40. Eiskalt

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Mein Blick glitt langsam zu Ardy, er stand da, die Waffe fest umklammert, seine Hände zitterten und seine Augen starrten auf einen undefinierbaren Punkt. Hinter ihm lächelte Aiden leicht, er nahm langsam die Klinge von Ardys Hals und packte das Messer genauso schnell weg wie er es heraus geholt hatte. „Das hast du gut gemacht.", flüsterte er und hauchte dem Kleineren einen Kuss auf den Scheitel. Ich drehte meinen Kopf und sah zu Toni, der kleine Körper hing schlaff in den Fesseln, Blut tropfte von seiner Brust auf den Boden, eine klaffende Einschusswunde war zu sehen. „Was hast du getan?", meine Stimme war tonlos und ich hatte nicht das Gefühl das ich es war der die Worte sprach. Ich konnte meinen Blick nicht von diesem grausamen Bild abwenden, es drehte mir den Magen um und ich war mir sicher das ich meinen Mageninhalt gleich auf Aidens Holzdielen befördern würde. Aus dem Augenwinkel sah ich Ardy stark zittern, Aiden strich ihm sanft über den Kopf. „Wer hat das sagen Ardy?", fragte er sanft, der Kleinere vor ihm starrte weiterhin apathisch auf einen Punkt irgendwo zwischen Zimmerboden und Decke. „Du.", sagte er schließlich monoton, Aiden nickte zufrieden und hauchte ihm wieder einen Kuss auf den Scheitel. „Und wer bekommt immer was er will?", ich war entsetzt über die Ruhe in seiner Stimme. Vor ihm hing eine Leiche , der kleine, schüchterne Ardy war dafür verantwortlich und trotzdem tat Aiden so als wäre nichts passiert. „Du.", kam es mit der gleichen Monotonie zurück, wieder nickte Aiden und wieder hauchte er ihm einen Kuss auf den Scheitel. Vor meinen Augen verschwamm das Bild der Beiden langsam. Aiden griff nach vorne an den Lauf der Waffe, „Gib mir das mal mein Schatz.", langsam zog er Ardy die Waffe aus der Hand, dieser ließ es zitternd einfach geschehen und ich war mir sicher das Ardy nichts mehr von seiner Außenwelt mit bekam. „Warum wolltest du das er das tut?", mein Blick richtete sich auf Aiden und dieser grinste leicht. „Ganz einfach,", Aiden lies die Waffe in seinem Jacket verschwinden, „einen Mord zu begehen ist nicht einfach. Es erfordert viel Selbstbeherrschung und zeugt von großer Loyalität.", er grinst mich an, „Außerdem ist es amüsant zu sehen wie sein Gegenüber total am Ende ist und weiß das es falsch ist, aber trotzdem...drückt er ab. Denn am Ende des Tages sind wir doch alle sehr egoistisch, wir wollen unser eigenes Leben retten, egal ob ein anderer seines dafür geben muss.". Ich starrte ihn an, die Worte die seinen Mund verlassen hatten tropften langsam wie dickflüssiger Wachs in mein Bewusstsein. Das konnte er doch nicht ernst meinen. Ihm machte es Spaß einen anderen zu einem Mord zu zwingen? Und dann auch noch den kleinen Ardy, Ardy der es nicht einmal übers Herz gebracht hatte eine lästige Fliege zu töten. „Du bist doch krank, absolut krank ist das!", meine Fassungslosigkeit war deutlich in meiner Stimme zu hören. „Wie war das?", Aidens dunkle Augen lagen auf mir und funkelten gereizt. „Das ist krank!", wiederholte ich mich und versuchte seinem Blick standzuhalten. Aiden musterte mich und machte einen Schritt auf mich zu, seine Augen schienen mich zu durchbohren. Ich widerstand dem starken Bedürfnis zurück zu weichen oder den Blick zu senken. Aiden blieb direkt vor mir stehen und sah mich an, in seinem Blick lag keinerlei Emotion, seine Augen strahlten einfach nur eine gerade zu erdrückende Dominanz aus. Ich kämpfte mit mir wand jedoch schließlich den Blick ab, innerlich verfluchte ich mich dafür schon wieder nachgegeben zu haben, „Guter Junge.", murmelte Aiden und ich spürte wie er mir leicht durch die Haare fuhr. „Du magst Ardy nicht wahr? Du magst ihn mehr als nur mögen...du liebst ihn.", ich zuckte zusammen als die letzen drei Wörter Aidens Mund verließen. Er griff nach meinem Kin und zwang mich sanft ihn anzusehen, „Du liebst ihn so sehr das du dir wünscht ihn hier raus holen zu können. Du liebst ihn so sehr das du für ihn dein Leben geben würdest wenn du nur wüsstest das es ihn gut geht.", Aiden sah mich an, ich spürte wie mir Tränen in die Augen traten. „Du würdest ihn gerne küssen nicht wahr? Tu dir keinen Zwang an, ich erlaube es dir. Er gehört dir, für eine Nacht.", seine Augen waren starr auf mich gerichtet, ich brauchte einen Moment um seine Worte zu verstehen, verwirrt sah ich ihn an. „Und dann?", Aiden lächelte, „Nichts und dann T. Du kannst ihn hier nicht raus holen, er ist mein und er wird es bleiben, das wusste ich schon als ich ihn das erste mal gesehen habe.", mein Blick wanderte zu Ardy, er stand unverändert da und zitterte so stark das ich befürchtete er würde jeden Moment zusammenbrechen. „Er ist doch noch ein Kind. Wie könnt ihr ihm so etwas antuen?", Aiden schnaubte, „Im Gegensatz zu seiner Familie ist das gar nichts! Ich weiß noch ganz genau wie traumatisierte er war, ich will ihn nur beschützen Taddl.". Mein Blick schnellte wieder zu ihm, „Ihr seid kein Stück besser als sein kranker Vater, kein Stück! Ihr brecht diesen wundervollen Jungen schon wieder, ihr habt ihm doch nur die Erinnerungen genommen damit ihr ihn wieder zerstören könnt!", Aidens Hand landete in meinem Gesicht. Ich sah ihn an, in seinen Augen lag so viel Wut und trotzdem Blitze ein Funken Trauer hervor, „Ich möchte das er ein gutes Leben hat! Aber er ist immer noch ein Sub, er hat zu gehorchen.", er ließ mein Kin los. „Das ist doch kein Leben Aiden! Ihm geht es schlecht, sieh das doch ein! Er ist doch völlig fertig, total am Ende seiner Kräfte, er kann nicht mehr Aiden!", meine Augen suchten seine, versuchten zu ergründen was er darüber dachte, „Lass ihn gehen Aiden, er kann nicht mehr.". Ich beobachtete wie er sich zu Ardy drehte und auf ihn zu ging, sofort schloss er ihn in seine Arme und Ardy brach zusammen. Ein schrecklicher Schrei entwich seiner Kehle, ein Schrei der mein Herz in Stück riss, ein Schrei der verzweifelter nicht hätte seien können. Dann war es still, verwirrt sah ich zu Aiden, eine Träne lief über seine Wange, skeptisch musterte ich dieses Bild dann erstarrte ich. Die Spritze fiel zu Boden, Ardys Körper lag schlaff in seinen Armen. Panisch ging ich auf die Beiden zu, Aiden sank langsam zu Boden, Ardy fest an sich gedrückt, „Was hast du getan?", hauchte ich, Ardys Augen waren geschlossen, er sah aus als würde er schlafen, aber sein Brustkorb bewegte sich nicht. Ich stürzte zu Aiden und riss ihm den Leblosen Körper aus den Armen, panisch versuchte ich seinen Puls zu finden, nichts. „Ardy. Bitte bitte wach auf. Ardy!", verzweifelt rüttle ich an dem zierlichen Körper doch nichts geschah, er atmete nicht mehr. Tränen rannen über meine Wangen und tropften auf seine blasse Haut, ich sah Aiden an. „WAS HAST DU GETAN?! DU HAST IHN UMGEBRACHT!!", meine Stimme war brüchig und ich wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt. Aiden sah Ardy an, er lächelte leicht, ich beobachtete wie er langsam eine Hand nach ihm ausstreckte und sanft über seine Wange strich. „Bitte vergib mir mein Engel. Ich wollte dich damals wirklich retten, aber ich habe es nur noch schlimmer gemacht, verzeih mir Ardian.", er zog seine Hand wieder zurück und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht dann sah er mich an, „Bitte vergib mir Taddl.", verwirrt sah ich ihn an und beobachtete wie er seine Waffe zog, panisch wich ich zurück doch er lächelte nur traurig. Aiden zog sein Handy aus seiner Tasche und wählte eine Nummer, während dessen sah er die ganze Zeit auf Ardy. „Hallo. Ich möchte einen Mord melden...nein eigentlich acht Morde.", verwirrt musterte ich ihn, er gab seine Adresse durch und der letzte Satz ließ mich erstarren. „Beilen Sie sich, bis jetzt habe ich erst zwei Morde begangen.", er legte auf und schmiss seine Handy achtlos neben sich, dann sah er mich an, ich zitterte. „Taddl, du darfst ihn küssen wenn du willst.", Aiden lächelte leicht und das Zittern meines Körpers wurde immer schlimmer. „Aiden bitte.", ich sah ihn durch einen Schleier aus Tränen an, er strich mir durch die Haare, „Ich mach es schnell und schmerzlos, versprochen.". Ich zitterte, mein Blick glitt zu Ardy, die Tränen liefen über meine Wangen und ich beugte mich nach vorne. Meine Lippen strichen leicht über die des leblosen Jungen und eine meiner Tränen fiel auf sein Gesicht. Ich schloss meine Augen und küsste ihn, wie aus weiter Ferne vernahm ich ein metallisches klicken. Ich spürte eine eisige Kälte an meiner Schläfe, Aiden hatten den Pistolenlauf an dieser platziert. Ich konzentrierte mich auf den Geschmack von Ardys kalten Lippen, eine letze Träne rollte über meine Wange, Aiden drückte ab, mein Körper sackte nach vorne und blieb regungslos auf Ardys liegen.

Am 19.03 wurden fünf Polizisten Zeugen einer schrecklichen Tat. Der bei der Polizei bereits bekannte Aiden MacCarthy brachte an diesem Tag in seinem Haus acht Menschen um. Unter den Opfern befand sich unteranderen der bekannte Mafiosi Blade und der seit eineinhalb Jahren als vermisst gemeldete Ardian Bora. Die Ermittler gehen davon aus das Herr MacCarthy in direkter Verbindung zu dem Mafioso sowie auch zu dem Verschwinden des Jungen steht. Derzeit sind noch keine weiteren Erkenntnisse bekannt, es wird vermutet das eine ebenfalls der Polizei schon bekannte Gruppe in die Vorfälle verwickelt ist.

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Ich kann den Hass schon förmlich spüren, es tut mir leid...aber irgendwie mag ich das Ende...

Um es auch hier noch einmal offiziell zu erwähnen, zu dieser Geschichte gibt es auch eine Ergänzung, was die Backstory angeht. Also wer sich damit etwas auseinander setzten will, dem wünsche ich viel Spaß bei „TOP SECRET".

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