Kapitel 31

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PoV.: Juliana Solace

„Was willst du hier.", pfauche ich sie an.

„Bitte, ihr müsst mir helfen. Ich weiß, dass ihr mich am liebsten Tod sehen wollt. Ich habe vielleicht wertvolle Informationen für euch. Wenn ihr mir helft, helfe ich euch. Versprochen."

Alle schauen Scott abwartend an. Unsicher schaut er zu Monroe und dann zu mir.

„Was sagst du dazu?", fragt er mich.

„Warum schaust du mich so an? Du bist doch der Alpha."

„Okay, in dem Zustand kann sie uns eh nichts anhaben."

Dann dreht er sich zu Monroe.

„Also gut. Wir helfen dir, aber wenn nur ein falsches Spiel mit uns spielst bist du auf der Stelle tot. Verstanden?", sagt er streng.

„Danke.", haucht Monroe und bricht zusammen.

Melissa geht schnell zu ihr und sucht nach ihrem Puls.

„Sie ist ohnmächtig geworden."

„Das gerade war sicher nicht gespielt.", stellt Stiles fest.

Melissa hat Monroe versorgt und sie daweil auf die Couch gelegt. Jetzt warten wir, bis sie wieder zu sich kommt.

„Die Wunden, die sie hat, sind eindeutig die eines Werwolfs. Wer auch immer sie so zugerichtet hat, hat darauf geachtet sie nicht zu beißen."

Ich stehe abseits angelehnt an einer Wand und überlege. Der Werwolf der sie so zugerichtet hat, war kein geringerer als Damien. Was will er nur damit bezwecken. Vielleicht soll sie uns ausspionieren oder er will sie loswerden. Denn dann kann er auch ihre Jäger rekrutieren.

„Wer kann das gewesen sein?", fragt Alec nachdenklich.

„Keine Ahnung.", sagt Theo.

„Vielleicht ein anderer Werwolf, der hier neu hergekommen ist.", vermutet Nolan.

„Oder einer von Damiens Rudel.", sagt Derek.

„Es war Damien.", sage ich genervt, stoße mich ab und gehe zur Couch.

„Und wieso hast du uns das nicht gleich gesagt?", fragt mich Scott verständnislos.

„Weil ich dachte, dass ihr seinen Geruch mittlerweile erkennt. Prägt ihn euch ein, speichert alle Gerüche von den Menschen, die euch gefährlich werden könnten. Irgendwann wird das euer Leben retten. Ihr habt nicht umsonst diesen ausgeprägten Geruchsinn. Nutzt ihn.", belehre ich alle.

„Okay, aber wie sollen wir uns so viele Gerüche überhaupt merken und unterscheiden."

„Übung und Training. Tschuldigung wenn ich das jetzt so sage, aber mich wundert es nicht, dass die Jäger euch so schnell finden und euch ordentlich einheizen. Die einzige die ihren Geruchsinn nutzt ist Malia."

„Naja, wir haben es nie wirklich gebraucht.", verteidigt sich Scott.

Ich verdrehe die Augen und antworte, „Okay, ein Beispiel. Ich habe in meinen Visionen im Krankenhaus gesehen, dass du seelenruhig Deucalion geholfen hast im Aufzug. Du wusstest da noch nicht, dass er ein Alpha ist, nicht wahr?"

Scott nickt skeptisch.

„Also gut. Hättest du deinen Geruchsinn eingesetzt, hättest du sofort gewusst, dass er ein Alpha ist. Auch den Nogitsune hättest du erkennen können oder Sebastien Valet. Dein Instinkt hätte es dir gesagt. Egal wie viel Übung du gehabt hast."

„Du bist schon dein ganzes Leben ein Werwolf. Für dich ist das doch leicht.", verteidigt sich Scott.

„Ich habe meinen Geruchsinn nie benutzt. Ich habe ihn nie gebraucht, weil meine Eltern mich behütet haben, wie ihren Augapfel. Nach ihrem Tod, habe ich meine Werwolfseite unterdrückt. Das heißt ich habe weder besser gerochen, noch besser gesehen. Ich habe sogar meine Heilung unterdrückt. Fünf Jahre lang. Ab dem Moment, als ich hierherkam meine Werwolfseite immer weiter zu Vorschein. Unbewusst. In der Tierklinik habe ich sofort erkannt das du ein Alpha bist, ohne überhaupt darüber nachzudenken. Im Jeep habe ich alle gerochen. Wie von selbst konnte ich plötzlich Alphas, Betas, Omegas, Kojoten und Chimären voneinander unterscheiden. Ich wusste nicht, ob ihr zu meinem Bruder gehört oder nicht. Dieser Überlebensinstinkt, würde ich mal sagen, hat mir auch geholfen die Jäger im Wald zu riechen und ich bin mir ganz sicher das jeder von euch das auch kann. Scott du blockierst dich nur selbst, da du nicht willst, dass du dich zu weit von deiner Menschlichkeit entfernst. Lass es einfach zu. Man ist nicht nur ein Werwolf um zu kämpfen, schnell zu heilen und Leute zu beschützen. Man ist ein Werwolf, um die Welt, um sich herum klarer zu sehen. Glaub mir. Ich habe auch Angst zu einem Monster zu werden und das ist auch berechtigt, da ich von allen hier drinnen wohl eher das schrecklichste Wesen bin, aber du Scott, du wirst niemals ein Monster sein. Niemand von euch. Macht es euch selbst nicht so schwer und nutzt das was ihr habt."

Nachdenklich schauen alle zu Boden.

„Sind Sie wirklich Damiens Schwester."

Schnell drehe ich mich zur Couch. Monroe hat sich aufgesetzt und schaut mich fragend an.

„Ja, bin das ich.", sage ich misstrauisch.

„Sie wirken gar nicht so blutrünstig und gemein."

„Aja, okay. Warte Mal. Was hat Damien über mich erzählt?"

„Er sagte, dass Sie schlimmer als das Biest von Gévaudan sind und uns alle vernichten wirst."

„Wow, okay. Nur hat er wohl das Detail ausgelassen, dass er ein wahnsinniger, von Eifersucht zerfressener Elternkiller mit Störungen ist."

„Ja, zu dem Entschluss bin ich auch gekommen, als er mich beinahe umgebracht hat."

„Wieso sollte er das tun?", fragt Scott.

„Weil Damien dadurch ihre Jäger rekrutieren kann und er alleine das Sagen hat.", antworte ich an ihrer Stelle.

„Ja, genau deswegen.", stellt Tamora überrascht fest.

„Wusste ich es doch. Damien hat sich kein bisschen verändert. Alles was er macht ist so vorhersehbar."

„Dann sind Sie klar im Vorteil, denn er glaubt das Sie naiv, schüchtern und schwach sind. Er denkt sie verstecken sich hinter Scotts Rudel und er weiß nicht, dass sie von Ihren Fähigkeiten wissen."

„Ist er wirklich so naiv zu glauben, dass ich noch immer seine ängstlich kleine Schwester bin, die sich immer bei ihren Eltern verkrochen hat." Falsch lache ich auf.

„Dann wird er aber ein blaues Wunder erleben. Die Juliana, deren Eltern er getötet hat, existiert nicht mehr. Ich laufe nicht weg und ich habe kein Problem mir die Hände schmutzig zu machen. Wenn er denkt, dass er ein leichtes Spiel mit mir hat, hat er sich gewaltig geirrt. Ich würde nie jemanden töten, vor allem nicht meinen Bruder, der meinetwegen zu dem geworden ist, wer er jetzt ist. Deshalb hätte ich niemals gedacht, dass ich das einmal sagen werde, aber wenn es sein muss, werde ich ihn persönlich ins Jenseits schicken.", sage ich grimmig.

„Das ist mir nur recht, aber wieso sollen Sie schuld daran sein, dass er so ist.", fragt Monroe verwirrt.

„Weil ich ihm seine Eltern weggenommen habe. Unsere Eltern haben sich nur noch um mich gekümmert und Damien vernachlässigt. Sie wollten mich vor mir selbst schützen und mir alles bieten und haben ihn völlig vergessen. Dabei wollte ich immer die Freiheiten haben, die Damien hatte. Ich war eine Gefangen in dem goldenen Käfig meiner Eltern und er hatte alle Freiheiten, von denen ich nur träumen konnte. Er sehnte sich nach der Aufmerksamkeit und Liebe seiner Eltern und ich sehnte mich nach Freiheit. Leider habe ich zu spät gemerkt, wie er sich verändert hat. Am Ende wollte er mich einfach nur noch tot sehen. Meine Eltern haben mich beschützt und dabei ihr Leben gelassen.", sage ich bitter.

Alle schauen mich überrascht, verwirrt und entsetzt an

„Auch wenn ihr mich für verrückt haltet, aber ich will mit Damien reden. Vielleicht hört er dann damit auf. Ich weiß, dass das eher eine Wunschvorstellung ist, aber wenn ich ihn einfach töte, werde ich mir ewig vorenthalten, es nicht versucht zu haben. Damien ist unberechenbar. Deshalb werde ich alleine gehen um Lydia, Jordan und Peter zu befreien.", sage ich entschlossen.

„Das kannst du doch niemals alleine schaffen. Wie willst du an alle Jäger, Söldner und Werwölfe vorbeikommen?", wirft Scott empört ein.

„Sie wird nicht alleine sein.", sagt Deaton. Dankbar nicke ich ihm zu und verlasse das Haus.

„Juliana, warte!", ruft Derek und holt mich im Vorgarten ein. Abwartend schaue ich ihn an.

„Bitte pass auf dich auf.", sagt er und gibt mir einen Kuss.

„Das werde ich, versprochen.", sage ich und lächle ihn aufmunternd an, bevor ich mich umdrehe und Richtung Wald gehe.

Im Wald angekommen verwandle ich mich in einen Wolf und laufe Richtung Lagerhalle. Dort werde ich anfangen.

Search for your destination (Teen Wolf) [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt