20 - Special Chapter: Quinns POV

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20 - Special Chapter: Quinn’s POV:

Ich lag in meinem Zimmer und verschränkte die Arme hinter meinem Kopf. Eigentlich hätte ich heute in der Schule sein müssen, aber ich konnte einfach nicht. Wegen ihr. Die ganze Nacht haben wir uns Sorgen gemacht, dass Joyce etwas passiert sein könnte und dann schleicht sie einfach in ihr Zimmer, sobald sie wieder kam, als ob nichts gewesen wäre, aber ich kann mir denken, wo sie gestern Nacht war. Und vor allem mit wem.

Wütend auf mich selbst, weil ich schon wieder an sie dachte, strampelte ich die Decke von meinen Beinen, setzte mich auf die Bettkante und fuhr mir frustriert durch die Haare. Wieso vertraute sie mir bloß nicht? Ich wusste, dass ich sie damals mit meinen Worten verletzt hatte, als ich sie unbewusst als Schlampe bezeichnet hatte, aber doch auch nur, weil ich meine Eifersucht nicht in den Griff bekam. Wenn Joyce nicht einmal über eine solche Kleinigkeit hinweg sehen konnte, wie sollte sie es dann mit diesem Alex aushalten. Der hatte doch ständig etwas mit anderen Weibern und dann würde ich gerne mal sehen, wie sie das wegsteckt. Das bewies das Szenarium von Montag am Besten.

Wie aufs Stichwort zog sich bei der Vorstellung von ihr und Rodriguez mein Magen zusammen. Ich schnaubte über meine Dummheit auf. Hatte mir mein Vater nicht immer gesagt, wenn er einmal zu Hause war, dass das weibliche Geschlecht schon immer so unergründlich wie das Innere eines Vulkanes wäre? Man ist oft nicht darauf vorbereitet und es ist unerwartet, wenn er ausbricht. Da hatte er wirklich Recht.

Barfuß ging ich im Dunkeln nach unten, denn das Einzige, was jetzt bei mir helfen würde, waren Pfannkuchen. Ich schlich die Treppe nach unten und hörte im Vorbeigehen, dass Joyce in ihrem Zimmer leise mit jemandem telefonierte. Bestimmt Alex, dachte ich verbittert und schüttelte den Kopf über mich. Ich hatte kein Recht eifersüchtig zu sein, schließlich war ich derjenige, der sie denken ließ, ich hätte sie schon längst abgeschrieben.

In der Küche machte ich mich an den Teig und dachte nach, wie es in Zukunft weiter gehen sollte. Ich konnte nicht für immer ohne Grund so kalt zu Joyce sein, aber einfach nur als guter Freund zuzusehen, wie sie ihr Glück mit diesem Macho findet, konnte ich auch nicht mehr. Viel zu lange schon hatte ich das getan.

„Was machst du da?“, fragte mich eine Stimme, die mein Herz zum Rasen brachte. Joyce stand auf Zehenspitzen hinter mir und sah mir über der Schulter zu. „Pfannkuchen.“, antwortete ich knapp, darum bemüht, weder kalt noch wie ein verliebter Vollidiot zu klingen. Ich wusste einfach nicht, wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte. Vor allem, wenn ich dachte, dass sie mit ihm geschlafen hatte. Wieso sonst würde sie die ganze Nacht wegbleiben und wieso sonst würde sie den ganzen Tag so nachdenklich durch die Gegend schauen?

Vor meinem inneren Auge bildete sich ein Szenario zwischen ihr und ihm und ohne es zu bemerken, realisierte ich, wie ich den Teig energischer rührte. Er hatte sich einfach ohne Weiteres ihre Unschuld genommen und ich schwor mir, dass ich ihm die Fresse polieren würde, sobald ich ihn sah.

„Kann ich auch was haben? Ich kann nicht schlafen.“, seufzte sie und ließ sich in ihrem gigantischen Baseballpulli und der Leggins auf dem Barhocker nieder. Ich nickte und konzentrierte mich auf den Herd. Ich durfte sie einfach nicht berühren! Es sollte doch wirklich nicht allzu schwierig sein, sich mit ihr normal zu unterhalten ohne Kopf Kino zu bekommen.

In Stillschweigen gehüllt, servierte ich ihr einen Teller Pfannkuchen und rollte mir einen zusammen. Sie tat es mir nach und leckte sich genüsslich über die Lippen. Fasziniert beobachtete ich sie dabei und stellte mir vor, wie es wäre sie zu küssen. Jede Stunde oder gar Minute der gleiche Gedanke.

„Willst du mir nicht vielleicht erklären, warum du in meinem Zimmer warst?“, fragte Joyce mit einem Bambi Blick, der mich ein Messer in mein eigenes Herz stoßen lassen würde, nur wenn sie danach fragte.

My Stepbrother's Best Friend ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt