The Destiny in your eyes

Kapitel 45

Carolines Sicht:
Als ich aufwache, ist Leni bereits gegangen. Neben mir liegt immer noch Romans Brief, der meine Gefühle wieder zum Brodeln bringt. Die Gedanken in meinem Kopf fahren Karussell, während mein Herz Purzelbäume schlägt. Ich schließe meine Augen wieder und versuche meine Gedanken zu sortieren. Nach einigen Minuten hört mein Herz auf so wild zu klopfen und auch in meinem Kopf dreht sich nicht mehr alles. Ich öffne meine Augen wieder und schaue aufs Handy. Leni hat mir eine Nachricht geschrieben, dass sie nach Hause musste, um ihrem Vater beim Einkaufen zu helfen. Ich gehe in den Chat mit Roman und schaue mir sein Profilbild an - es ist ein Bild von uns im Studio, wie wir mit verschränkten Fingern vor dem Mikro stehen. Kurzerhand drücke ich auf den Telefonhörer und höre dem regelmäßigen Tuten beim Warten zu. Ich muss einfach mit Roman sprechen, seine Stimme hören und ihn wissen lassen, dass ich ihm nicht länger böse bin. Ich liebe ihn doch...
„Caroline?", meldet Roman sich erleichtert.
„Hey", erwider ich lächelnd. Ich wusste nicht, dass man die Stimme eines Menschen so sehr vermissen kann.
„Hast du den Brief gelesen? Es tut mir wirkl-", beginnt Roman ein wenig hektisch.
„Hab ich", unterbreche ich ihn rasch.
„Und?", in seiner Stimme schwingt etwas Nervosität mit sich.
„Ich verstehe dich. Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich wohl auch alles versuchen wollen, dass du überlebst. Es war einfach die Art, wie du mir gegenüber aufgetreten bist. Das war so ungewohnt und hat mich verletzt...", erkläre ich. „Aber jetzt ist alles wieder gut", füge ich schnell hinzu und frage: „Wie geht es dir? Seid ihr gut angekommen?"
„Ja, alles gut. Ich vermisse dich nur, ich hätte dich gern nochmal vor Abflug gesehen", antwortet Roman.
Auf meine Lippen schleicht sich ein trauriges Lächeln. „Wir sehen uns ja bald wieder", murmel ich, nicht sicher, ob ich lüge oder die Wahrheit sage.
„Ich liebe dich", flüstert Roman in den Hörer.
„Ich liebe dich", erwider ich genauso leise und diesmal zu 100% ehrlich.
Wir reden noch bis in die Nacht über alles mögliche. Zwischendurch singt Roman mir einige Songs vor, die er geschrieben hat. Ich höre ihm liebend gern beim Singen zu und lausche seiner wunderschönen Stimme...