Kapitel 11

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„Hey Osamu." sagte ich ruhig. Er drehte sich zu mir um und ich zuckte kurz zusammen. Leichte Tränen standen in seinen Augen. Er sagte kein Wort und ich wusste nicht was ich machen sollte. Plötzlich legte er seine Arme um mich und drückte mich an seinen Körper. Perplex stand ich da. Ich konnte mich nicht bewegen. Mein Körper war wie eingefroren. „M-Meine Cousine." stammelte er leise. So kannte ich ihn gar nicht. In den letzten Wochen hatte ich sie alle besser kennengelernt und Osamu war kein Mensch der weinte. Mein Herz setzte einen Moment aus. Zögernd hob ich meine Arme und legte sie um ihn. Er drückte sein Gesicht in meine Halsbeuge und ich merkte wie seine Tränen meine Haut berührten. „Hey, ruhig." sagte ich sanft und streichelte langsam über seinen Rücken. So kannte ich mich nicht. „Wo ist dein Bruder?" fragte ich vorsichtig. Immerhin ist es auch seine Cousine. Osamu drückte sich von mir weg und wischte sich die Tränen weg. „Zuhause. Er wollte nicht kommen." murmelte er leise. Irgendwie machte es mich wütend. Atsumu hätte hier sein sollen. Seiner Cousine beistehen und seinem Zwilling beistehen! Ich wusste zwar nicht was passiert war, aber nachfragen würde ich auch nicht. Es ging mich nichts an und wenn er darüber reden wollen würde, würde er es tun. „Tut mir leid dich so plötzlich umarmt zu haben." entschuldigte er sich leise. Unsicher schüttelte ich den Kopf. „Schon okay." murmelte ich. Er sah an mir runter und schaute dann wieder in mein Gesicht. „Du bist die Krücken und die Schiene los." bemerkte er und lächelte leicht. Ich nickte. „Darf auch wieder trainieren. Ich soll aber so Übungen machen vor und nach jedem Training." Verstehend nickte er. „Bist du schon lange hier?" fragte ich leise. Er nickte wieder. „Seit 5 Stunden." murmelte Osamu und sah dann zu Boden. „Vor 3 Stunden haben sie die Geräte ausgeschalten." flüsterte er und schluckte schwer. Ich wusste nicht was ich machen sollte und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Sollen wir dich mitnehmen?" Stumm sah er zu mir. Immer wieder huschte sein Blick zur geschlossenen Türe. Langsam nahm ich meine Hand wieder weg. „Ich will euch keine Umstände machen." sagte er ruhig und ich schüttelte nur den Kopf. „Machst du schon nicht." Ich griff nach seinem Handgelenk und zog ihn langsam mit. Als ich mir sicher war, dass er wirklich mitging ließ ich sein Handgelenk wieder los.

Draußen suchte ich nach dem schwarzen Wagen. Ein hupen ertönte und ich sah in die Richtung aus der es kam. Von weitem erkannte ich das Auto und ging los, Osamu folgte mir. Ich öffnete die Beifahrertüre. „Können wir jemanden mitnehmen?" fragte ich ruhig und Smith zog leicht die Augenbrauen hoch. „Definieren Sie bitte ,jemanden' Miss." Ich sah kurz hinter mich um zu gucken, ob Osamu das Miss gehört hatte. Er sah nur auf den Boden und war abwesend. „Ein freund von mir." sagte ich als ich mich wieder zu Smith gedreht hatte. Er lächelte leicht und nickte. Ich drehte mich um und pikste Osamu in den Bauch. Automatisch spannte er sich an und ich spürte seinen harten Bauch. Sofort zog ich meine Hand zurück. Osamu sah mich an, ich aber öffnete nur die Hintertür und drückte ihn ins Auto. Ich schloss die Türe und setzte mich nach vorne. „Und Sie sind?" fragte Smith Osamu während wir losfuhren. „Miya Osamu." sagte er leise und sah aus dem Fenster. „Ich wollte ihnen keine Umstände machen." sagte er noch dazu und Smith schüttelte nur den Kopf. „Sie machen mir keine Umstände mein Herr. Freunde von Miss Yuna kann ich nicht zu Fuß nach Hause lassen." ich drehte mich zu Smith und hielt ihm eine Hand vor den Mund. „Miss?" fragte Osamu verwundert und drehte sich zu mir. „Er macht gerne mal Witze." sagte ich unsicher in traute mich nicht ihn anzusehen. „Ich mache keine Wit-" ich hielt Smith wieder eine Hand vor den Mund. „Lassen sie gut sein." zischte ich leise und er nickte. Langsam nahm ich wieder meine Hand weg. Ich spürte wie sich Osamu's Blick in meine Haut brannte. Eine leichte Gänsehaut überzog meinen Körper, so intensiv lag sein Blick auf mir. „Wir müssen noch kurz ihren Bruder zuhause abholen. Dann bringen wir Herrn Miya nach hause." Ich verspannte mich. „Nein." sagte ich leise. „Das möchte ich nicht." murmelte ich und sah starr aus dem Fenster. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich drehte mich nach hinten. Mein Blick traf auf Osamu's braune Augen. „Was möchtest du nicht?" fragte er ruhig. Ich wisch seinem Blick aus und sah zur Seite. Stumm schwieg ich bis ich zwei Finger unter meinem Kinn spürte. Sanft drehte sich mein Kopf und ich sah wieder in Osamu's Gesicht. „Ich kann auch vorher aussteigen." er nahm seine Hand von meinem Kinn und ich starrte ihn an. „Ich hab nur Angst." flüsterte ich leise. Er zog leicht die Augenbrauen hoch. „Wovor?" fragte er sanft und ich entspannte mich etwas. „Ich möchte einfach nicht ausgenutzt werden." hauchte ich leise und in meiner Brust zog es sich leicht zusammen. Wieder legte er eine Hand auf meine Schulter. „Ich mach solange die Augen zu, wenn du willst." er lächelte schwach. Leicht nickend schloss ich kurz die Augen. „Danke." flüsterte ich und setzte mich wieder normal hin. Stumm starrte ich nach vorne. So hatte ich mich lange nicht verhalten.

Als wir in unsere Straße fuhren drehte ich mich kurz zu Osamu. Er verstand es und schloss die Augen. Mein Blick lag immer noch auf ihm. „Du kannst mir vertrauen Yuna. Ich guck schon nicht." sagte er ruhig und man hörte die Ehrlichkeit in seiner Stimme. Meine Mundwinkel hoben sich an und ich drehte mich wieder nach vorne. Wir fuhren hoch in unsere Einfahrt und Kazuya kam gerade aus dem Haus. Er wollte hinter mir einsteigen, ging aber zur anderen Seite als er Osamu dort sitzen sah. Kazuya setzte sich hinter Smith hin. „Hallo junger Herr." grüßte ihn Smith. „Smith!" zischte ich leise. Ich hörte ein leises schmunzeln hinter mir. „Das ist nicht lustig Osamu." Sagte ich leicht genervt und er lachte leise auf. „Irgendwie schon." Sagte er und ich verdrehte die Augen. „Sag mal Osamu-san, wieso hast du deine Augen geschlossen?" Fragte Kazuya den Grauhaarigen. „Also erstens kannst du das -San weglassen, das hab ich dir schonmal gesagt. Und zweitens, ich hab meine Augen ihr zur liebe geschlossen." Er nickte in meine Richtung. Verwundert sah mein Bruder mich an. Kazuya starrte mir in die Augen. Es war als würde er den Grund dafür suchen. Als ich auf unser Haus nickte verstand er es und nickte leicht. „Wir können los." sagte Kazuya an Smith gerichtet.

Als wir aus unserer Straße gefahren waren tippte Kazuya Osamu an. „Kannst wieder gucken." sagte er und Osamu öffnete die Augen. „Danke." wisperte ich und sah kurz nach hinten. Er nickte und lächelte schwach. Als wir vor Osamu's Haus ankamen drehte ich mich wieder nach hinten. „Wir sehen uns morgen." sagte er ruhig an Kazuya und mich gerichtet. „Und danke fürs Mitnehmen." bedankte er sich noch und ging dann. Ich sah ihm hinterher bis er im Haus verschwunden war. „Sag mal, was läuft hier eigentlich Schwesterherz?" verwirrt drehte ich mich zu meinem Bruder. „Du bist doch sonst nicht so." sagte Kazuya und fing an zu grinsen. Ich merkte wie wir langsam das Blut in die Wangen stieg. „Denk gar nicht dran Kazu! Das ist es ganz bestimmt nicht!" knurrte ich und sah wieder nach draußen.

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