27. Atmen

3.1K 77 9
                                    

Prov. T

Da ist nichts in meinem Kopf. Nur ein Atmen, ich höre meinen eigenen Atem. Ich spüre einen Druck auf meiner Brust und will meine Augen öffnen aber schaffe es nicht. Ich will meine Arme bewegen, aber mein ganzer Körper scheint wie lahm gelegt. Von meiner Außenwelt bekomme ich nichts mit. Da ist nur mein eigener, gleichmäßiger Atem. Dann wird es plötzlich hell vor meinem Auge, ich sehe einen Lichtkegel  welcher direkt in mein Auge fällt. Normalerweise hätte ich dieses jetzt zusammen gekniffen aber in diesem Moment nehme ich einfach nur das Licht wahr und mein Körper zeigt keine noch so kleine Reaktion darauf. Zu dem Geräusch meines Atems kommt jetzt eine Art Brummen hinzu. Das Licht verschwindet und das Brummen wird leiser, immer leiser bis ich nach einer weile wieder nur meinen eigenen Atem höre. Doch ist das überhaupt mein Atem? Ich spüre nicht das ich Atme, ich höre nur das ruhige Ein- und Ausatmen. Und auch dieses Geräusch wird immer leiser. Das einzige was sich noch in meinem Kopf befindet ist dieses eine Wort.
Atmen,
leise atmen.

„Meinen Sie nicht er sollte langsam mal aufwachen?", ich nehme eine gedämpfte Stimme wahr und langsam klart sich das Summen der vielen verschiedenen Geräuschen auf und ich kann immer mehr einzelne Sachen hören und auch zuordnen. „Ich kann nicht sagen wie lange er noch in diesem Zustand verweilt, es kann auch durch aus möglich sein das er wach ist...jedoch in einer anderen Ebene.", diese Stimme kenne ich noch nicht, „Sie meinen so etwas wie ein Butterflykoma?", das ist eindeutig Blade. Seine Stimme erkenne ich unter tausenden, „Ja...ich denke damit kann man es ganz gut vergleichen. Er ist ziemlich hart mit dem Kopf aufgeschlagen, mehr kann ich dazu noch nicht sagen.". Von Blade kommt ein zustimmendes Brummen und jetzt spüre ich etwas an meinem Kopf. Was auch immer es ist, drückt unangenehm gegen meine Schläfen und löst somit einen seltsamen Schmerz aus. Ich versuche meinen Kopf zu drehen aber mein Körper rührt sich kein Stück. Der Druck verschwindet wieder, der seltsame Schmerz jedoch bleibt. Ich höre wie sich Schritte entfernen doch dann bricht alles wieder zusammen. Alle Geräusche vermissen sich wieder zu einer zähen Masse und ich merke wie ich langsam immer weniger von meiner Umgebung wahrnehme. Alles was ich noch höre ist mein Atem.
Atmen, schießt es mir durch den Kopf, ich muss atmen. 
Leise atmen.

Ein Schmerz durchzieht meine Brust. Wie eine Art Messerstich fühlt es sich an. Mein ganzer Oberkörper brennt und mein Herz sticht bei jedem Schlag. Ich Ringe nach Luft und Versuch den Schmerz, welcher sich bei jedem Atemzug verstärkt auszublenden. Schließlich gelange ich mit einem Ruck zurück ins hier und jetzt. Alles ist so hell, so laut, so nah. Zu viele Eindrücke auf einmal und trotzdem nicht genug Information. Ich Kneife meine Augen zusammen und versuche den grellem Licht zu entkommen. Mein Kopf brummt, meine Augen tränen und in meinen Ohren bildet sich ein unangenehmes Fiepen. „Auf hören.", murmle ich, „Auf hören, bitte!". Verzweifelt versuche ich dem ganzen zu entkommen. Ich Presse meine Hände auf meine Ohren wodurch das Fiepen jedoch nur noch lauter wird. „Bitte.", wimmere ich vor mich hin, „Auf hören. Bitte. Es soll aufhören!", ich nehme so viele Sachen auf einmal war und kann nichts direkt zu ordnen. Alle meine Sinne spielen verrückt, mein Gehirn ist überfordert mit dem verarbeiten der Informationen. Zu viel. Es ist alles zu viel! Dieser Satz schießt mir durch den Kopf und krallt sich fest als wolle er mehr Beachtung haben. Ich nehme einen leichten druck auf meiner Schulter war und zucke zusammen. „Taddl? Taddl hörst du mich?", die Stimme ist ruhig und sehr tief, „Taddl es ist alles okay. Versuch dich zu beruhigen.". Ich schüttle abwesend meinen Kopf, „Nein. Nein.", murmle ich und fange unkontrolliert an zu zittern. „Taddl. Taddl bitte Versuch dich zu beruhigen. Du machst es ja nur noch schlimmer.", die Stimme redet so laut. Viel zu laut. Ich kralle meine Hände wieder in meine Haare und versuche so die Geräusche der Außenwelt von mir fern zu halten. Alles so laut, alles so schnell. Wimmernd kauere ich mich zusammen. „Was ist mit ihm?", das ist eine andere Stimme, sofort Arbeitet mein Gehirn wieder auf Hochtouren. „Er leidet unter einer Reizüberflutung, das ist eigentlich ganz normal  nach so einem Zustand aber er steigert sich der Maßen da rein das es mittlerweile in einer Panikattacke ausartet.". Reizüberflutung. Panikattacke. Zu viele Informationen! Ich gebe noch ein wimmern von mir und spüre wieder eine Berührung an der Schulter. „Hey T? Babe es ist alles okay. Ganz ruhig kleiner.", ich Presse meine Hände noch fester auf meine Ohren. Das Fiepen wird lauter übertönt jedoch nicht die beiden Stimmen. „Ich glaube es ist besser wenn ich ihm ein Beruhigungsmittel Spritze. Nicht das er uns hier noch komplett zusammen bricht, ein Nervenzusammenbruch wäre das letzt was er in diesem Zustand gebrauchen kann.". Wimmernd versuche ich mich so klein wie möglich zu machen bis ich einen leichten Schmerz an meinem Arm wahrnehme. Aufeinander wird alles ganz ruhig und die Lichter sind nicht mehr so grell. Zögerlich öffne ich meine Augen und nehme die Hände von meinen Ohren. Das Fiepen ist fast verschwunden und das Licht bringt meine Augen nicht mehr zum Tränen. „Alles ist gut Taddl. Einfach weiter atmen. Du wirst sehen gleich ist alles viel besser.", vernehme ich die Stimme zu meiner rechten Seite. Einfach weiter atmen sagt sie. Einfach atmen.
Atmen,
leise atmen.

————————————————————
Hayyyyyy is ein kurzes Kapitel I know aber ich finds gut so.
Nicht wundern warum das jetzt kommt aber ich bin krank und habe so gegen 17 Uhr oder so meine 6 Stunden Schlaf schon gehabt, Schlafrhytmus lässt grüßen, aber egal. I hope you enjoy it and so I wish you some fun.

Let's play a game Kitten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt