Kapitel 48

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Romans Sicht:
Sobald das Flugzeug gelandet ist, renne ich zum Taxistand und steige in das nächste freie ein. „So schnell wie möglich in die Universitätsklinik, bitte."
Der Fahrer fährt zügig los und schlängelt sich durch den Verkehr. Nach zwanzig Minuten hält er vorm Eingang des Krankenhauses.
„Danke", ich bezahle ihn und steige eilig aus. Ich hab bereits mehrfach versucht, Leni zu erreichen, aber ihr Handy scheint aus zu sein. Mit schnellen Schritten betrete ich das Krankenhaus und gehe zur Rezeption.
„Wo liegt Caroline Thomsen?", frage ich nach.
„Sind Sie verwandt oder liiert mit ihr?", fragt die Dame nach.
„Ich bin ihr Freund", antworte ich ehrlich.
„Tut mir leid, ich darf Ihnen in dem Fall keine Auskunft geben."
„Bitte", versuche ich es weiter.
Sie schüttelt den Kopf, als ich von hinten angesprochen werde. „Roman?"
Ich drehe mich überrascht um und blicke erleichtert in Frau Thomsens Gesicht.
„Hallo, Frau Thomsen. Wie geht es Caroline?", frage ich sofort nach.
„Sie kann nicht selbstständig atmen, sie liegt im Koma...", antwortet sie mir erschöpft.
Herr Thomsen kommt dazu und legt den Arm um seine Frau. „Hallo Roman. Willst du zu Caroline gehen?", fragt er mich.
Ich nicke erleichtert.
„Leni ist gerade bei ihr, aber du kannst ja mal schauen. Zimmer 64 im 2. Stock."
„Vielen Dank", erwider ich.
Herr Thomsen nickt bloß und führt seine Frau zu den Stühlen im Wartebereich. Ich laufe zum Aufzug und fahre hoch, um nach Carolines Zimmer zu suchen. Ich klopfe an.
„Ihr könnt rein kommen", höre ich Lenis müde Stimme.
Vorsichtig trete ich ein: „Ich bin's."
Leni hebt überrascht den Kopf und springt auf. Sie läuft auf mich zu und umarmt mich.
„Du hast es geschafft! Sie liegt immer noch im Koma..." murmelt sie, während ich meine Arme ebenfalls um sie lege und die Umarmung erwider.
„Ich hab's grad schon von Frau Thomsen gehört...", nuschel ich und löse mich schließlich aus der Umarmung.
Jetzt erst habe ich die Chance, Caroline zu betrachten. Ein Stechen durchfährt meine Brust bei dem Anblick. Sie liegt ganz blass und reglos im Bett und wird von einer Maschine beatmet. Es sieht noch viel schlimmer aus, als es klang... Langsam gehe ich auf sie zu und setze mich vorsichtig auf ihr Bett. Ich nehme ihre Hand und streiche mit meinem Daumen darüber.
„Hey, Caroline... Es tut mir leid, dass ich nicht früher kommen konnte", flüster ich und eine Träne verlässt mein Auge.
„Ich lass euch dann mal kurz allein", höre ich Leni sagen, bevor sie geht.
„Mit dir wird es nie langweilig, weißt du das eigentlich?", ich stocke kurz. „Ich hab übrigens ein neues Lied geschrieben, auf dem Weg von Frankfurt hierher..."

The Destiny in your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt