Den ganzen Weg zu meinem Bruder musste ich an diesen Blondie mit der fetten Sonnenbrille auf der Nase, denken. Wir unverschämt muss man bitte sein? Vor allem seine fette Sonnenbrille. Wir haben gefühlte Minus Zehn Grad.
Und von der Sonne keine Spur zu sehen.
Aber ganz ehrlich, denkt er, der Typ wirklich, er wäre irgendwas besseres, nur weil er ein geiles Auto fährt? Das heißt doch nicht gleich, dass er direkt berühmt wäre. Oder das ist die neuste Masche irgendwelche Frauen abzuschleppen. Toll, wenn er mich älter einschätzt, als ich eigentlich bin. Trotzdem würde ich niemals was mit einem so eingebildeten Waschlappen anfangen. Oder irgendwas treiben.
Ich stand vor dem Haus, in dem mein Bruder lebte und klingelte auf dem obersten Klingelschild mit dem Namen ‚Fork'.
Ich hasse meinen Namen. Wirklich. Ich glaube der ist noch ätzender als wenn dein Name irgendein Wochentag ist und du dir immer Witze anhören darfst wie: „Hey ...! Du weißt aber schon, dass heute Montag ist und nicht Sonntag?" oder „Die ... hat also ihre Hausaufgaben vergessen. Dir ist aber schon klar, dass heute Dienstag und nicht Samstag ist oder?".
Aber kommt schon. Fork?
Das ist doch wohl wirklich ein schlechter Witz.
Ich mein, Gabel. Wer heißt schon Gabel?
Immerhin gibt es zum Glück noch Menschen, die nicht einmal wissen, was ‚Fork' bedeutet.
Aber ihr könnt es euch nicht vorstellen, wie das ist, wenn man neue Leute kennen lernt und die dann auf dich zu kommen und mit ihren dummen Fratzen fragen, ob man tatsächlich Gabel heißen würde.
Nein, ich heiße nicht Gabel. Ich heiße Fork.
Kleiner aber feiner Unterschied.
„Hallo? Wer ist da?", fragte mein Bruder plötzlich durch die Gegensprechanlage. Wen zur Hölle erwartet er denn bitte alles? Ich hatte ihm vor fünf Minuten noch geschrieben, dass ich gleich bei ihm wäre.
„Hier ist der Weihnachtsmann. Lass mich herein, damit ich deine Geschenke unter den Baum legen kann.", sagte ich Augenverdrehend und schlug mir gegen die Stirn.
„Wir hatten schon Weihnachten.", kam von ihm.
Also manchmal denke ich, dass er im Krankenhaus verwechselt wurden ist. Oder ich bin diejenige, die verwechselt wurden ist. Meine Geschwister legen manchmal eine Logik an den Tag, die ist nicht mehr feierlich.
Es summte endlich und die Tür, an die ich mich angelehnt hatte schwang nach innen auf und ich konnte die fünf Stockwerke nach oben laufen.
Halb verschwitzt kam ich oben an.
„Ein bisschen Sport würde auch dir gut tun.", wurde ich sofort von meinem Lieblings Bruder begrüßt. Ach ja, ich habe ja auch nur einen.
„Du kannst mich doch mal.", sagte ich zu ihm und stolzierte in seine kleine drei Zimmer Wohnung. Ich trieb regelmäßig Sport und hob ab und zu auch Gewichte. Ich hasse es, wenn ich immer als kleines, schwaches Mädchen eingestuft werde. Und wenn ich nicht gerade zu faul war, ging ich regelmäßig Joggen, um die Blicke von den anderen Menschen zu genießen, die einen immer so gestört angucken, dass man gerade wirklich freiwillig Joggen geht.
Aber Treppensteigen ist dann mal wieder was ganz anderes. Und das brauch ich echt nicht.
„Und, wie war deine Schule?", fragte er mich. Ich sah nur ungläubig zu ihm herüber, als ich mir meine Schuhe auszog und sie ordentlich neben seinen stellte.
„Ist das dein Ernst, Luke? Ich bin einmal nach der Schule direkt bei dir und du mutierst zu Mama und übernimmst ihre Fragen?"
Damit ließ ich ihn stehen und ging in sein Wohnzimmer, wo ich mich auf seine riesige Couch fallen ließ. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie wir sie mit Mama und Papa hier rein geschleppt hatten. Irgendwer hatte die Couch dann losgelassen und sie war auf meinen Fuß geknallt. Ende vom Lied, ich hatte einen angebrochenen Fuß.
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Age is just a number
Fanfiction~Das 1. Buch der Nuna Reihe~ Alter ist bloß eine Nummer? Nicht wichtig in einer Beziehung zwischen zwei Menschen? Das sagt jeder aber wenn man damit konfrontiert wird ist es was anderes. Ob Er und Sie es gegen den Rest der Welt schaffen werden? © by...
