Carolines Sicht:
Lächelnd betrachte ich die vier wichtigsten Menschen in meinem Leben. Meine Eltern, meine beste Freundin und mein Freund. Sie alle schlafen. Meine Eltern in einem Krankenhausbett, Leni hockt auf dem Boden und ist mit dem Kopf auf ihren Knien eingeschlafen und Roman sitzt mit geschlossenen Augen auf dem Stuhl in der Ecke. Ich lausche ihren ruhigen Atemgeräuschen und beginne nach und nach die Briefe zu schreiben. Die letzten zwei Tage waren sehr schön. Ich durfte ein letztes Mal das Weihnachtsfest mit meinen Eltern verbringen. Das erste mal mit meinem Freund feiern, dem Jungen, den ich liebe. Und ich durfte die letzte Zeit meines Lebens mit meiner besten Freundin verbringen. Während ich die Briefe schreibe und mich an die Zeit mit all den Menschen erinner, die ich liebe, laufen still die Tränen über meine Wangen. Ich muss aufpassen, dass das Papier nicht durchweicht oder die Tinte verschmiert... Ich klingel eine Schwester an und bitte sie leise, die Briefe zu verwahren, bis die Zeit gekommen ist. Dann schließe auch ich meine Augen und schlafe wieder ein. Viel anderes hab ich die letzen Tage auch nicht gemacht...
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Romans Sicht:
Ich werde von einem unregelmäßigen Piepsen wach. Verschlafen schaue ich mich im Raum um und realisiere, dass das Piepsen von dem Gerät kommt, das Carolines Vitalwerte misst.
Noch bevor ich etwas tun kann stürmen die ersten Schwestern ins Zimmer. Nun werden auch Leni und Carolines Eltern wach. Wir werden aus dem Zimmer gescheucht, während die Schwestern und Ärzte an Caroline und den Geräten rumfummeln. Die Angst durchströmt meinen ganzen Körper. Auch Leni sieht nicht besser aus, von Carolines Eltern fange ich gar nicht erst an. Frau Thomsen liegt fast in den Armen ihres Mannes. Die Angst ist uns allen ins Gesicht geschrieben. Wir sind nicht bereit, Caroline gehen zu lassen - wenn man dafür überhaupt bereit sein kann...
Eine der Schwestern kommt zu uns nach draußen. „Sie können gleich wieder rein gehen. Wir haben Carolines Kreislauf so gut wie möglich wieder stabilisiert. Wir wissen nicht, wie lang das gut gehen wird, aber das sind wahrscheinlich ihre letzten Lebensstunden. Tut mir leid..."
Plötzlich habe ich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Die Luft fühlt sich so dünn an. Ich hätte damit rechnen sollen, aber das jetzt zu hören, war einfach zu viel... Ich hyperventiliere, bekomme kaum noch mit, was geschieht, bis meine Atmung wieder unter Kontrolle ist und ich mich auf einem Stuhl sitzend wiederfinde. Doch in meinem Kopf bleibt der eine Gedanke die ganze Zeit tief verankert: Caroline stirbt...
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The Destiny in your eyes
FanfictionCaroline ist ein fröhliches Mädchen. Sie lacht viel, denn lachen ist gesund. Aber sobald sie allein ist, verschwindet ihr schönes Lachen. Denn selbst Lachen hilft nicht mehr gegen ihre Krankheit. Lungenkrebs war die Diagnose, Lungenkrebs im zweiten...