganzen Körper zu spüren. Ich habe mal irgendwo gelesen das der Mensch in großen Stresssituationen auf seine alten Instinkte zurück greift. Genau das passiert in diesem Moment. Ohne groß darüber nachzudenken drehe ich mich um und renne los. Ich renne so schnell ich kann, meine Beine zittern unter meinem Gewicht und meine Lunge brennt bei jedem Atemzug. Abgehetzt und völlig unter Stress drücke ich mich nach gefühlten Stunden des Rennens an eine Wand und versuche meinen Atem wenigstens etwas unter Kontrolle zu bekommen. Gerade als ich mich angefangen habe zu beruhigen höre ich wieder Schritte in meiner Nähe. „Ich kann hören wie du wegläufst Love.", die Stimme klingt gerade zu amüsiert. Was für ein kranker Sadist! Schießt es mir durch den Kopf und fieberhaft suche ich nach einem Ausweg. Irgendwann entschließe ich mich, nach dem ich von ihm durch fast das ganze Hause gehetzt wurde, mich doch in ein Zimmer zu flüchten. In dem Raum, in den ich zugegebenermaßen blind vor Angst und gehetzt von meinem Verfolger gerannt bin, sehe ich vor mir ein riesiges Fenster durch welches etwas Licht fällt. Ich schaue mich kurz in dem Zimmer um, es ist eingerichtet wie ein Riesiges Arbeitszimmer. Ein großer Schreibtisch steht in der Mitte des Raumes, jeweils links und rechts an den Seiten stehen Bücherregale und sonst ist der Raum bis auf ein paar Pflanzen komplett leer. Ich kauere mich unter dem Schreibtisch zusammen und warte. Langsam beruhigt sich mein Atem wieder und mein Puls nähert sich wieder einer normalen Geschwindigkeit. Trotzdem horche ich bei jedem noch so kleinen Geräusch auf und sofort geht mein Atem wieder flach. Er weiß wie verrückt mich das macht, er hat spaß daran mich durchs Haus zu scheuchen wie ein Verängstigtes Tier das von einem Raubtier gehetzt wird. Mehr bin ich nicht für ihn, Beute. Langsam hallte ich es nicht mehr aus, es ist so Still. Zu Still. Vorsichtig krieche ich unter dem Schreibtisch hervor, mittlerweile scheint es mir so als wäre es heller in dem Raum. Bilde ich mir das ein? Oder haben sich meine Augen einfach nur schon so gut an das Licht gewöhnt? Vertieft in meine Gedanken merke ich zu spät die Hände die sich vor meine Augen legen und halte den Atem an. Ich werde umgedreht und langsam entfernen sich die Hände wieder von meinen Augen. „Hab dich gefunden bunny. Zu schade.", haucht eine mir nur zu bekannte Stimme ins Ohr während ich auf das Fenster starre und die ersten Sonnenstrahlen sehe, welche durch dieses fallen und die Tränen die über meine Wangen rollen Glitzern lassen.

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Mal wieder ein etwas längeres Kapitel😅 viel Spaß beim lesen.

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