Oscuro

1.3K 59 5
                                    

„Nur um das richtig zu verstehen: Bloom konnte den Stein zurückholen?", fragte Icy ungläubig. „Und sie konnte ohne weiteres die Barriere durchdringen?"

Valtor stöhnte. „Wie gesagt, ich habe mich geirrt. Durch die Drachenflamme und dadurch, dass sie reine Absichten hatte, konnte sie die Barriere durchdringen. Und jetzt, könntet ihr bitte mit dieser unnötigen Fragerei aufhören?"

„Ich dachte, du irrst dich nie", meinte Stormy, die Arme vor der Brust verschränkt.

Er schenkte ihr einen vernichtenden Blick.

Sie hob nur abwehrend die Hände. „Schon gut, war ja nur 'ne Frage."

Er stützte seinen Arm auf der Lehne des Steinthrons ab, sein Kinn lehnte auf seiner Hand. Seine Augenbrauen hatte er zusammengezogen und blickte finster drein. Er hasste es, wenn er etwas nicht durchdachte. Eine Variable vergaß und seinen Plan somit gefährdete ohne es zu beabsichtigen. Und diese unvorhersehbare Variable stellte wiederum Bloom dar.

Bloom, Bloom, Bloom, was soll ich nur mit dir machen...

„Apropos, da sind noch diese Magix-Nachrichten. Der Planet des Friedens scheint in Ordnung zu sein. Alles Friede, Freude, Eierkuchen... scheint als hätten die Winx es geschafft", berichtete Darcy.

Ihre zwei Schwestern starrten sie an als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen. „Was denn? Was glotzt ihr so?", fauchte sie, als sie dies bemerkte.

„Du guckst dir wirklich die Nachrichten an?" Stormy legte eine besondere Betonung auf »Nachrichten«.

„Na, ich bin dann wenigstens über den Stand der Dinge informiert! Außerdem war mir langweilig!"

„Merkt man."

Darcy wollte gerade etwas erwidern, aber Valtor kam ihr zuvor. „Hört endlich mit eurem Gezanke auf, ich kann mich dabei nicht konzentrieren!", knurrte er ohne sie dabei anzublicken oder sich sonst zu rühren.

Sofort verstummten die Hexen. Sie spürten, dass der Magier momentan eine ziemlich miese Laune hatte und wollten das nicht weiter provozieren. Deswegen warteten sie darauf, bis er ihnen etwas verkündete.

Er dachte ja nicht ohne Grund nach, oder?

So blieb es längere Zeit still in der Höhle. Nur das Echo vom Tropfen des Wassers war zu vernehmen ansonsten rührte sich nichts und niemand.

Auf einmal richtete sich Valtor in seinem Thron auf und erhob sich. Erwartungsvoll blickten die Hexen ihm entgegen, als er langsam die Treppen runterging. Er blieb vor den dreien stehen und seine Augen wanderten von einem Gesicht zum anderen.

„Habt ihr jemals vom Planeten Oscuro gehört?" Seine Stimme hallte in der Höhle nach.

Die Trix runzelten die Stirn. Das war schon Antwort genug.

Er fuhr fort: „Dieser Planet ist klein, überschaubar und vor allem, leblos. Dort hatte es noch nie Leben gegeben, die Landschaft besteht aus Fels, Gestein, und hartem, ausgetrocknetem Boden. Es gibt dort Schluchten und unterirdische Gänge, die sich über den ganzen Planeten ausbreiten. Dort ist es meistens dunkel und kalt. In seiner ganzen Existenz hatte noch nie das Licht seinen Boden berührt."

„Hört sich vielversprechend an", meinte Darcy.

„Und diesem Planeten wollen wir einen Besuch abstatten", stellte Icy fest.

Er grinste. „Ganz genau. Es wird Zeit, dass wir unser Versteck umsiedeln. Hier in der Nähe vom Wolkenturm ist es riskant."

„Na endlich, diese Höhle beginnt mich bereits anzustinken!", rief die Hexe des Sturmes aus.

„Außerdem sind die Chancen gering, dass uns dort etwas dazwischenkommt. Das ist ja wohl kaum ein Ort für gute Feen", sagte Darcy.

„Na dann, worauf warten wir? Auf nach Oscuro!"

Nun schloss Valtor dunkel lächelnd die Augen. Er hatte nichts anderes erwartet.

Gerade als er seine Hände hob, um die nötigen Zauberformeln für die Teleportation zu nutzen wurde sein Gedankengang durch die Stimme Icys unterbrochen.

„Die Priester des Planeten wissen von unserer Existenz und dass wir frei sind. Glaubst du nicht, dass sie das sofort weitererzählen würden? Die Winx und ihr kleiner Bekanntenkreis sind eines, aber diese Leute haben eine hohe Stellung..."

Er öffnete seine Augen und schenkte ihr ein unheilvolles Lächeln. „Das überlass ruhig mir."

Kurz darauf begann die Luft um sie herum zu flimmern und bläulich zu leuchten. Ein heller Strahl zuckte durch den Raum und kurz darauf waren die vier verschwunden.

Blooms dunkles GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt