Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, ließ ich meinen Tränen freien Lauf.
Auch wenn ich von vorne herein wusste, dass es meinen Eltern nicht passen würde, war die Reaktion von meiner Mutter doch schon hart.
Ich schmiss mich in mein Bett und vergrub mein Gesicht zwischen den ganzen Kissen.
Wieso haben denn alle was gegen Niall? Nur weil er älter als ich ist oder was?
Er wird mich doch nicht vergewaltigen oder so eine Scheiße.
Nein, so etwas würde Niall niemals tun. Dafür kenne ich ihn doch schon zu gut.Niall liebt mich genauso so sehr, wie ich ihn liebe.
Würde ich irgendwas verbotenes machen, könnte ich meine Mutter ja verstehen. Aber so nicht. Wenn Niall mich betrügt, was ich nicht hoffe, aber dann ist es meine Schuld.
Zum Teil kann es ich sie ja auch verstehen. Wer will sein Kind denn bitte nicht vor Sachen beschützen?Sie wird bestimmt von mir verlangen, dass ich mit Niall Schluss mache und den Kontakt abbreche.
Ich schluchzte laut und drückte mir mein blaues Kissen auf mein Hinterkopf.
Als die Tür leise aufging, stellte ich mich schlafend, da ich mit keinem Reden wollte. Niemand konnte mir aus der Situation heraus helfen. Nur meine Mutter.
Die Person setzte sich auf mein Bett und legte die Hand auf meine Seite.
An der Hand, weil sie so groß ist, konnte ich Niall schon erkennen.Er nahm die Hand weg und öffnete sich die Schuhe, die er dann abkickte und es auf dem Boden klackte.
Niall legte sich neben mich, die Hand diesmal auf meinem Bauch und sein Kopf legte er in mein Nacken.
,,Geh!", schluchzte ich, da ich es nicht aushalten konnte, wie er neben mir lag und meine Mutter mich dafür hasst.
Niall drückte mir einen sanften Kuss auf den Nacken und zog mich näher an ihn heran.
,,Nein. Ich bleibe."Seine Stimme hörte sich auch angeschlagen an, als ob er auch traurig ist. Das merkt man immer daran, dass sein Akzent wieder viel extremer als sonst ist.
Als Niall weiter neben mir blieb, drehte ich mich, sodass ich jetzt an seiner Brust lag und in sein Shirt, was leider weiß war herein weinte.
Er Strich mir immer wieder beruhigend über den Rücken.
Ich weinte mich langsam in den Schlaf. Als letztes hörte ich nur noch Nialls Herzschlag.
-
Ich erwachte in völliger Dunkelheit. Verwirrt drehte ich mich um und sah wie Niall mit meinem Kissen kuschelte. Unruhig wälzte er sich hin und her.Ich beugte mich nach vorne und hielt dabei meine Haare nach hinten, bevor sie nach vorne fielen und Niall wecken würden.
Ich drückte ihm ein Kuss auf die Stirn und deckte ihn mit der zusammen geknüddelten Decke zu.Ich selber stand auf und sammelte benommen meine Schlafsachen vom Boden auf.
Ich versuchte gezielt an schöne Sachen zu denken, wie Schuhe. Weil ich weiß genau, wenn ich an das von heute Abend wieder dran denke, heul ich sowieso nur.
Ich entsperrte mein Handy. Die Uhrzeit 3:21 Uhr strahlte mich an.
Seufzend zog ich mich neben dem Bett aus und meine Schlafklamotten wieder an. Niall schläft sowieso, also sieht mich keiner.
Ich faltete die Sachen ordentlich und legte sie auf den Stuhl.
Ich drehte mich noch einmal zu Niall um, um mich zu vergewissern, dass er auch wirklich schläft und ging dann leise nach unten ins Wohnzimmer.Auf der Couch lag meine Oma, die laut schnarchte. Anscheinend hatte sie gestern zuviel getrunken.
Ich ging in die Küche, wo lange schwarze Schatten waren, die mich umschlossen, als ich herein ging. Als ich den Kühlschrank aufmachte kniff ich erst mal meine Augen zusammen. Das helle Licht blendete mich total.Als ich mich endlich dran gewöhnt hatte, griff ich nach der Wasserflasche und nahm sie mit hoch.
Müde legte ich mich wieder leise ins Bett. Ich legte mein Kopf an die Wand und schraubte die Wasserflasche auf.
In nächsten Moment fluchte ich.
,,Scheiße!"Das ich möglicherweise die Flasche geschüttelt hatte, konnte mir ja nicht früher aufgefallen sein.
Mein komplettes Gesicht war nass.
Durch mein Fluch, schreckte Niall hoch.
,,Alles gut?", fragte er leise.
,,Sorry das ich dich geweckt habe. Schlaf ruhig weiter.", ich drückte ihn an den Schultern wieder zurück auf die Matratze.Ich selber stand auf und trocknete mein Gesicht schnell im Badezimmer. Als ich wieder zurück ins Zimmer kam, saß Niall im Bett und sah mich an.
,,Komm wieder ins Bett, Baby.", nuschelte er und streckte seine Arme nach mir aus.
Seufzend befolgte ich seinem Wunsch und legte mich wieder neben ihn.
Er beschloss, dass ich zu weit weg lag. Also zog er mich auf sich drauf.Ich rollte mich aber wieder von ihm runter.
,,Willst du reden?", fragte er mich, als er mir eine Strähne wieder hinters Ohr schob.,,Nein.", sagte ich knapp.
Ich legte meine Hand unter sein T-Shirt auf sein Bauch.
Ich spürte, wie er eine Gänsehaut bekam.
Lächelnd Strich ich leicht über sein Bauch. Er lag jetzt ganz still da und genoss meine Berührungen.
,,Wirklich nicht", vergewisserte er sich noch einmal. „Wirklich nicht.", benutzte ich seine Worte. Wenn ich jetzt mit Niall darüber reden würde, würden nur wieder unnötig Tränen laufen. Außerdem soll Niall sich nicht auch noch Sorgen machen.„Willst du reden?", ich hob mein Kopf leicht an, um ihm in die Augen zu schauen. Er sah mir kurz in die Augen, bevor sein Blick weiter nach unten glitt, wo meine Hand immer noch unter seinem Shirt lag und ihn streichelte. Als er nichts sagte, schaute ich verwundert hoch. Sein Kopf lag jetzt auf dem Kissen und seine Augen schauten nach oben zu meiner Zimmerdecke. „Niall?"
„Weißt du," fing er an „ich mach mir Sorgen um dich. Jeder hat vorhin gesehen, wie nah dir das ging.", als ich wiedersprechen wollte, hob er seine Hand und bedeutete mir zu schweigen.
„Sag nichts, bitte. Das soll auch nichts schlimmes bedeuten oder so, es zeigt mir nur, wie viel ich dir bedeute. Aber ich mag das nicht, dass ich jetzt zwischen deiner Mutter und dir stehe."
Als er fertig war, hatte ich wieder Tränen in den Augen. Niall konnte es diesmal aber zum Glück nicht sehen, da mein Kopf immer noch auf seinem Arm lag. Ich blinzelte meine Tränen so gut es ging wieder weg und hoffte, dass meine Stimme fester klingen würde, als ich mich im Moment fühlte.
„Niall, natürlich finde ich es nicht gerade toll, dass meine Mutter was gegen uns hat. Trotzdem geht es mir gut. Mach dir bitte keine Sorgen."; eigentlich wollte ich noch soviel mehr sagen, aber ich konnte nicht, da meine Stimme brach. Ich hörte, wie Niall schnaubte.
„Natürlich.", das war das einzige, was er sagte.
Ich zog meine Hand wieder unter seinem Shirt heraus und drehte mich aus seinem Arm auf die andere Seite, wo ich mich zusammen rollte. Ohne, dass ich es eigentlich will, verletze ich Menschen, die mir wichtig sind. Ich will doch auch nur das beste für sie.
„Dann sei halt wieder eingeschnappt.", stöhnte er. Er selber rollte sich auch herum blieb allerdings nicht liegen. Ich hörte, wie er aufstand und gähnte.
„Ich bin nicht eingeschnappt.", wiedersprach ich ihm. Ich war traurig, sauer auf mich selber und enttäuscht, wegen meiner Mutter. Aber nicht eingeschnappt. „Wie auch immer.", er bewegte sich jetzt auf meine Tür zu.
Als er die Tür wieder leise geschlossen hatte, hielt ich die Tränen nicht länger zurück. Ich hoffe, hiermit hab ich jetzt nicht alles beendet.
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Age is just a number
Fanfic~Das 1. Buch der Nuna Reihe~ Alter ist bloß eine Nummer? Nicht wichtig in einer Beziehung zwischen zwei Menschen? Das sagt jeder aber wenn man damit konfrontiert wird ist es was anderes. Ob Er und Sie es gegen den Rest der Welt schaffen werden? © by...