Mama, Niall ist der richtige

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Irgendwas, ich weiß nicht mehr was, hatte mich geweckt. Kann sein, dass es ein Luftzug war oder, dass mich etwas gekitzelt hatte. Zu mindestens versuchte ich gerade meine verklebten Augen zu öffnen. Ich hob meine Hand und wischte mir über die Augen. Als ich sie endlich offen hatte, ging die Sonne gerade auf, was heißen musste, dass wir so gegen sechs Uhr hatten. Ich tastete leicht mit meiner Hand neben mir, um zu sehen, wo Niall lag. Als ich neben mir nur die leere, kalte Matratze fühlte, saß ich mit einem mal kerzengerade im Bett. Ich bin gestern nach dem Niall gegangen war, auch wieder eingeschlafen. Also hatte ich kein Plan, wo Niall jetzt steckte. Und damit hoffe ich, dass er nicht schon in einem Flugzeug Richtung London saß. Hastig sprang ich aus dem Bett, um mich anzuziehen. Allerdings reichte das, um zu sehen, wie Niall auf dem Boden neben meiner Fensterfront lag und schlief. Ich war so erleichtert, dass ich mich erst mal wieder in mein Bett fallen ließ.

Wäre auch ein bisschen komisch, wenn Niall mich einfach so verlassen würde, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Als ich mich wieder gefasst hatte, stand ich auf und ging zu Niall, wo ich mich dann hin hockte. Er hatte seinen Mund leicht geöffnet und seine Haare, die mittlerweile schon wieder länger geworden sind, sodass man sein braun viel intensiver sehen konnte, lagen platt an seinem Kopf. Ich strich liebevoll einmal durch seine Haare.

Wieso legt er sich denn auf den Boden, wenn er doch auch einfach sich zu mir ins Bett legen könnte.

Als es einmal leise Klopfte, sah ich verwundert von Niall zur Tür. Wer ist so früh wach und will was von mir? Seufzend stand ich auf und ging zur Tür, die ich langsam öffnete.

Meine Mutter.

„Ich denke, wir müssen reden.", sagte sie mir sofort, nachdem sie sich kurz in meinem Zimmer umgesehen hatte und danach schaute, was beziehungsweise, ob ich noch etwas an hatte. Da heute Muttertag ist, werde ich nicht sofort ausrasten, sondern uns eine Chance geben. „Denke ich auch."; sagte ich knapp. Ich war immer noch ziemlich davon angefressen, was gestern passiert ist. „Kann ich denn rein kommen?", fragte sie und zeigte dabei hinter mich. Innerlich dankte ich Niall dafür, dass er gestern doch nicht mehr ins Bett gekommen ist. Ich öffnete die Tür jetzt komplett und zeigte hinter mich auf Niall, der immer noch auf dem Boden lag und schlief.

„Tut mir leid. Aber ich will Niall nicht wecken. Wir haben gestern noch ziemlich lange geredet.", schob ich es darauf. „Oh. Er schläft ja gar nicht in deinem Bett.", bemerkte sie.

„Nein. Tut er nicht. Lass uns ins Wohnzimmer gehen oder in die Küche.", schlug ich vor, damit Niall in ruhe weiter schlafen konnte.

Sie drehte sich um und ging herunter in die Küche, da meine Oma immer noch auf der Couch lag und tief und fest schlief. In der Küche machte sich meine Mutter einen Kaffee und drehte sich dann zu mir um. Ich hatte mich in der Zwischenzeit an den kleinen Tresen, der an der Arbeitsplatte war gesetzt.

„Du bist also mit Niall zusammen.", als sie dies sagte, runzelte sie die Stirn und nahm ein schluck von ihrem Kaffee. „Ja. Wir sind zusammen.", antwortete ich ihr, obwohl es eine Feststellung und keine Frage von ihr war. „Wie lange schon?"

Ich schluckte einmal und sah dann von meinen Händen, die ich knetete zu ihr hoch. „Wenn du mir bis zum Ende ruhig zuhörst, werde ich alles von Anfang an erzählen. Und reg dich nicht auf, ja?", fragte ich sie, da ich meiner Mama endlich mal alles erzählen wollte, was ich mit Niall erlebt hatte.

„Schatz, ich bin niemals wirklich sauer auf dich. Ich will doch nur wissen, was schon alles passiert ist. Ich finde, Niall ist ein so netter Junge. Das war gestern nur der Schock. Aber darüber werden wir uns unterhalten, wenn du mir deine Geschichte erzählt hast."

Age is just a numberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt