The Destiny in your eyes

Kapitel 39

Carolines Sicht:
Papa hält vor der Schule an und öffnet mir die Autotür. Vorsichtig steige ich aus und richte mein Kleid. Mein Blick wandert suchend über die Schülermenge, Roman scheint noch nicht da zu sein. Wäre auch ein Wunder, wenn er mal pünktlich ist.
„Viel Spaß", wünscht Papa mir lächelnd und geht zur Fahrertür.
„Danke."
Papa steigt ein, ich schaue mich nochmal nach Roman um, Papa fährt weg, ich finde Roman nicht. Dafür kommt Leni aufgeregt zu mir gerannt. Naja so gut man in einem Ballkleid eben rennen kann.
„Hey, ich hatte schon Angst, du würdest nicht kommen", begrüßt Leni mich.
„Wieso?", frage ich sie verwirrt.
„Weil Roman nach dir gesucht hat und du nicht aufzufinden warst?", erwidert sie und zieht eine Augenbraue hoch.
„Was?!", meine Augen fallen mir fast aus dem Kopf, so groß müssen sie aussehen. „Wie spät ist es denn?", frage ich.
„Halb neun", antwortet Leni.
„Fuck. Unsere Uhr ist stehen geblieben... Wieso hat Papa denn nichts gesagt?", murmel ich vor mich hin.
„Was ist denn los?"
„Wir wollten uns um halb acht treffen. Halb ACHT, Leni! Wo ist Roman jetzt?", frage ich aufgebracht.
„Ich weiß nicht...", Leni schaut sich ratlos um.
„Ich muss ihn finden", nervös schaue ich mich ebenfalls um und gehe auf die Schülermenge zu. Je näher ich ihnen komme, desto unruhiger werde ich. Wie kann ich so dumm sein und eine ganze Stunde zu spät kommen?!
„Caroline!"
Ich bleibe stehen und drehe mich überrascht um. Heiko kommt auf mich zu, er schwankt ein wenig. Hat er sich betrunken?
„Caroline!", ruft er wieder.
„Was ist denn?", frage ich.
„Roman, er...", Heiko muss aufstoßen. „Ich hab gesehen, wie er Steffi geküsst hat", nuschelt er schließlich tatsächlich betrunken.
Mein Herz zieht sich auf Knopfdruck zusammen: „W-was?"
Meine Lippe fängt an zu beben, ich spüre das Brennen in meinen Augen. Ich drücke meine Fingernägel in die Handflächen, um die Tränen zu unterdrücken.
„Komm mit", brummt Heiko bloß noch und nimmt meinen Arm.
Doch ich ziehe ihn weg. „Nein, ich will das nicht sehen!"
Heiko schüttelt den Kopf: „Komm einfach."
Ich schlucke den Kloß im Hals runter und folge Heiko. Irgendwie habe ich Angst. Das alles ist so surreal, wie ein Traum - ein wirklich schlechter Traum...