31 - Versuchskaninchen

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31 - Versuchskaninchen

Mein Atem war angehalten, während Quinns Lippen auf den meinen verharrten. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Und woher wusste er meinen ursprünglichen Nachnamen? Ich konnte mich nicht erinnern, ihn jemals erwähnt zu haben, seit ich hier wohnte. Das war meine Art gewesen, mein altes Leben komplett hinter mir zu lassen und nun hatte es mich wieder eingeholt. Bloß diesmal hoffte ich, dass mein altes Leben zu einem Besseren werden würde.

Quinns Hände strichen von meinen Wangen zu meinem Nacken und weiter in mein Haar, was mir eine Gänsehaut bescherte. Es war nicht -nur- der Kuss, der mir die Luft raubte, sondern eher die Geste. Ich wusste nicht, ob ich dieser Sache nicht vielleicht ein wenig zu viel Bedeutung verlieh, aber für mich war es so wundervoll und süß von ihm, dass er mich vor den anderen küsste. Meiner Ansicht nach zeigte es, dass ich ihm voll und ganz gehörte. „Ich liebe dich auch.“, flüsterte ich und hielt inne. Ich hatte es gesagt.

Ich hatte es tatsächlich gesagt.

Quinns Grinsen an meinen Lippen reichte bis zu seinen Ohren, als er seine Stirn an meine legte und mein Gesicht in seinen großen Händen lag. „Ich muss dich definitiv öfter küssen.“, hauchte er lächelnd und schaute mich aus seinen tiefen grünen Augen an. „Gut, aber du weißt hoffentlich, dass ich das noch nicht so oft gemacht habe.“, meinte ich verlegen, konnte dieses Dauergrinsen aber nicht abstellen.

„Ich opfere mich gern als Versuchskaninchen.“, winkte er ab. Er nahm meine Hände in seine und ließ sie hin und her schaukeln. „Gut, ich werde dich irgendwann daran erinnern.“

Oh. Mein. Gott. Das hatte ich gerade nicht wirklich gesagt, oder? Das klang verdammt zweideutig! Hoffentlich denkt er jetzt nicht, dass ich ihn anspringe, wenn wir das nächste Mal alleine sind...

„Also… Wir sehen uns irgendwann ganz sicher wieder. Ich liebe dich, verstanden?“ „Verstanden.“, hauchte ich zurück und war den Tränen nahe. Es war ein Ding für ein paar Wochen die Familie, die man lieben gelernt hatte, zu verlassen, aber jetzt Quinn? Jetzt, wo zum aller ersten Mal alles gut war?

Aber ich wollte auch meiner Mom eine Chance geben.

Ich betrachtete diese Familie noch einmal, bevor ich ihnen mit einem traurigen Lächeln wank und in Co- Moms Auto einstieg. Es machte mich traurig, sie zu verlassen, aber ich würde sie ja wieder sehen. Selbst wenn es zwischen Mom und mir gut funktionieren würde, musste sie verstehen, dass dieser Haufen neben dem Auto meine neue Familie war.

„Bist du soweit?“, fragte mich Mom mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, welches ich schon so lange nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte, dass ich gar nicht mehr sagen konnte, wie lange es bereits her war. Zwei Jahre? Drei Jahre?

„Ja.“, antwortete ich und verabschiedete mich innerlich noch einmal von allen, die mich von draußen mit einem traurigen, aber kleinen Lächeln durch die Scheibe ansahen. Mom ließ den Motor an und fuhr die Straße hinunter, während sie fröhlich zu Run von Leona Lewis mitsummte, wenn auch völlig falsch.

Es wunderte mich wirklich, wie sehr sie der Entzug verändert hatte. Früher hatte sie ständig beim Kochen oder Bügeln gesungen, als Dad noch lebte. Generell hatte sie viel gelacht und diese verrückte Ader in sich, die ich an Leuten so liebte. So war es einfach nahezu unmöglich sein Gegenüber nicht leiden zu können, wenn sie dich immer zum Grinsen brachten.

Aber nicht nur von der Art her, hatte sie sich gewaltig verändert. Nein… Man sah es ihr auch an.

Ihre Augenringe waren nur noch winzige Schatten unter den Augen, die jeder hatte und generell strahlte ihr Blau viel mehr, als in den letzten paar Jahren. Sie strahlte mehr Energie und Lebensfreude aus und das beruhigte mich, denn jetzt wusste ich, dass ich endlich kein schlechtes Gewissen mehr haben brauchte, dass ich damals gegangen bin. Dass ich sie verlassen hatte.

Die ganze Fahrt über erzählte mir Mom von dem kleinen Vorort, in dem sie wohnte. Es war eine kleine zweistöckige Wohnung außerhalb von Jacksonville und laut ihr mussten die Nachbarn ziemlich nett sein. Sie war sich sicher, dass ich Freunde finden würde, da auch ein paar ungefähr in meinem Alter dort waren, aber ich hatte kein Interesse an anderen. Meine Gedanken schwebten nur zu Quinn. Und das die gesamte Autofahrt über, während Mom mich die üblichen Dinge fragte, die man bei einem Smaltalk eben sagte.

Ich weiß, das Kapi ist kurz und langweilig, aber ich wusste einfach nicht, wie ich es sonst schreiben sollte :/ Bitte seit mir nicht sauer ! Und ich wollte mich noch unbedingt bei euch allen bedanken. Ihr seid so tolle Leser ! Nicht nur, dass ihr so fleißig votet usw. nein, ihr helft mir auch noch eine schwierige Phase durchzustehen und die meisten von euch haben mir wirklich weiter geholfen. Dafür wollte ich danke sagen, denn die meisten von euch wissen ja, dass das eben in unserer ‚Generation‘ nicht mehr so selbstverständlich ist, wie es eigentlich sein sollte :/

Fühlt euch ganz fest geknuddelt von mir :***

Eure S.<3

My Stepbrother's Best Friend ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt