Kapitel 10

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Carolines Sicht:
„Jetzt sitz' ich hier und schreib' die Zeilen nur für dich
Weiß nicht, ob du sieliest,aber es jucktmich auch nicht
Ich will jetzt hierauch nicht die Schuldfrage klären
Wir beide hatten einfach keine Grundlage mehr
Das Guthaben leer, keine Gewinner in dem Spiel
Du hattest deine Chancen, vielleicht eine zu viel
Jetzt willst du Freunde sein, FaceTime drei Uhr morgens?
Erzähl doch bitte jemand anderem deine ganzen Sorgen

Meine Jokes hast du gemocht, dabei meinte ich es ernst
Tut mir leid, dass du es auf diese Art erfährst
Du warst immer auf der Suche
Warum nie bei mir?
Nur für den Fall, dass es dich interessiert, ey
Ich hab dich geliebt
Und falls du das liest: das wär' dein Lied

Es war vielleicht keine bewusste Entscheidung
Richtiger Mensch, falscher Zeitpunkt
Gehen jetzt bei dir die Lichter endlich an?
Was wäre wohl gewesen hättest du das hier geahnt
Es ist wie es ist und es gibt kein Zurück
Wir sind die Auserzählten, Ende in Sicht
Diese Geschichte hat mich fertig gemacht
Und bitte sag jetzt nicht du hast das selbe gedacht

Schau ich mal auf uns zurück
Hab ich vieles daraus gelernt
Ich bereue nichts
Ich will's dir bloß erklären
Du warst immer auf der Suche
Warum nie bei mir?
Für den Fall, dass es dich interessiert, ey
Ich hab dich geliebt
Und falls du das liest: das wär' dein Lied
Das wär' dein Lied

Bin jetzt nicht mehr auf der Suche
Bin angekomm' bei mir
Tut mir leid, dass du dich plötzlich interessierst"

Ich lasse den Zettel sinken und blicke langsam zu Roman hoch. Er schaut mir tief in die Augen, als wenn er versuchen würde, meine Gedanken zu lesen...
„Du hast mich echt beeindruckt. Der Text ist wirklich gut geworden. Aber passt er auch zur Melodie?", ich kann es einfach nicht lassen.
Er darf nicht gewinnen...
„Lass es uns probieren, ich singe", schlägt Roman vor.
Ich setze mich ans Klavier und Roman nimmt seine Gitarre zur Hand. Wieder beginnt er mit dem Intro und ich setze mit dem Klavier in der ersten Strophe ein, zusammen mit Romans Gesang. Eine Gänsehaut überkommt mich bei seiner rauen Morgenstimme, die jeden verdammten Ton perfekt trifft. Am Ende setzt Roman wieder mit der Gitarre aus, ich spiele ein kleines Solo, bis er mit dem Gesang wieder einsetzt und ich den letzten Ton mit dem Klavier ausklingen lasse. Der Text passt einfach wie Arsch auf Eimer zur Musik. Wie ein Deckel auf seinen Topf. Verdammt, ich muss endlich zugeben, dass Romans Text mich umgehauen hat. Aber ist mehr an dem Text dran? Denkt er von mir so? Hab ich meine Chancen verspielt und er will kein Date mehr mit mir? Das wär doch gut, oder? Argh! Ich weiß selbst nicht mehr, was ich denken soll. Roman bringt mich völlig aus dem Konzept...
„Gut, da der Text unüberhörbar für die Melodie gemacht wurde, haben wir ja jetzt unseren Song. Lern den Text am besten bis morgen auswendig, dann kannst du ihn singen", Roman gibt mir seinen Text und lässt mich im Musikraum allein mit meinen endlos komplizierten Gedankengängen zurück.

The Destiny in your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt