Kapitel 19

205 5 0
                                    

Carolines Sicht:
Mein Handy leuchtet im Sekundentakt auf. Ich weiß auch ohne hinzuschauen, dass es Leni ist, aber ich will grad einfach nur hier liegen und mich keinen Zentimeter bewegen. Ich fühle mich wie gelähmt. War es richtig, Roman so abzuweisen? Was überleg ich überhaupt noch?! Natürlich war das nicht die richtige Art und Weise. Aber letztendlich hätte er mir doch eh gesagt, dass er das nicht kann. Niemand kann mit meinem Krebs umgehen...
Meine Tür wird aufgerissen und Leni steht rot vor Wut vor mir.
„Weißt du eigentlich, was für große Sorgen ich mir gemacht habe?", schnauft sie entsetzt.
„Mir geht's gut", antworte ich monoton.
„So siehst du aber nicht aus", Leni schließt die Tür und setzt sich neben mich aufs Bett.
„Hast du mit Roman geredet?"
Bevor ich antworte, klingelt es an der Haustür.
„Ich gehe", murmelt Leni und klettert wieder raus aus meinem Bett.
Ich höre wie sie die Haustür öffnet.
„Ist Caroline da?" Mein Herz zieht sich zusammen.
„Was hast du mit ihr gemacht?", höre ich Leni fauchen.
„Ich hab nichts gemacht, sie hat mich stehen gelassen", verteidigt Roman sich.
Ich würde gern aufstehen und ihn wegschicken, aber ich hab einfach keine Kraft dafür...
„Lass mich bitte rein, ich möchte nur kurz mit ihr reden", Romans Stimme wird lauter. Ich höre seine Schritte, die immer näher kommen. Bis er in meinem Zimmer steht. Leni steht hinter ihm und beobachtet jeder seiner Bewegungen genau.
„Caroline, können wir nochmal reden?"
Ich schüttel den Kopf. Nicht jetzt.
„Ich wollte das nicht. Ich wollte dir nicht dieses Gefühl geben...", fängt Roman dennoch an.
Die Tränen sammeln sich langsam wieder in meinen Augen an. Was wollte er nicht? Dass ich mich in ihn verliebe?
„Es reicht, du kannst morgen mit ihr reden!", unterbricht Leni ihn zum Glück noch bevor, meine Tränen fließen.
Sie schmeißt ihn raus und kommt mit zwei Packungen Taschentüchern zurück in mein Zimmer.
„Was ist los?", fragt sie besorgt.
Meine Lippen beben, die Tränen fließen und in meinem Kopf ist ein einziges Chaos.
„E-er weiß es", bringe ich mit gebrochener Stimme hervor.
„Also hat er es nicht gut aufgenommen?", Leni hält mir ein Taschentuch entgegen.
Ich antworte darauf nicht. Ich weiß es nicht...
Leni nimmt das als ein „Ja" an und umarmt mich fest. In meinem Kopf schwirrt allerdings nur noch eine einzige Frage: Hätte er anders reagiert, wenn er es von mir erfahren hätte?

The Destiny in your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt