33. Kapitel - Überarbeitet!

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THORGAN

Wir kommen vor dem Waisenhaus zum stehen und ich schaue zu Miley. Sie schaut stumm aus dem Fenster und sagt seit der Meinungsverschiedenheit kein Ton mehr. Es kann sein das ich vielleicht etwas übertrieben habe und sie es nur gut gemeint hat aber wir wollten es zusammen machen.

Immer macht sie alles in Alleingang und das geht so nicht. Wir sind seit 8 Jahren zusammen und seit 2 Monaten verheiratet. Wieso macht sie sowas? Wir sollten als Paar sowas zusammen machen und auch entscheiden. Ich bin extrem sauer auf sie und diesmal soll sie es auch zu spüren bekommen.

"Wollen wir?" Frage ich dennoch ruhig und sehe sie nicken. "Wenn du es möchtest?" Fragt sie mit zitternder Stimme, so das sich eine unangenehme Gänsehaut auf meinen Körper ausbreitet. Sie wird nicht weinen das weiß ich, sie wird das schönste lächeln aufsetzen und sich nichts anmerken lassen.

"Möchtest du es denn auch?" Frage ich weiter und sie schaut mich mit einem undurchdringlich Blick an. "Ja!" Kommt ihre monotone Antwort und wir steigen aus. Ohne was zu denken nehme ich ihre Hand und sie zuckt extrem zusammen.

"Dann wollen wir mal!" Sie nickt wieder nur und wir begrüßen Frau Wellenschreiber.

"Wollen wir?"

"Natürlich!"

Als wir reinkommen, hören wir Kinder schreien und lachen. Sie fröhlich und unbeschwert, obwohl sie in dieser Einrichtung Leben.

"Ah guten Tag ich bin Bianka, die Leiterin dieser schönen Einrichtung."

"Wir sind Thorgan und Miley Hazard!" Stellt uns Miley auch schon vor und wir treten in den Aufenthaltsraum rein.

"Wie alt sollte das Kind sein und welches Geschlecht?" Fragend schaue ich zu meiner Frau, welche mich nur mit einem, entscheide-du-Blick ansieht.

"Wir hätten gerne einen Jungen und er müsste schon über 10 Jahre sein, damit er einiges schon versteht." Miley nickt nur und wir schauen dabei zu wie die Leiterin die jungen zusammen trommelt.

Viele schreien auf als sie mich sehen und ich seufze nur darüber. Miley neben mir lächelt einen jungen sanft an, welcher weit Abseits, mit dem Kopf zu Boden gerichtet steht. Als er aufschaut versucht er uns an zu lächeln.

Wir gehen zu einigen Kindern und reden mit ihnen. Viele die schon über 12 sind denken sie seien sonst wer und eines ist sicher das wir keinen eingebildetes Kind möchten.

Als wir bei dem jungen ankommen, welcher mittlerweile auf einen Stuhl sitzt hocken wir uns hin.

"Hallo großer, wir sind Miley und Thorgan und du bist?" Frage ich ihn und Miley schnaubt nur und setzt sich auch auf einen kleinen Stuhl.

"Verstehe, wenn ich du wäre, würde ich auch nicht mit fremden reden." Sagt sie und grinst ihn an.

"Mein Bruder hat gesagt ich darf nie mit fremden reden." Sagt er plötzlich und Miley geht einen Stück nach vorne.

"Dein Bruder ist schlau großer, er hat nicht ganz Unrecht." Der kleine nickt und schaut dann zu mir. Ganz eingeschüchtert, fast schon ängstlich.

"Das ist Silas er ist 11 Jahre Alt. Er ist circa ein Jahr hier. Er lebte mit seinem großen Bruder bei deren Eltern. Der Bruder hatte ihn geschlagen und die Kinder wurden aus der Familie geholt und getrennt." Erschrocken zieht Miley die Luft ein.

"Das stimmt nicht, das waren immer Mama und Papa nie Nils." Von dem kleinen die Tränen laufen nur und Miley schaut einfach nur mit glasige Blick hin.

"Silas!" Der kleine springt auf. "Ich möchte zu Nils!" Oh man so habe ich mir das nicht vorgestellt. Die Leiterin schaut uns entschuldigend an und Miley geht hinter her.

So wie der kleine reagiert hat, ist bestimmt mehr dahinter. "Dürfen wir den kleinen etwas mit raus nehmen?" Frage ich und sehe das Miley mit dem kleinen redet. Sie hat schon immer einen guten Draht zu anderen Menschen und Kinder gehabt.

Dennoch bin ich sauer auf sie und das sehr das sie alles hier alleine organisiert hatte.

Als wir wieder zuhause sind und uns noch etwas mit dem kleinen Unterhalten haben und sogar ein Eis essen gegangen sind, gehen wir Zuhause getrennte Wege.

Das heißt sie ist in der Küche und ich sitze grübelnd in Wohnzimmer. Sie ist schweigsam und redet nur das nötigste. Als sie das vielleicht das letzte mal gemacht hatte, hat sie sich komplett verändert. Sie hatte nur noch gearbeitet, Zuhause hatte sie nur noch die Wohnung geputzt und in Bett hat sie sogar ganz am Rand geschlafen.

Als ich sie damals zu mir ziehen wollte, hat sie meinen Arm weg geschubst. Ganze Zwei Wochen war das damals so und selbst ich mit allen versuchen, war mit meinen Latein am Ende.

"Hast du Hunger? Wenn ja das essen ist fertig." Ächzend stehe ich von der Couch auf und begebe mich in der Küche.

"Lasse es dir schmecken!" Mehr sagt sie nicht, nicht mal ein Schatz oder ähnliches.

"Danke du dir auch!" Sage ich nur. "Danke!" Eine stumpfe leise Antwort, mehr nicht.

"Ich mache sauber!" Biete ich ihr an und sie winkt ab. "Passt schon, das hier geht ja schnell also keine Sorge." Damit fängt sie an abzuwaschen. Schnell nehme ich das Geschirrtuch und trockne einfach ab.

Brummend macht sie weiter und alles verläuft schweigend auch der weitere Abend. Sie sitzt mit ein paar Briefen auf dem Balkon und liest sie während ich in Wohnzimmer darauf warte, dass sie rein kommt. Nur als ich später in Bett ging und eingeschlafen bin war sie noch nicht da.

Als ich aufwache ist sie nicht neben mir. Als ich auf die Uhr schaue seufze ich. Sieben Uhr morgens. Das heißt entweder sie kam spät ins Bett oder gar nicht. Ich schaue zu der Seite und stelle fest das sie spät ins Bett kam und es sehr früh verlassen hat und auf Arbeit ist.

Enttäuscht darüber das sie ohne Kuss gegangen ist, stehe ich auf und mache meine morgendliche Routine.

Als ich wenig später am Trainingsgelände ankomme, habe ich so eine schlechte Laune das ich zwar alle mit einem Hallo begrüße aber sonst nicht spreche.

"Alles gut bei euch?" Fragt Marcel und ich nicke ihn nur schweigend zu.

"Was ist los?" Marcel nimmt mich zur Seite und ich seufze.

"Miley und ich haben eine Meinungsverschiedenheit und gerade ist sie komplett anders, weil sie denkt das sie egoistisch sei." Was wiederum meine Schuld ist.

Schwester WiderwillenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt