Kapitel 41 - Ich liebe dich

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Ich lief kurz in die Küche und machte mir ein Kakao. Ich holte Croissants aus einer Tüte. Als der Kakao heiß genug war, schenkte ich ihn in eine Tasse. Ich setzte mich an den Tisch und tunkte mein Croissant in den Kakao. Das nennt sich tunken. Tunken hat mir Lorena beigebracht und ich bin echt froh, dass sie es mir gezeigt hat. Meine Mutter kam in die Küche und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir. Sie schaute mich an und ich schnauffte.

"Schatz, wieso bist du nur so zu mir?", sagte sie leise.

"Nerv mich nicht!"

"Ich will alles wieder gut machen!", antwortete sie. Ich lachte kurz.

"Willst du mich verarschen? Seitdem ich 16 bin, geht mein Leben den Bach runter. Anstatt bei mir zu sein, warst du mit dreckigen Männern unterwegs. Du warst nie da, NIE. Ich weiß, es ist schwer den Ehemann zu verlieren, aber ICH war die Tochter. Ich hab Hilfe gebraucht. Ich hab DICH gebraucht, doch du wars nicht da. Du kannst nichts mehr gut machen.", ich schrie inzwischen und unzählige Tränen kamen schon. Meine Mutter war inzwischen auch schon am Weinen, doch das war mir egal. Sie weiß gar nicht, wie viel ich geweint habe. Ich nahm meine Tasse und tat sie in die Spülmaschine und lief in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein großes Bett und kuschelte mich in meine Kissen ein. Ich schloss meine Augen.

-

Ich hörte ein Klingeln, es hörte nicht auf. Ich öffnete meine Augen, schaute auf die Uhr (23:45). Ich bin eingeschlafen. Ich lief verschlafen zur Tür und öffnete sie. Drake. Was macht der denn hier?

"H-Hi.", sagte ich kurz und knapp.

"Kann ich reinkommen?", sagte er mit seiner rauen Stimme. Ich nickte und ließ ihn hereinspazieren. Ich schloss die Tür und wir liefen in mein Zimmer.

"Was willst du hier..", ich stoppte kurz, "..um die Uhrzeit?", er schaute nervös auf den Boden und seine Gesichtzüge waren angespannt.

"Wir müssen reden.", ich schaute hoch - in seine Augen.

Ich nickte und setzte mich auf mein Bett und wartete auf eine Reaktion.

"Es tut mir leid."

"Kein Thema.", sagte ich dann.

"Das Mädchen auf dem Bild war meine verstorbene kleine Schwester.", sagte er und schaute auf den Boden. Ich guckte einfach nur geschockt. Plötzlich hörte ich ein schluchzen und mir stockte der Atem. Er weint?! Er ist auch nur ein Mensch! Ich umarmte ihn sofort und legte meine rechte Hand auf seinen Rücken und die andere Hand auf seinen Nacken. Ich fühlte mich so wohl in seinen Armen.

"Alles ist gut.", sagte ich.

"I-Ich vermiss' sie so sehr.", er weinte. Er weinte so so sehr. Ich habe Drake wirklich noch nie so gesehen. Er ist so eine tolle Person, obwohl seine Badboy Seite echt schlimm ist, aber ich kann mich nicht mehr selber belügen. Ja! Ich habe Gefühle für ihn. Mach dir keine Hoffnungen, er liebt dich nicht!

"D-Danke Sara."

"Ich weiß doch wie du dich fühlst, mir ging es letztes Jahr nicht besser, als Papa starb.", er schaute mir in die Augen und umarmte mich.

Ich lächelte ihn an und sagte: "Mach dir nicht so viele Gedanken, Drake." Er nickte und lief zur Haustür.

"Danke nochmal und ich freue mich schon auf Montag."

"Montag?", fragte ich.

"Die Klassenfahrt.", W-O-W, die hab ich ja total vergessen. Ich nickte Drake zu und schloss die Tür. Gut, wir haben heute Samstag, dass heißt ich hab morgen noch Zeit zum packen.

Bad Boy, Good Boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt