Piep piep piep. Genervt schaltete ich meinen Wecker aus. 05:30 Uhr ist echt zu früh. Eigentlich bin ich so ein Mensch der kurz vor knapp aufsteht und trotzdem alles schafft, aber wegen meinem Knie muss ich die nächsten Tage erstmal früher aufstehen, so ein Scheiss. Ich hatte keine Lust aufzustehen und blieb einfach liegen. Nach wenigen Minuten hörte ich wie meine Türe sich öffnete. „Yuuuuunaaaa. Aufstehen." ertönte die Stimme meines Bruders. Als ich meine Augen öffnete stand er direkt neben meinem Bett und hielt mir eine Hand hin. Murrend nahm ich meine Decke und zog sie über meinen Kopf. „Keine Lust." sagte ich kalt und im nächsten Moment wurde meine Decke weggezogen. Leicht angepisst schaute ich Kazuya an. „Ich trag dich auch runter ins Bad und runter in die Küche." Ich zog eine Augenbraue hoch und er fing an zu lächeln. Er wusste, dass ich dieses Angebot nicht abschlagen konnte. Ich seufzte auf und ließ mich von ihm hochziehen. Wie er gesagt hatte trug er mich die Treppen runter in mein eigenes Bad.
Ich machte mich lustlos fertig und zog mir die Uniform an die mir Dad gestern noch an meine Tür gehangen hatte. Ein weißes Hemd, eine schwarze Krawatte, warum auch immer wir Mädchen auch eine tragen mussten?, ein grauer Rock und ein grauer Blazer. Wenn man wollte konnte man noch einen dunkelblauen Pullunder über das Hemd ziehen. Das tat ich auch. Als ich komplett fertig war humpelte ich mit meinem Knie in unseren Flur. Ich rief kurz nach meinem Bruder und er kam zu mir. Sein Zimmer war gegenüber von meinem. Wie er gesagt hatte trug er mich auch runter. Dad kam gerade in die Küche rein während Kazuya und ich frühstückten. „Draußen wartet Smith auf euch, er bringt euch zur Schule. Wenn dein Knie wieder besser ist, dann könnt ihr auch zu Fuß gehen. Die Schule ist nur 10 Minuten entfernt. Also braucht ihr gleich mit dem Auto nur 5 Minuten." Ich nickte nur stumm während mein Bruder sich bedankte. Als wir rausgingen nahm er meine Tasche. Smith stand in unserer Einfahrt und hielt mir die Türe auf.
Ich stieg ein und legte mein Bein hoch. Zum Glück war das Auto nicht soooo auffällig. An der Schule angekommen stiegen wir aus. Kazuya trug meine Tasche und ich krückte neben ihm her. Im Sekretariat fragten wir nach unseren Klassen. Kazuya kam in die 1-5 und ich in die 2-2. Mein Bruder brachte mich noch zur Klasse. Er ging an einen freien Platz, legte meine Tasche ab und nahm mir den Blazer ab um ihn über den Stuhl zu hängen. Dann ging er mit mir nach vorne zum Lehrer und verabschiedete sich von mir. „Viel Spaß Nee-chan, wir sehen uns später." er drückte mich einmal kurz und ging. Ich stand mit meinen Krücken neben den Lehrer. „Du bist also Kiriko Yuna?" Ich nickte nur stumm. „Ich bin dein Klassenlehrer. Wir werden jeden Tag in den ersten beiden Stunden zusammen Unterricht haben." Während er mir ein paar Sachen erklärte, kamen immer mehr Schüler in die Klasse. Als es klingelte hörte er auf zu reden und drehte sich zur Klasse, ich tat es ihm gleich. „Alle bitte mal zuhören. Wir haben eine neue Schülerin." er schaute zu mir. „Stell dich bitte vor." Ich schaute in die Klasse. „Kiriko Yuna." sagte ich stumpf. „Okay..hat jemand fragen?" Ein paar Hände gingen in die Höhe. Ein Mädchen wurde drangenommen. „Wieso bist du jetzt auf unserer Schule?" fragte sie und schaute mich an. „Umgezogen." antwortete ich kurz. Ein Junge wurde als Nächstes drangenommen. „Wo hast du vorher gewohnt?" - „Miyagi." Dann wurde ein anderer Junge drangenommen. „Wie alt bist du?" - „17." - „Hast du einen Freund?" rief jemand rein und ich verdrehte die Augen. „Nein." sagte ich ruhig und nur noch eine Hand war in der Luft. Der Sensei nahm den Jungen dran. „Was hast du am Knie? Und wieso hast du so viele Verbände?" Ich schaute an mir runter. Die Schiene und die Krücken waren ja kaum zu übersehen, aber dass jemand so genau auf meine Hände und meinen Hals achten würde hätte ich nicht gedacht. Mit monotoner Miene schaute ich durch die Klasse. „Braucht niemand zu wissen." sagte ich wieder stumpf und alle schauten mich verdutzt an. Alle außer einer. Das ist doch der Junge von Samstag. Osamu. Hat er sich die Haare gefärbt? Ich legte meinen Kopf leicht schief. Seine Haare hatte er blond gefärbt und zur rechten Seite gelegt. Er lächelte mich an. Hä? „Du kannst dich hinsetzten gehen. Danke." Ich verbeugte mich leicht vor dem Sensei und ging zu meinem Platz der direkt neben Osamu war. Gerade als ich mich hingesetzt hatte drehte er sich zu mir. „Du bist also Yuna-san. Haben wir uns schonmal gesehen?" Ich zog kurz die Augenbrauen hoch, ließ sie aber direkt wieder runter und setzte meine monotone Miene auf. „Samstag?" fragte ich ruhig und jetzt zog er die Augenbrauen hoch. Er wollte gerade zum Reden ansetzten, da ermahnte uns der Sensei. „Miya-kun, Kiriko-san! Im Unterricht wird nicht geredet." Mahnend sah er uns an und ich nickte nur kurz. „Gomen." lächelte mein Sitznachbar unseren Sensei an. Der verhält sich ganz anders als Samstag. Während der Stunde waren alle leise und als endlich die erlösende Klingel zur Pause ertönte, packten alle zusammen und gingen aus der Klasse. Ich wollte gerade meine Tasche hochnehmen, da kam mir eine Hand zuvor. Ich schaute hoch und sah dem Blondschopf zu wie er meine Tasche trug. Er lächelte mich an. „Ich nehme die für dich." Okay? „Danke." sagte ich knapp und ging los mit meinen Krücken. Wir gingen zur Mensa um uns essen zu holen. Als wir ankamen klatschte ich mir in Gedanken eine. Wie soll ich denn bitte ein Tablet nehmen? „Ich kann dir was mitnehmen wenn du willst." kam es von meinem Taschenträger (😂) und ich nickte. „Danke." Als wir uns an einen Tisch setzten fiel mir eine Frage ein. „Wieso hast du eigentlich deine Haare gefärbt?" fragte ich monoton. „Haare gefärbt?" er schaute mich fragend an. „Hab ich nicht." Jetzt war ich verwirrt. Will der mich verarschen oder so? Plötzlich kam ein schwarzhaariger Junge zu uns und setzte sich neben den blonden. Er schaute zu mir rüber und ich musterte ihn kurz. Seine Haare waren mittig getrennt und ein paar Strähnen standen an den Seiten ab. Er hatte eine sehr monotone Miene. „Hallo." sagte er kurz. „Hallo." gab ich genauso kurz und monoton zurück. Ich fing an zu essen während die beiden Jungs sich unterhielten. „Wo hast du 'Samu gelassen?" - „Eigentlich war er direkt neben mir." Ich schaute kurz zu den beiden. In dem Moment schauten sie über mich. „'Samu, musst du immer so viel essen?" Häää? Jetzt war ich sichtlich verwirrt. „Osamu?" Der grauhaarige von Samstag setzte sich gerade neben den blonden Osamu?! „Oh Yuna. Du gehst hier zur Schule?" - „Ja." Er nickte kurz und aß ein Onigiri. Leicht verwirrt schaute ich zum blonden Osamu. „Ihr kennt euch schon?" fragte er den grauhaarigen. Angesprochener nickte, schluckte sein Essen runter und aß weiter. Der blonde pikste nun dem grauhaarigen in die Wange. „'Tsumu lass das. Du nervst." - „Aber 'Samu!" Irgendwie fühlte ich mich unwissend. Ich räusperte mich kurz. Die drei Jungs drehten ihre Köpfe zu mir. „Seid ihr Zwillinge?" fragte ich ruhig und sie schauten sich gegenseitig an. „Atsumu und Osamu sind offensichtlich Zwillinge." gab der schwarzhaarige von sich. Ich schaute ihn an und wir hatten den selben monotonen Blick im Gesicht. Ich drehte meinen Kopf wieder in Richtung der Zwillinge und entschuldigte mich beim blondhaarigen. „Sorry. Hab dich eben für Osamu gehalten." Als würde dem blonden ein Licht aufgehen lächelte er. „Deswegen die Frage mit den Haaren." Ich nickte. „Ich bin Miya Atsumu, aber nenn mich ruhig beim Vornamen Yuna-san." Ich nickte nur wieder und aß weiter mein Essen.
DU LIEST GERADE
Wiederaufbau
FanfictionYuna muss zu ihrem Vater ziehen. Eine neue Schule wartet auf sie, aber sie kann sich nicht freuen. Der Tod ihrer Mutter hat sie etwas kalt werden lassen, doch dann trifft Yuna auf ein Team mit einem Mittelblocker und zwei Zwillingen die ein Auge auf...