Kapitel 4

552 20 0
                                    

PoV.: Juliana

Als ich aus dem Flugzeug steige, bläst mir der warme Wind Kaliforniens ins Gesicht. Ich atme tief durch. Auf in ein neues Leben.

Zuerst kaufe ich mir ein neues Handy. Mein Altes habe ich sicherheitshalber in West Virginia entsorgt damit man mich nicht orten kann. Mir gefällt der Gedanke nicht, auf der Flucht zu sein.

Man fühlt sich so wie ein Reh, dass vor einem Wolf davonläuft und ich hasse es das Reh zu sein.

Am Flughafen steige ich in ein Taxi. "Wo soll's den hingehen, junge Dame.", fragt mich der Mitte 20 Jahre alte Mann.

"Beacon Hills."

Überrascht riss er die Augen auf. "Was will den so eine hübsche Frau wie Sie an so einem Ort."

"Urlaub machen.", antworte ich leicht hin.

Skeptisch schaut er mich an. „Kennen sie die ganzen Geschichten und Gerüchte nicht?"

„Doch ich weiß Bescheid."

„Und trotzdem wollen sie da hin?"

„Ja, will ich, fahren sie mich jetzt dort hin oder nicht."

„Wenn Sie meinen. Ausnahmsweise fahre ich Sie dort hin, auch wenn ich es eigentlich nicht machen würde. Bei meinen Kollegen hätten Sie nicht so viel Glück."

Wow, Beacon Hills ist ja wirklich beliebt. Ich bin gespannt wie es dort sein wird. Vor welcher Gefahr soll ich die Menschen dort schützen? Wimmelt es in der Stadt von übernatürlichen Wesen?

Nach einer Stunde Fahrt, kommen wir an der Beacon Hills Tafel vorbei. Erleichtert lehne ich mich in meinem Sitz zurück und hole die Kontakte, die mir Raya gegeben hat heraus, um zu schauen wo ich als erstes hingehen sollte.

"Doktor Alan Deaton, Tierarztpraxis", steht als erstes auf dem Zettel. Ich soll einen Tierarzt aufsuchen? Okay, da er ganz oben steht wird er mit dem Übernatürlichen vertraut sein, wenn Raya in kannte oder er ist einfach ein alter Bekannter. Trotzdem muss ich vorsichtig sein. Vielleicht gehört er ja zu meinem Bruder.

"Sam", so heißt der Taxifahrer, "kannst du mich bitte zur Beacon Hills Tierpraxis bringen."

"Okay, das wird alles immer skurriler mit dir, Juliana. Wer bist du?" Während der Fahrt haben wir beschlossen die Höflichkeitsfloskeln abzulegen. "Wir haben ausgemacht keine Fragen und wenn ich aus diesem Taxi steige, tust du so als hätte es mich nie gegeben, verstanden." Er nickt und hört auf Fragen zu stellen, schaute aber besorgt, während er in eine Straße einbiegt.

Vor der Tierpraxis steige ich aus, nehme meinen Rucksack und winke Sam noch einmal zum Abschied, bevor ich mich umdrehe und zum Eingang gehe.

Ich mache die Tür auf und trete ein. "Hallo, ist hier jemand?" Ich gehe ein Stück weiter und stoße gegen eine unsichtbare Wand. Eberesche. Wie ich das Zeug hasse. So ein Doktor ist er also.

Plötzlich erscheint ein Mann im Eingang und sieht mich fragend an. "Hallo, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?" "Ehm..." Nah toll, was soll ich ihn jetzt am besten sagen. Ich verschweige ihn wohl lieber, dass ich ein Werwolf bin. "Haben sie irgendein Tier mit oder eines angefahren." "Nein, ich muss sie etwas Fragen. Ich..."

Plötzlich öffnet sich die Tür und zwei junge Erwachsene betreten die Tierarztpraxis. "Hallo, Deaton wir haben ein Problem, die Jäg..."

Deaton bringt den Jungen mit einer Geste zum Schweigen und deutet auf mich. "Oh, hi wen haben wir den da. Ich bin übrigens Stiles. Stiles Stilinski. Und du?", und hält mir seine Hand entgegen. Überrumpelt schüttle ich sie "Juliana." "Schöner Name", sagt der andere Junge und hält mir auch die Hand hin. Plötzlich steigt mir sein Geruch in die Nase.

Alpha.

Schnell entziehe ich mich seiner Hand und gehe einen Schritt zurück.

"Tut mir leid, ..."

"Scott, mein Name ist Scott McCall"

"Scott, ich bin etwas verwirrt und erschöpft, ich habe eine lange Reise hinter mir, dass gerade hatte nichts mit dir zu tun." Und ob das was mit dir zu tun hat du bist ein verdammter Alpha, aber ich mache lieber mal auf schüchtern und unwissend.

"Macht nichts, ist schon okay." Er schenkte mir ein verlegenes Lächeln. Ich lächle vorsichtig zurück. Ich bin nicht gut auf Alphas zusprechen. Kann man mir ja auch nicht verübeln, nachdem was mein Bruder abgezogen hat. Scott scheint nett zu sein aber ich habe seit ich in Beacon Hills gelandet bin, vorsichtshalber meinen Geruch versteckt, also weiß er nicht, dass ich ein Werwolf bin. Hoffe ich zumindest.

"Also was wollten Sie mich fragen?", wendet sich Deaton an mich. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher ob ich ihn überhaupt etwas erzählen soll, denn ich vertraue weder Deaton noch Scott. Sie könnten Verbündete meines Bruders sein und mich an ihn ausliefern.

Dann muss ich mir wohl eine gute Ausrede einfallen lassen. "Meine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, deshalb wollte ich neu anfangen und bin in diese Stadt hier gekommen. Ich habe mich verlaufen als der Taxifahrer mich irgendwo hier abgesetzt hat. Da habe ich es mal hier versucht. Wissen Sie vielleicht ein gutes Hotel wo ich vorübergehend einchecken kann?"

"Das tut mir leid", verstehend nickte Deaton und schenkte mir ein mitleidiges Lächeln, sodass ich mich schlecht fühle ihn angelogen zu haben, obwohl es entspricht ein bisschen der Wahrheit. Hoffentlich hat Scott nicht bemerkt, dass ich lüge. Darin bin ich nämlich gar nicht gut.

"Wir kennen einen Bekannten bei dem du für ein paar Tage bleiben kannst. Wenn du willst können wir ihn Fragen.", schlägt Scott vor. Leichte Zweifel kamen hoch als ich mich selber höre wie ich sage, "Danke das wäre echt nett von dir." Wenn das jetzt eine Falle ist, bin ich geliefert, aber als ich in Scotts braunen Augen kein bisschen Zwielichtigkeit, sondern nur Güte und Aufrichtigkeit sehe, entspannte ich mich langsam. Mein Gefühl sagt mir, dass ich ihm vertrauen kann. Wenn er mich erledigen will, hätte er es schon längst getan, immerhin ist er ein Alpha.

Nachdem Scott bei seinem Bekannten angerufen hat, stimmte dieser zu und Stiles besteht darauf mich dort hinzufahren.

Als ich in den Jeep einsteige und mich anschnalle bemerke ich den Geruch von mindestens drei verschiedenen Werwölfen, Betas um genau zu sein, einem Werkojoten, mehrere Menschen und Scott's Alphageruch. Stiles gehört anscheinend auch irgendwie dazu, obwohl ich noch nie von einem Menschen gehört habe der Teil eines Wolfsrudel ist. Deaton ist dann wohl der Art Berater oder ein Druide, denn ich konnte in seiner Praxis einige Kräutermischungen riechen und eben die Eberesche. Also ist das hier wohl das Rudelauto.

Wo bin ich den hier nur hineingeraten. 

Search for your destination (Teen Wolf) [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt