Kapitel 39 - Endlich

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Er setzte mich auf den Beifahrersitz und lief auf seinen Sitz. Wir schnallten uns an und er gab sofort Gas.

"Hee, Drake! Wie hast du das geschafft?", fragte ich neugierieg. Er konzentrierte sich auf die lange Fahrbahn, seine Gesichtszüge spannten sich an und er antwortete mir einfach nicht.

"D-Danke.", sagte ich dann leise und schaute aus dem Fenster. Ich öffne mich zu sehr. Er ist ein Badboy, das darf ich nicht vergessen, aber wenn wir alleine sind, fühlt sich alles so richtig an.

"Hier dein Handy.", sagte er auf einmal. Ich schaute ihn geschockt an und griff nach meinem Baby. Ich entsperrte es. 468 Anrufe. Ich scrollte immer weiter runter, um zu schauen wer angerufen hat. Um die 400 sind von Drake, 20 von Alessio und der Rest von Lorena. Ich steckte es in meine Hosentasche und schaute erneut aus dem Fenster. Wie hat er das alles geschafft?

Als wir in Köln waren, klingelten wir Sturm bei Alessio und er öffnete uns verschlafen die Tür. Doch als er mich sah, war er hellwach. Er rannte auf mich zu, schmiss mich hoch und drehte mich 3 Mal. Ich lachte und umarmte ihn auch fest. Alexandra kam nun auch aus dem Schlafzimmer - verschlafen. Sie rannte auf mich zu und umarmte mich.

"Saraaaa, was machst du denn für Sachen mit uns?", fragte sie. Wir setzten uns auf die Couch und erzählten ihnen alles detailliert. Wo ich aufgewacht bin, dass ich geschlagen worden bin, ich wurde eine Prostituierte, kann man so sagen oder? Einfach alles erzählte ich ihnen. Alle drei waren geschockt. Ja, auch Drake.

"Man bekommt Gänsehaut beim zuhören.", sagte sie dann. Ich fing an zu weinen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich schluchzte und nur der Gedanke, was mir alles passiert ist. Diese Männer, die in diesen dreckigen grauen Raum kamen, um mit mir Spaß zu haben. Die Frauen auf der Stange, der Privatroom. Alles das, das erinnert mich alles so an meine eigene Mutter. Wie konnte ich nicht stark bleiben und mich weigern? Sara, du wurdest geschlagen, dir wird es niemand übel nehmen, glaub mir. Danke, innere Stimme.

"Ach, Süße, wie viel du in deinem Alter schon durchmachen musstest.", Alexandra kam auf mich zu und umarmte mich. Ich lag nun in ihren Armen. Ich dachte einfach über alles nach.

"Kann ich schlafen gehen? Drake ist das für dich in Ordnung, w-wenn wir für eine Nacht hier bleiben?", und schaute Alessio bittend an.

"Ja, wenn die Beiden nichts dagegen haben."

"Sagt mal, ihr seit meine Familie, ihr könnt so lange bleiben, wie ihr wollt. Außerdem lasse ich euch nicht um die Zeit fahren.", sagte Alessio. Ich nickte und lief in das Gästezimmer. Ich schloss meine Tür ab und fiel auf meine Knie. Ich schluchzte so laut. Ich weiß nicht mehr weiter. Was wird mir noch passieren? Wann werde ich einmal Glück haben? Ich  war so lange nicht mehr in der Schule. Meine Zukunft ist am Ende. Ich muss alles gerade biegen. Mein Leben muss ich gerade biegen.

"PAPA, bitte verachte mich nicht! Ich kann für diesen Fehler nichts. Ich hoffe du wirst mir das jemals verzeihen können. Ich möchte nicht von dir angespuckt werden! Ich liebe dich so sehr. Ich brauche dich so sehr. I-Ich vermisse dich so sehr. Du warst der Beste und Mama hat sich so verändert. Diese Entführung war das Schlimmste, was mir je passieren konnte. Es tut mir Leid, Papa, für alles. Für alles, dass ich nicht stark geblieben bin, dass ich zu Drogen gegriffen habe. Es tut mir so sehr leid. Ich liebe dich.", ich sagte diese ganze Rede laut und jeder konnte mich hören. Jemand hämmerte gegen die Tür, ich öffnete sie und vor mir stand Drake. Er nahm mich sofort in den Arm.

"Hör auf zu weinen, es wird alles

gut.", sagte er. Ich weinte in seine Brust rein. Ich entfernte mich von ihm und legte mich aufs Bett. Drake legte sich ebenfalls neben mich und umklammerte meinen Bauch mit seinen breiten Armen. Ein paar Tränen liefen meine Wangen herunter, doch letztendlich schlief ich ein. Den letzten Gedanken, den ich hatte, war mein Papa.

Bad Boy, Good Boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt