Kapitel 3 - Ich hasse S c h u l e

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Ich lief zu Fuß zur Schule und dachte über alles nach. Warum hatte ich nur so Pech? War es normal? Ist es bei vielen so? Ich hab noch nicht einmal richtige Freunde. Mit den einzigen Menschen, mit denen ich rede, sind Sophia und Janina. Sie sind nur Freundinnen, aber in den Pausen machen wir nicht wirklich viel. Sie wollen zwar, aber ich will einfach nicht. Ich kann mich einfach an niemanden binden. Ich wurde einfach schon so oft verletzt und das von meiner Familie!

Ich lief in meine Klasse und setzte mich ganz nach hinten, ich hatte einfach keinen Nerv auf gar nichts. Frau Meyer kam schon mit ihrem Deutschbuch in die Klasse. Sie begrüßte uns alle ganz freundlich und setzte sich an ihren Pult. Sie war eigentlich eine richtig nette Lehrerin, doch heute? Heute hasste ich jeden und wollte mit niemanden reden! Ich spielte mit meinen Stiften und bemalte mich. Auf meinem rechten Handdrücken stand 'Miss you, Daddy'. Ich küsste meine Hand zart.

"Sara Annabel Payne, wieso passen Sie nicht auf? Merke ich noch einmal, dass sie träumen gibt es einen Brief!", schrie sie mich schon fast an. Einen Brief an meine Eltern? Bringt eh nichts, da kann sie machen was sie will. Ich nickte und passte tatsächlich bis zum Dong im Unterricht auf. Es war große Pause und ich lief direkt Richtung Cafeteria und bestellte mir ein Schnitzelbrötchen. Ich lief raus und setzte mich auf eine Bank. Ich aß genüsslich mein Brot und war mal wieder in Gedanken versunken. Wird meine Mutter wieder zu Hause sein mit diesem Typen. Ich hoffe nicht. Da meine Mutter eine sehr gut aussehende Frau ist, bekommt sie viele ab. Jedes Mal ist es bei uns zu Hause und ich bekomme immer alles mit. Meine Mutter kommt mit diesem 'Stress' nicht zurecht und betrinkt sich fast jeden Tag. Heute war sie mal nicht betrunken, ein Wunder! Ekelt sie sich nicht mit so vielen Männern Kontakt zu haben und dazu sehr engen Kontakt? Ich kann diese Frau nicht verstehen. Aus einer Hausfrau, mit Geld und Anstand wurde eine Prostituierte, ohne Ahnung und Respekt. Sie hat ihr Leben so verändert, sozusagen um 180 Grad gewendet, würde ich mal sagen. Mein Leben hat sich auch verändert und daran bin ich nicht Schuld! Das was letztes Jahr geschah, machte mich fertig, bis heute noch und ich kann nichts vergessen. Es tut weh.

Als ich fertig war, klingelte es schon zur nächsten Stunde. Meine vorletzte Stunde und dann kann ich nach Hause. Ich lief durch den Gang mit meinem Mathe-,Englisch-,Physik-und Musikbuch und rempelte aus Versehen jemanden an. Meine ganzen 4 Bücher fielen auf den Boden.

"Entschuldige, das wollte ich nicht.", entgegnete ich. Ich schaute hoch und da stand nicht irgendeine Person, sondern einer der Badboys der Schule.

"Pass mal auf wo du hinläufst, du hässliches Weib.", antwortete er auf meine Entschuldigung. Was ein Arschloch! Ich hasse ihn jetzt schon. Ich hob meine Bücher auf und lief in Richtung Klassenzimmer. Jetzt war Mathe angesagt.

Die Stunde verging sehr schnell und es klingelte. Ich hatte nun Feierabend, die letzten beiden Stunden fallen heute aus. Was eine Freude für mich - Ironie. Ich lief nach Hause und trank einen großen Schluck aus meiner Wasserflasche.

Bad Boy, Good Boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt