Kapitel 7

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Carolines Sicht:
Ich schnappe mir meine Tasche und verlasse eilig den Musikraum. Ich muss so schnell wie möglich und so weit wie möglich von Roman weg. Die ganze Zeit über spreche ich mir selbst in Gedanken zu, dass ich nicht in ihn verliebt bin, dass da nichts sein kann...
„Caroline!"
Ich ignoriere seine Rufe und laufe weiter. Es kann doch nicht sein, dass er mich nicht in Ruhe lässt. Versteht er nicht, dass ich nichts mit ihm zutun haben will?
„Caroline, bleib doch stehen", Roman greift nach meinem Arm und dreht mich zu sich um.
„Was willst du?", frage ich kalt.
Roman lässt meinen Arm los und hebt die Hände. „Komm runter, ich wollte nur fragen, ob wir uns nochmal treffen, um den Text zu schreiben."
„Nein, das mach ich allein, danke", ich drehe mich um und laufe weiter.
Vielleicht war ich zu hart, aber ich muss ihn echt von mir fern halten. Wie sagte Hazel? Ich bin eine tickende Zeitbombe. Irgendwie so...
-
„Schau mal wie niedergeschlagen Roman dasitzt. Meinst du nicht, das war wirklich zu fies?", Leni setzt sich neben mich auf die Cafeteriabank.
Mein Blick wandert zu Roman, der in seinem Essen rumstochert. Der stellt sich aber auch an..
„Man Leni, ich hab dir das erzählt, damit du verstehst, warum ich es getan hab. Wenigstens du. Du weißt genau, dass er nie aufgibt, wenn ich nett bleibe", ich beiße in mein Pausenbrot und beobachte Roman weiter.
Heiko klopft ihm auf die Schulter und setzt sich zu seinem Bruder, aber dieser zuckt nicht mal.
„Du hast ihn gebrochen", Leni schüttelt grinsend den Kopf. „Ich würde auch gern so auf einen Jungen wirken."
„Hör auf mit dem Unsinn. Das ist echt nicht witzig, also dramatisier das nicht so", erwider ich nun doch ein wenig mitleidig.
„Komm, geh dich wenigstens entschuldigen. Du kannst ihm auch einfach sagen, dass du mit ihm nichts zutun haben willst. Da musst du dich nicht so bitchig verhalten", meint Leni und schubst mich fast von der Bank.
„Hey!"
„Geh jetzt", Leni deutet zum Tisch von Roman und Heiko.
„Warum?", ich verdrehe die Augen.
„Weil ich weiß, dass das nicht deine Art ist und du es spätestens morgen bereust. Also entschuldige dich lieber jetzt", sie kennt mich zu gut.
Ich seufze ergeben und gehe auf Roman zu. Als ich allerdings Heikos Worte wahrnehme, spitzen sich meine Ohren neugierig. „Seit wann schreibst du in Partnerarbeit Songs? Du machst das doch seit klein auf allein. Nicht mal ich durfte dir rein reden."
„Lass das mal meine Sorge sein", murmelt Roman.
„Aha. Ich wollte mich eigentlich grad entschuldigen für heute morgen und anbieten, dass wir den Text doch gemeinsam schreiben. Aber scheinbar kannst du das auch ganz gut ohne mich. Montag möchte ich einen Text von dir haben und dann sehen wir ja mal, wie dir unser Song gelingt", mische ich mich ohne Pause ein.
Ich lasse Roman gar nicht erst zu Wort kommen und gehe zurück zu meinem Platz. Verdammt, warum hab ich das gemacht? Ich wollte doch gerade nett sein. Aber jedes Mal, wenn ich bei Roman bin, werfe ich all meine Prinzipien und Pläne übers Bord...

The Destiny in your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt