Julian (5)

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Als Jess mich vorhin fragte, ob ich ihn heute mit ins No Straight begleite und mir den Grund nannte, musste ich mir ein Lachen verkneifen.
Er will doch ernsthaft, dass ich diesen Kenny nun mal kennen lerne, nachdem ich ja schon mit ihm telefoniert hatte.
Ich stimmte zu und wir verabredeten uns für halb zehn.

Pünktlich stehe ich vor dem Club und sehe Jess wie er nervös von einem Bein auf das nächste tippelt.
"Was bist du denn so nervös?", frage ich ihn, als ich vor ihm stehe und er lächelt, als er antwortet: "Ich weiß auch nicht. Ich hoffe einfach, dass du ihn magst."
"Sehen wir gleich.", meine ich schlicht und betrete dann, gemeinsam mit meinem besten Freund, das No Straight.
Die Musik dröhnt in meinen Ohren und Jess schiebt mich in Richtung Bar, als er mir sagt: "Er ist schon da. Oh man, ich bin so aufgeregt."
"Jess, mach dir mal nicht in die Hose.", sage ich und dränge mich durch die Menge.

An der Bar angekommen, steht Jess schüchtern vor dem Typen und sagt: "Hallo Kenny, ähm das hier ist mein bester Freund Julian."
Kenny schaut mich an und meint: "Hallo, schön dich kennen zulernen."
"Ganz meinerseits.", antworte ich und reiche ihm die Hand.
Dann wende ich mich zu Jess und sage: "Ich lass euch mal eben kurz allein."
"Wo willst du hin?", fragt mich Jess und ich werfe ihm einen Blick zu, einen den er deutlich versteht.
"Oh okay. Dann bau mal eben Druck ab.", lacht er und zwinkert mir zu.
Ich sehe dass auch Kenny lächelt und drehe mich dann um.

Mein Weg führt mich direkt in den Darkroom, hier werde ich schon wen finden, der mir den Druck nimmt.
Die Geräusche hier drin, lasse ich auf mich wirken, das Stöhnen und Keuchen, den Dirty Talk, auch wenn er teilweise wirklich nicht gut ist, während ich immer tiefer im Dunkeln des Raumes verschwinde.

An einer Wand sehe ich eine Silhouette stehen, nur grobe Züge seines Gesichts, kann ich im Dunklen erkennen, aber irgendwas sagt mir, dass er mir helfen kann, Druck abzubauen.
Ich gehe auf ihn zu und bleibe vor ihm stehen.
Mit meinen Händen stütze ich mich rechts und links neben seinem Kopf ab und hauche ihm einen Kuss unter sein Ohrläppchen bevor ich raune: "Du musst hier nicht alleine stehen."
Ich spüre wie sich der Fremde etwas mehr an die Wand drückt, falls das überhaupt noch geht.
"Ich ähm... hi.", sagt er leise, doch ich verstehe ihn.

"Hey.", antworte ich und küsse ihn erneut am Hals.
Ich spüre wie er seinen Kopf etwas zur Seite legt und mir so mehr Platz bereitet, welchen ich gleich nutze um ihn weiter mit Lippen und Zunge zu verwöhnen.
Ich merke, wie der Fremde schneller atmet und küsse seinen Kiefer, während ich meine Hände von der Wand löse und seine Handgelenke packe.

Ich fixiere sie über seinem Kopf, drücke meinen Körper etwas an seinen und schaue in das dunkle Gesicht mir gegenüber.
Sein Atem prallt in mein Gesicht und ich will gerade nichts mehr als diesen Kerl hier vor mir.
"Küss mich.", sagt er leise und ich spüre seine schwere Atmung.
Ich beuge mich nach vorne, habe seine Handgelenke immer noch fest über seinem Kopf fixiert und verbinde unsere Lippen miteinander.
Er rührt sich nicht und ich löse sie wieder von seinen.

Jetzt lass das hier keine Jungfrau sein, bitte lass es einfach keine Jungfrau sein.

"Babe entspann dich.", raune ich nun wieder an seinem Ohr und schaue ihn dann wieder an.
"O-Okay.", antwortet er mir und ich überbrücke den Abstand erneut, lege meine Lippen auf seine und beginne sie langsam zu bewegen.
Ich fühle dass der Fremde den Kuss vorsichtig erwidert und ich lasse meine Zunge sanft über seine Unterlippe streichen. Er öffnet seine Lippen und ich schiebe meine Zunge zwischen ihnen hindurch, berühre seine und es durchzuckt mich, bis in jede einzelne Faser meines Körpers.

Ich presse mich näher an den Körper vor mir, lass meine Hände sinken und spüre sein auf meinem Rücken.
Ich selbst lasse den Kuss immer intensiver werden, fahre mit meinen Händen die Seiten seines Körpers entlang und schiebe sie unter sein Shirt.

Never EnoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt