Kapitel 22

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PoV.: Juliana Solace

Ich habe die Berge hinter mir gelassen und gehe gerade die Wiese entlang. Hier ist es so friedlich. Das komplette Gegenteil von der realen Welt. Wieso kann es nicht auf der ganzen Welt so sein wie hier. Keine Umweltverschmutzung, kein Krieg und kein Leid.

„Hallo, Juliana.", sagt eine bekannte Stimme.

Erschrocken schaue ich auf.

„Raya!", rufe ich überrascht, laufe auf sie zu und nehme sie in den Arm. Fröhlich erwidert sie meine Umarmung.

„Es tut mir so leid.", sage ich traurig.

„Es muss dir nicht leidtuen, Kleines. Ich habe mich dazu entschlossen dir zu helfen. Es war Zeit für mich zu gehen. Ich habe lange auf dieser Welt gelebt und habe jetzt hier meinen Frieden gefunden, mit dem guten Gefühl dich beschützt zu haben. Verstanden? Und jetzt will ich, dass du dir nicht die Schuld dafür gibst.", sagt sie sanft. Ich nicke.

„Wusstest du was ich bin?"

„Ja, ich wusste das du von Fenris ausgewählt wurdest. Ich wollte es dir sagen, aber deine Eltern haben beschlossen, es dir nicht zu sagen, deshalb mussten Talia und ich schweigen. Ihre Entscheidung war nicht klug, aber sie konnten nicht wissen, was passieren würde. Ich kann dich verstehen, aber du musst ihnen verzeihen. Sie haben Schuldgefühle und haben Angst, dass du sie nicht mehr liebst."

„Wirklich! Das wusste ich nicht. Ich werde mit ihnen und Talia reden. Sie sollen sich keine Vorwürfe machen. Es ist ihnen gegenüber nicht fair, dass ich sie ignoriere.", sage ich geknickt.

„Das solltest du. Aber jetzt quatschen wir ein bisschen. Es ist viel passiert nicht wahr.", sagt Raya beschwingt.

„Ja, allerdings. Die meisten auf deiner Liste sind tot. Wusstest du das?", frage ich belustigt.

„Nein. Ich habe es erst bemerkt, als ich alle hier getroffen habe. Kann doch mal passieren.", sagt Raya gespielt beleidigt und pickst mich spielerisch mit ihrem Finger. Wir beide müssen lachen und ich vergesse für einen Augenblick, dass sie schon tot ist.

Wir albern noch ein bisschen herum, bis wir bei der Höhle meiner Eltern ankommen. Meine Eltern und Talia liegen in ihrer Wolfsform vor ihrer Höhle und dösen in der Sonne. Ich gehe auf sie zu. Alle drei wachen auf und schauen mich an. Nacheinander stehen sie auf und verwandeln sich in ihre menschliche Gestalt.

„Wir müssen reden.", sage ich.

„Ja, das müssen wir.", stimmt mein Vater zu.

„Ich... Wir...", fängt mein Vater an, aber ich bringe ihn mit einer Geste zum Schweigen.

„Bitte lasst mich zuerst reden."

Er nickt.

„Ich verstehe zwar, dass ihr mich nur beschützen wolltet, aber es wäre für mich leichter gewesen, über alles Bescheid zu wissen. Ihr habt mich mein ganzes Leben im Dunklen tappen lassen. Ihr müsst verstehen, dass ich mich dadurch verraten fühle, denn immerhin muss ich jetzt alleine mit dieser Situation klarkommen. Da mir Fenris geholfen hat, mich selber zu finden und ich mich jetzt wieder selbst gefunden habe, werde ich euch verzeihen. Ich habe nicht das Recht auf euch Böse zu sein, immerhin wolltet ihr mir nur helfen."

Mum, Dad und Talia schauen mich erleichtert an. Meine Eltern nehmen mich in den Arm.

„Danke, Liebling. Wir hätten es nicht verkraftet, wenn du uns hassen würdest."

„Ich könnte euch niemals hassen."

Wir lösen uns voneinander. Ich gehe auf Talia zu und umarme auch sie.

Search for your destination (Teen Wolf) [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt