Am nächsten Morgen standen die Mädchen sehr früh auf. Sie hatten nur noch Zeit zu frühstücken, dann flogen sie auch schon los. Isabelle blieb zu Hause. Sie würde auf ihre Freundinnen warten müssen, da sie keine Fee war.
Es war natürlich nicht ganz so leicht, wie die Mädchen es zuerst erwartet hatten. Einen ganzen Planeten zu umfliegen, und noch dazu so einen großen, erwies sich als ziemlich zeitaufwendig.
Da Oscuro ganz schön weit entfernt von Lynphea war und die vier Schurken sich wahrscheinlich nicht die Mühe machen würden, hin und her zu teleportieren, waren sich die Feen sicher, dass sie sich irgendwo auf diesem Planeten versteckten. Bloß wo?
So weit sie auch geflogen waren, Bloom hatte Valtors Präsenz bis jetzt noch nicht fühlen können.
Noch während sie über die Wälder flogen, sahen sie bereits einige der gleichen Stellen, wie Isabelle ihnen gestern gezeigt hatte. Die Felder blieben auch nicht verschont, genauso wenig auch die Bäume in der Stadt. Es war ein trauriger Anblick. Für Flora war es allerdings noch schlimmer, da dies ihr Heimatplanet war. Sie versuchte zwar stark zu bleiben, doch die Winx machten sich trotzdem Sorgen um sie.
Bloom konnte auch nicht umhin, als ihrer Freundin verstohlene Blicke zuzuwerfen, nur um sicherzustellen, dass sie soweit in Ordnung war.
Da war aber noch was, was sie beschäftigte. Seit sie von dem Haus von Isabelle losgeflogen waren, hatte Bloom das Gefühl, dass sie sich Valtor nicht ein Stück näherten sondern sich immer weiter von ihm entfernten...○●○
...und Bloom lag gar nicht mal so falsch mit ihrem Gefühl.
Genau in diesem Moment stand der dunkle Magier nämlich auf eben der zerstörten Lichtung, wo auch die Feen gestern gewesen waren. Er hatte sie von Oscuro aus beobachtet, während die Trix und Alastair dabei gewesen waren, das Gift zu verbreiten.
Obwohl sein älterer Bruder viele Zauberformeln wusste, so konnte nur Valtor dieses Gift herstellen, denn seine Magie war stark genug, um zu verhindern, dass irgendjemand herausfand, um was für eine Art Gemisch es sich handelte. Somit konnte auch nur Valtor das Gegenmittel finden, was er natürlich nicht vorhatte zu tun.
Alastair hatte ihm nur sehr widerwillig diese Aufgabe überlassen. Und überhaupt hatte er es sich viel zu schnell in dieser Gruppe gemütlich gemacht, wenn er bereits jetzt schon anfing Ansprüche zu erheben. Ihm hatte es auch gar nicht gepasst, dass Valtor ihn zusammen mit den Trix losschickte, um das Gift zu verteilen.
Auch in diesem Moment flogen sie über den Planeten und verstreuten das Pulver.
Alastairs Plan war es, diesen Planeten in einer Woche komplett mit diesem Gift zu zerstören.
„Damit sich diese Fee der Natur im Kampf auf gar nichts anderes konzentrieren kann, und somit zur leichten Beute wird!", war sein Argument gewesen.
Genau dasselbe wollte er auch bei den anderen Feen machen.
Natürlich war es von Vorteil, wenn die Winx noch weiter geschwächt wurden, doch es stellte sich die Frage, warum Alastair nach so vielen Jahren wieder aufgetaucht war und auf einmal Feuer und Flamme dafür war, an Valtors Seite zu kämpfen.
Der Schwarzmagier schnaubte bei dem Gedanken.
Alastair würde sich eher selbst vergiften, als Valtor in auch nur irgendeiner Weise zu helfen. Es war ganz offensichtlich, dass er seine eigenen Pläne verfolgte. Wahrscheinlich welche, die gegen seinen „Bruderherz" gerichtet waren. Vielleicht wartete er nur auf die richtige Gelegenheit, um diese in den Gang zu setzen. Wäre nicht das erste Mal.
Valtor blieb nichts anderes übrig, als wachsam zu bleiben und zu versuchen, Alastair nicht die Oberhand gewinnen zu lassen.
Und er hatte da so eine kleine Überlegung...
Er streckte seine rechte Hand aus und ließ eine Kugel aus grauem Nebel erscheinen. Darin sah er, wie die Winx über die Wälder flogen. Sie suchten nach ihm.
Sein Blick blieb an der rothaarigen Anführerin hängen.
Ihm war es ein Rätsel, was diese beiden Vorfälle auf dem Planeten des Friedens oder auf Oscuro zu bedeuten hatten. Diese merkwürdige Verbindung war natürlich durch die Drachenflamme zwischen ihnen möglich, das war ihm klar, aber warum kam sie überhaupt nur dann zustande, wenn sie sich berührten und dabei Augenkontakt behielten? Und warum war sie auf einmal so stark, dass sie die Gedanken des jeweils Anderen hören konnten?
Etwas in dem Bild veränderte sich und erweckte seine Aufmerksamkeit. Oder besser gesagt, jemand.
Er atmete kontrolliert aus, als er mit einem finsteren Blick beobachtete, wie Alastair und die Trix sich den Winx aus der entgegengesetzten Richtung näherten. Sie flogen viel zu niedrig und waren zu beschäftigt mit ihrer Aufgabe, als ihre Feinde zu bemerken.
Noch zeigten die Feen kein Anzeichen darauf, dass sie sie entdeckt hatten.
Das würde sich aber schon bald ändern.
Genervt schloss Valtor die Augen und massierte sich die Nasenwurzel.
DU LIEST GERADE
Blooms dunkles Geheimnis
Fanfiction(Diese Geschichte spielt nach der dritten Staffel und vor dem ersten Film) Bloom und ihre Freundinnen können nach ihrem Sieg endlich aufatmen und alles kehrt wieder zur Normalität ein. Jetzt da Valtor und die Trix von der Bildfläche verschwunden sin...