Age is just a number

~Danke

,,Nein! Ich möchte das nicht hören. Man sollte seine Entschuldigung ernst meinen.", schrie Niall schon fast.

Verzweifelt und voller Wut hob ich mein Kopf.
Jetzt glaubt er mir auch nicht mehr.

,,Du hast geweint." Es war mehr eine Feststellung als eine Frage trotzdem nickte ich.

,,Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht was heute mittag mit mir los war. Und dann war ich auch noch so zurückweisend. Dabei trifft dich wirklich keine Schuld. Naja, ein bisschen doch.", entschuldigte er sich bei mir.

Ihr wisst garnicht, wie glücklich ich bin. Ich dachte jetzt, er würde nie wieder mit mir reden.

Seufzend ließ ich mich auf das Bett fallen.

,,Na wenn wir das ja geklärt haben, können wir jetzt dort weiter machen, wo wir aufgehört haben.", sagte ich erleichtert.
,,Wenn du reden meinst dann gerne.", lachte Niall.

Idiot.

Er schmiss sich genau neben mich aufs Bett, so dass ich kurz nach oben und dann nach unten wippte.

,,Fetti."
,,Du mich auch."

Lächelnd sah ich ihn an. Bis es klopfte.
Oh nein. Bitte nicht Jamie.
Nialls lächeln verrutschte auch kurz. Allerdings lächelte er dann strahlend weiter.

,,Erwartest du jemand?", fragte ich ihn unschuldig.

Bevor er mir antwortet öffnete er die Tür.

Und...

...

.. Keine Jamie. Sondern Selina.
,,Mr. Horan, Jamie ist nach Hause gegangen. Aber wie ich sehe sind sie in bester Gesellschaft.", beim letzten Teil zwinkerte sie mir zu.
Ich verkniff mir nur das Lachen.

,,Ähm, danke."

Als er sich wieder zu mir umdrehte, zog ich fragend eine Augenbraue hoch.

,,Jamie? Reden wir von der gleichen?"

,,Nicht so wichtig.", sagte er und guckte überall hin. Nur nicht in meine Augen.

,,Niall.", sprach ich seinen Namen und stand auf.
,,Du kannst mir ruhig alles sagen. Ich halte dicht."
Während ich sprach, ging ich immer weiter auf ihn zu, bis ich vor ihm stand.

,,Ich will nicht, dass du wieder sauer wirst."

Entweder er wird mir gleich die Wahrheit sagen oder mir eiskalt ins Gesicht lügen. Ich hoffe er wählt die erste Möglichkeit.

,,Bevor ich dir gleich sage, was sie gesagt hat, will ich, dass du weißt, dass ich ihr nichts geglaubt habe."

Ich sah ihm lange in die Augen und nickte schließlich.
Er nahm meine Hände in die Hand und fing an zu reden. Dabei sah er direkt in meine Augen.

,,Sie hat unschöne Dinge über dich behauptet. Sie wollte, dass ich dir nicht mehr vertraue. Außerdem hat sie behauptet, du seist eine..." Niall schluckte einmal. Meine Hände hatten sich in Nialls großen Händen schon zusammen gekrampft. Ich wusste zwar, was er gleich sagen würde, aber trotzdem tut es weh, da man weiß, dass das von der besten Freundin kam.
,,Sie hat gemeint du wärst eine Schlampe. Mehr sag ich auch nicht dazu."

Mir liefen wieder unzählig viele Tränen über die Wangen und tropften dann schließlich vom Kinn.

Niall drückte mich, wie zuvor im Flur, Selina es tat an sich.
Ich verkrampfte mich immer wieder, wie kleine Kinder es tun, wenn sie weinen.
Niall Strich mir beruhigend über den Rücken.

,,Wieso?", schluchzte ich in seine Schulter.

,,Ich weiß es nicht, Honey. Ich weiß es nicht."

Niall hob mich hoch und trug mich zum Bett. Er setzte mich auf sein schoss.
Ich weiß nicht, aber ich brauchte im Moment die Nähe einer Person, die ich liebte.

Als ich mich etwas beruhigt hatte und nicht andauernd schluchzte, drückte Niall mich etwas von seinem Körper weg. Ich wollte nicht, dass er mich so sieht und drehte mein Gesicht nach unten.
Ich hatte wahrscheinlich überall rote Flecken und meine restliche Schminke war wahrscheinlich auch verwischt.

,,Hey du bist hübsch. Guck mich an."
Dabei nahm er mein Kinn in die Hand und drückte es hoch, damit er mir ins Gesicht schauen konnte.
Wegen dem Kompliment wurden meine Wangen noch roter.

,,Willst du darüber reden?", fragte er mich vorsichtig.

Ich schüttelte erst den Kopf aber nickte dann. Danach zog ich meine Schultern hoch und ließ sie dann wieder fallen.

,,Ich... Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dazu sagen soll. Jamie war meine beste Freundin seit dem Kindergarten. Und jetzt? Jetzt weiß ich es auch nicht. Ich mein sie hat es sogar noch organisiert, dass du nach hier zu mir kommst. Hab ich ihr weh getan? Irgendwas unbewusst gemacht, was sie nicht so toll fand? Oder verfolgt sie einfach irgendwas und ich steh ihr im Weg? Was mach ich falsch? Sag es mir ins Gesicht, Niall, was mach ich falsch?"

Niall guckte mich Verständnisvoll an.
,,Luna, du machst nichts falsch. Ich mag dich so wie du bist. Auch wenn zwischen uns 6 Jahre Unterschied liegen. Mein Gott, es liegen Welten zwischen uns. Na und? Ich mag dich so wie du bist. Das war das gute an unserer Freundschaft, wir haben geschrieben und kannten uns nicht vorher schon. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wo Jamies Problem liegt. Warum sie sowas behauptet hat."

,,Kann ich dich fragen?", fragte ich ihn.

,,Klar alles was du willst.", antwortete er ohne zu zögern.

,,Woher weißt du, dass Jamie gelogen hat?"

Das interessierte mich schon die ganze zeit. Ich mein, wir wissen alle, das sie gelogen hat, aber woher so Niall das wissen?

,,Ganz einfach. 1. Ich kenne dich schon vom schreiben. Und irgendwann hätte es irgendwie raus kommen müssen und da du nicht mal einer fliege was zu leide kannst, würdest du sowas niemals machen. 2. Im McDonalds warst du viel zu 'unerfahren'. Versteh mich nicht falsch aber du hast einfach gemacht und es nicht mit voller Absicht gemacht. Dir ist garnicht aufgefallen, was mit mir war. Und als du es dann gesehen hast, hast du dich tausend mal entschuldigt. Und 3. Hat Jamie sich selber verraten. Sie hat erzählt, Luke wäre deine Bettgeschichte. Dabei hat sie nicht bedacht, dass sie mir mal von deiner ganzen Familie berichtet hat."

Wow. Wer jetzt noch sagt, Niall ist nicht schlau, ist selber dumm. Krass, was er sich alles gemerkt hat. Jeder andere Typ würde erst mal Terror schieben.

,,Danke."

Niall sah mich verwundert an.

,,Warum danke?"

,,Danke, für alles. Du bist immer für mich da und gibst mich nicht auf, egal wie groß die Scheiße wieder ist in der ich stecke."

,,Dann muss ich mich ja genauso bedanken. Danke."

Wir guckten uns erst lange in die Augen.
Mein Grün versank in seinem Blau und sein Blau versank in meinem Grün.

Und indem Moment war ich verdammt froh, dass ich so ein Dickkopf war und mich damals mit ihm anlegen musste.

Und wie sooft heute, umarmten wir uns wieder.
Ich gab ihm ein Küsschen auf die Wange als Dankeschön.

Und dann passierte es.