Kapitel 33

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PoV.: Juliana Solace

Ich habe Damien unterschätzt, wie ich sehe. Er hat mehr Anhänger, als ich vermutet habe. Das ist gar nicht gut. Unter ihnen sehe ich auch Monroe.

„Du Arschloch. Fahr zur Hölle!", schreit Tamora ihn an.

„Ach Tamora. Das gehörte alles zu meinem Plan. Ich wusste, wenn ich dich verletzten würde, dass du zuerst zu McCall rennen wirst. Du bist so durchschaubar und naiv, dass es mir ja regelrecht leid tut."

Monroes Augen sprühe geradezu vor Hass und Abscheu. Ich sehe wie sie einen Dolch hervorholt und in ihrem Ärmel versteckt. Oh nein. Ich weiß genau, was sie jetzt versuchen wird. Bevor ich irgendwas sagen, kann befreit sie sich aus der Umklammerung der Werwölfe und rennt auf Damien zu. Sie versucht ihm mit dem Dolch zu treffen, aber Damien fängt ihren Arm ab und dreht ihn solange, bis sie vor Schmerzen aufschreit und den Dolch fallen lässt.

„Netter Versuch.", sagt er, packt sie am Kopf und bricht ihr das Genick.

„Nein!", rufe ich und schaue geschockt auf den leblosen Körper.

Wut steigt in mir auf und ich konzentriere mich. Ich brülle auf und reiße an meinen Fesseln. Mit aller Kraft lehne ich mich gegen sie. Die Fesseln knarren und quietschen, bevor sie berstend aus einander fallen und ich freikomme. Ich lande auf allen vier am Boden und stehe langsam auf. Jetzt reicht es mir endgültig. Damien kann nicht herumlaufen und ständig Leute umbringen.

Ich lasse meine Augen aufglühen, fahre meine Krallen aus und spüre wie meine Reißzähne wachsen. Damien schau mich überrascht an und ich glaube einen Funken Unsicherheit in seinen Augen aufflackern zu sehen. Ich konzentriere mich und rufe in meinen Gedanken, die Geisterreiter und Onis. Es muss einfach klappen.

Plötzlich schlagen Blitze auf die Lichtung ein und ich höre das vertraute wiehern der Wilden Jagd. Neben mir materialisieren sich zwei Onis. Panische Aufrufe erklingen und die meisten von Damiens Anhängern lassen meine Freunde los und fliehen in den Wald. Auch Scott und die anderen schauen geschockt die Geisterreiter und Onis an.

„Keine Sorge. Sie werden euch nichts tun.", beruhige ich sie und Scott nickt wie erstarrt. Dann wende ich mich an Damien.

„Weißt du Damien. Ich wollte eigentlich nur mir dir reden und mich entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich dir deine Eltern weggenommen habe. Glaub mir. Ich wollte immer die Freiheiten haben, die du hattest. Du durftest immer Leben wie du willst. Mir wurde alles vorgeschrieben.", versuche ich es versöhnlich.

„Glaubst du allen Ernstes, dass ich das alles hier aus Eifersucht mache? Pff, ich bin hier um mir das zu holen was mir zusteht. Ich bin der Erstgeborene und hätte es verdient der nächste geborene Alpha zu werden, nicht du. Du bekamst alles und ich bin immer in deinem Schatten gestanden. Du hättest mit deinen Fähigkeiten alle Jäger, die das Solace-Rudel gejagt haben, vernichten können. Weder deine Eltern noch du haben was unternommen und sie dich um. Jetzt gibt es nur noch dich und mich. Ich habe die Sache in die Hand genommen und die Ferox für mich gewonnen. Ich musste ihnen nur versprechen den Werwolf Höllenhund Alpha zu töten."

„Du wirst mich nicht töten können, Damien."

„Das weiß ich.", sagt er hämisch.

Verwirrt schaue ich ihn an. Was meint er damit.

Plötzlich reißt sich Peter das Tuch vom Mund und ruft panisch, „Juliana, er weiß es. Er hat meine Gedanken gelesen. Es tut mir leid."

Zuerst verstehe ich nur Bahnhof. Was weiß Damien. Dann fällt es mir ein.

„Derek!", rufe ich geschockt, aber da höre ich schon wie sich ein Pfeil aus einer Armbrust löst. Bevor ich überhaupt reagieren kann, bohrt er sich in Dereks Brust. Wie erstarrt schaut er auf dem Pfeil und knickt ein.

„Nein!", rufe ich.

„Haltet ihn fest!", befehle ich den Geisterreitern und zeige auf Damien, der sich gerade mit einer Pistole in den Kopf schießen will. Die Reiter nehmen sie ihm weg und halten ihn fest.

Schnell laufe ich zu Derek und lasse mich auf die Knie fallen. Ich ziehe ihn auf meinen Schoß und ziehe den Pfeil heraus. Mir steigt der Geruch von rotem Eisenhut in die Nase.

Nein, Nein, Nein! Bitte nicht.

„Derek, bleib wach. Bitte.", sage ich und versuche meine Tränen aufzuhalten.

„Es ist in Ordnung, Juliana.", sagt er rau.

„Nein ist es nicht, bitte bleib wach.", schluchze ich.

„Du hast mir erzählt, dass es dort schön ist. Mir wird es gut gehen, versprochen.", antwortet er schwach.

„Nein, Derek. Bitte."

„Ich liebe dich, Juliana Solace.", flüstert er und streicht mir über meine Wange. Er atmet zittrig aus und sein Herz hört auf zu schlagen.

„Nein, Derek. Ich liebe dich auch.", sage ich und fange an zu weinen. Ich drücke ihn ganz fest an mich.

Schmerzerfüllt brülle ich in den Himmel.

Nach einer Zeit wische ich mir die Tränen weg und lege Derek behutsam auf den Boden. Ich stehe auf und sehe in den geschockten Blicken meiner Freunde Trauer und Fassungslosigkeit.

Mein Körper ist wie betäubt. Ich fühle gar nichts. Gar nichts. Mein Herz ist taub. Ich drehe mich zu Damien und atme tief durch.

„Damien Solace, du bist angeklagt wegen mehrfachem Mord und versuchten Mord. Im Namen des Gesetztes der Solace, bist du hiermit nicht zu Tode verurteilt.", sage ich monoton.

Verblüfft schaut mich Damien an, als er meine Worte realisiert.

„Nein, du wirst dazu verdammt mit der Wilden Jagd zu reiten. Für immer.", verkünde ich.

Als er sich meiner Worte bewusst wird, steht ihm der blanke Horror in Gesicht geschrieben.

„Warte, nein. Das kannst du nicht machen. Bitte nicht. Töte mich.", schreit er verzweifelt und windet sich im Griff der Geisterreiter.

„Oh doch. Das kann ich machen.", sage ich ernst und ohne Emotionen.

„Nehmt ihn mit.", befehle ich den Geisterreitern.

Diese nicken mir zu und machen Damien zu einen von ihnen. Seine verzweifelten Schreie prallen an mir ab.

Er hat kein Mitleid verdient, nicht nachdem er mir den wichtigsten Menschen im Leben genommen hat und so viele andere Leben.

Nachdem er zu einem Geisterreiter geworden ist, verschwinden diese und reiten wieder mit dem Sturm. Ich richte mich an die Jäger und Werwölfe, die noch hier sind.

„Ich lasse euch die Wahl. Entweder ihr verschwindet für immer und lasst uns in Ruhe oder ich werde euch jagen.", stelle ich sie vor die Wahl. Verwirrt schauen sie sich an.

„Geht! Lebt euer Leben. Macht was ihr wollt. Ich lasse euch gehen. Nutzt diese Chance und macht was aus eurem Leben. Vergießt nicht noch mehr Blut."

Unsicher schauen mich alle an, machen sich aber dann auf den Weg in den Wald und verschwinden.

Jetzt gibt es nur noch eine Sache zu erledigen.

Search for your destination (Teen Wolf) [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt