nine

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"MEL, DU HAST NEN BRIEF BEKOMMEN!"

Mit schmerzverzerrtem Gesicht halte ich mir die Ohren zu. "Niall, ich steh verdammt nochmal neben dir!"

Blitzschnell dreht sich der Ire zu mir und sieht mich entschuldigend an. "Sorry, ich hab dich nicht gesehen." Ist klar wie kann man auch ein 1,68 m großes weibliches Wesen, des Planeten Erde übersehen. Wow, ich habe mich gerade als Wesen bezeichnet...man bin ich tief gesunken.

"Schon okay ", sage ich bloß und reiße ihm den Brief aus der Hand. Ich und die Jungs waren eigentlich gerade dabei zu frühstücken, aber hey! Ich bekomme nicht alle Tage einen Brief. Ohne auf den Absender zu sehen, mache ich ihn auf und fange an zu lesen.

Hallo Melody,

Wie dir dein Bruder bestimmt schon erzählt hat, denken alle du würdest ein Kind bekommen, wir konnten es aber dann doch noch irgendwie aus der Welt schaffen. Dein Vater und ich fragen uns wirklich, was du treibst, ich meine was soll das? Schon schlimm genug, dass du einer dieser Teenie-Superstars bist und nicht vorher studiert hast, wie wir immer von dir erwartet hätten. Du hättest dir ein Beispiel an Chris nehmen sollen! Für uns reicht schon, dass Lukas damals unbedingt Schauspieler werden wollte, aber dass du dann auch noch mit dieser, wie du sie nennst "Musik", angefangen hast...

Jedenfalls wollten wir dir bloß mit diesen Brief mitteilen, dass wir dieses Jahr nicht Weihnachten zusammen feiern können, da dein Vater und ich einige wichtige Meetings in Tokio haben. Lukas weiß schon Bescheid.

Bis irgendwann,

Dad & Mum

Meine Hand fängt an zu zittern und stumm laufen mir einzelne Tränen herab. Doch auch gleichzeitig kommt Wut in mir hoch. Das sollen meine Eltern sein!? Diese herzlosen, kalten Menschen!?

"Mel, alles in Ordnung?" Vorsichtig beäugen mich die Jungs und Zayn legt eine Hand auf meine Schulter.

Energisch wische ich mir die Tränen weg und zerknülle das Stück Papier in meiner Hand zu einer Kugel, welche ich gleich danach wütend auf den Boden schmeiße. Ohne auf Liams Frage zu antworten, stürme ich hoch in mein Zimmer, lege mich in mein Bett und starre ausdruckslos an die Decke.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, als ich plötzlich die Zimmertür aufgehen höre. Ohne aufzublicken, wer hereingekommen ist, starre ich einfach weiter. Ich höre, wie die Tür wieder geschlossen wird und sich mir Schritte nähern, bis ich auch spüre, dass sich meine Matratze bewegt und sich jemand neben mich legt.

"Geh weg." Monoton kommen diese Wörter aus meinen Mund. Egal wer hier ist, er soll mich nicht sehen, nicht jetzt, in meiner schwächsten Phase.

"Nein." Überrascht davon seine Stimme zu hören, drehe ich meinen Kopf, um dann in seine Augen zu blicken. Ich kann nicht identifizieren, welche Farbe sie haben. Für mich ist es eine Mischung aus Blau, Grün und auch ein bisschen Grau.

Obwohl ich die Antwort schon weiß. frage ich trotzdem: "Ihr habt ihn gelesen oder?"

"Nein, wir können deine Gedanken lesen und wissen deshalb, warum du plötzlich in dein Zimmer gestürmt bist." Ein kleines Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, als er diesen sarkastisch-spaßigen Ton dabei hat.

"Ah, da lächelt sie ja wieder! Auch wenn dieses Lächeln klein ist, hat es Louis the Tommo Tomlinson wieder geschafft." Kopfschüttelnd sehe ich ihn an. "Du bist ein Spinner."

"Ich weiß.", antwortet er lächelnd doch dann wird sein Gesicht ernst. "Willst du reden?"

Ich merke, wie meine Gesichtszüge wieder eine Mischung von Traurigkeit und Wut annehmen und dann, ohne wirklich zu merken was ich eigentlich tue, fange ich an einfach zu erzählen.

Berühmt? Ja. Normal? Nein. [1D/Louis FF] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt