Picknick mit verhängnisvollen Folgen

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,,DAPHNE!"

Sie setzte sich schweißgebadet auf. Ihre Brust hob und senkte sich schnell, ihr Atem ging in kurzen Stößen. Ihre rechte Hand hatte sie über ihr Herz gelegt und spürte, wie es raste.

Daphne.

Sie war ihr erschienen.

Sofort warf diese Feststellung bei Bloom mehrere Fragen auf: Was hatte ihre Mittteilung zu bedeuten? Welche Gefahr? Und welche Entscheidung sollte sie treffen? Warum hing überhaupt alles von ihr ab?

Die Fragen kreisten in ihrem Kopf, doch sie wusste, dass sie jetzt keine Antworten finden würde. Nur mit der Zeit würde sie mehr erfahren können.

Als sie aufblickte starrten ihr fünf Augenpaare entgegen.

„W-was macht ihr denn hier?", stammelte Bloom.

Musa ging zur Nachttischlampe und knipste diese an. „Du hast mehrmals nach Daphne geschrien. Also sind wir gekommen um zu sehen, was los ist."

„Ja, wir haben versucht dich zu wecken, aber als ich dich schütteln wollte, hast du mir beinahe deinen rechten Arm ins Gesicht gerammt", beschwerte sich Stella.

„Sorry." Bloom lächelte entschuldigend. Stella machte eine wegwerfende Handbewegung und Flora setzte sich zu Bloom an die Bettkannte. Diese zog ihre Knie an sich und umschlang sie mit ihren Armen.

„Daphne ist dir im Traum erschienen, nicht wahr?", fragte Flora.

Bloom nickte.

„Was hat sie gesagt?"

Gerade als Bloom ihr antworten wollte, hielt sie inne. Sie blickte in die erwartungsvollen Gesichter ihrer Freundinnen. Die sorgenvolle Blickte, die sie ihr schenkten, trotz der Müdigkeit, die sie sicherlich verspürten. Immerhin war es tief in der Nacht.

Sollte sie ihnen von Daphnes Warnung erzählen? Sollte sie ihnen sagen, dass sie, so kurz nachdem sie endlich gegen Valtor und die Trix gesiegt hatten, sich wahrscheinlich wieder einer großen Gefahr stellen sollten? Aber das, was Daphne ihr übermittelt hatte war so vage gewesen. Sie hatte überhaupt keine Ahnung, was genau sie erwartete.

Als Feen wurden sie darauf ausgebildet sich Gefahren zu stellen. Zu helfen. Hatten sie erst einmal den Schulabschluss, so hatten sie die Möglichkeit sich zu Schutzfeen ihrer jeweiligen Heimatplaneten ausbilden zu lassen. Zumindest die meisten hatten das.

Aber es stand eines fest: Es war eine Voraussetzung, dass Feen kämpfen konnten. Und in jedem Kampf hatten sie schwerwiegende Entscheidungen zu treffen.

Natürlich würde sie das Schicksal auf die Probe stellen. So war nun mal die Natur der Fee.

Bloom würde ihren Freundinnen also nicht wirklich was Neues erzählen.

Und außerdem: Hatten sie nicht alle eine Pause verdient? Das Jahr was so anstrengend gewesen und es würde ihnen nichts bringen in Panik zu geraten. Vor allem dann nicht, wenn sie nicht einmal wussten, was eigentlich die Bedrohung war.

Somit fasste Bloom in diesem Moment einen Entschluss: Sie würde sich so bald wie möglich zum Roccaluce-See aufmachen und mehr herausfinden. Davor gab es keinen Grund ihre Freundinnen nur unnötig zu beunruhigen.

Bloom zog die Knie noch weiter an sich heran. „Ich weiß es nicht. Ich erinnere mich noch wie sie vor mir erschienen ist und dann... nichts."

Die fünf blickten sich beunruhigt an.

„Sicher?", fragte Musa.

Bloom nickte.

Flora wechselte mit Layla einen besorgten Blick, die anderen schienen ebenfalls ratlos zu sein. Einzig und allein Stella fragte nicht weiter nach. Sie streckte sich und gähnte herzhaft.

„Nun, dann ist ja alles gut. Ich würde vorschlagen, wir gehen wieder schlafen. Ich möchte liebend gerne meinen Schönheitsschlaf fortführen, bevor ich morgen Brandon treffe", meinte sie, wünschte allen eine gute Nacht und ging auf ihr Zimmer.

Natürlich.

Die Winx hatten sich für morgen mit den Spezialisten zum Picknicken verabredet, und um wieder mehr Zeit zusammen zu verbringen.

Die Mädchen taten es Stella nach, wünschten sich gegenseitig eine gute Nacht und gingen ebenfalls in ihre Zimmer. Flora brauchte nur in ihr Bett zu gehen und sobald ihr Kopf das Kissen berührt hatte, war sie eingeschlafen.

Nur Bloom verharrte in ihrer Position. Sie versuchte immer noch zu verstehen, was Daphne ihr mit der Entscheidung und deren Wichtigkeit sagen wollte. Wie die wohl ausschauen mochte? Oder was Bloom damit zu tun hatte?

Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto weniger wusste sie warum oder wie. Letztendlich machte sie sich klar, dass sie die Antworten tatsächlich erst ab einem bestimmten Zeitpunkt wissen würde.

Deshalb verbannte sie diese Gedanken in den hintersten Teil ihres Gehirns und dachte stattdessen an morgen. Immerhin sah sie Sky wieder! Allein der Gedanke daran ließ ihr Herz höher schlagen und zauberte ihr ein verträumtes Lächeln auf die Lippen. Mit dem Bild von Sky vor ihrem inneren Auge, legte sie sich hin und schlief schon bald ein. Irgendwo im Zimmer hörte sie noch Kikos Schnarchen, bevor sie endgültig in den Tiefen des Schlafes versank.

Blooms dunkles GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt