Samuel (12)

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Kurz bevor ich zu Hause ankomme, drehe ich jedoch wieder ab und fahre dorthin wo ich schon so lange nicht mehr war. Bis jetzt war ich der Meinung, ich bräuchte es nicht mehr, aber da irrte ich mich wohl. Gerade im Moment habe ich so ein Verlangen danach, dass ich direkt ins Dark Nights fahre. Da ich ja eben bei Julian war, bin ich mir sicher er wird heute nicht mehr dort hin kommen und Kenny ist bei Jess, demnach ist auch er nicht im Club.

Vor fünf Jahren kam ich noch regelmäßig her, allerdings stellt sich mir gerade die Frage warum ich Julian hier nie gesehen habe, wenn das doch sein Club ist. Komisch.

Ich stelle mein Auto auf den Parkplatz und begebe mich zur Türe. Kurz bevor ich hineingehe piepst mein Handy wegen einer Nachricht. Ich ziehe es aus meiner Hosentasche und sehe eine mir unbekannte Nummer. Trotzdem öffne ich die Nachricht und bin etwas verwirrt.

Hallo Samu

Ich habe Kenny überredet, dass er mir deine Nummer gibt.

Ich weiß, du wirst jetzt vielleicht sauer auf ihn sein, aber bitte tu mir den Gefallen und sei es nicht.Ich habe ihn überredet, dass er sie mir gibt, weil ich dir noch etwas sagen wollt.

Du warst so schnell weg und hast mir gar keine Zeit gegeben um zu antworten,

deswegen mache ich es so.Ich habe verstanden was du mir sagen wolltest, als du mir deine Beweggründe erklärt hast, doch

sag nicht Lebwohl zu mir.

Ich will dir sagen, dass ich für dich da bin und 

dass ich hoffe, dass wir einen Weg finden um eine Freundschaft aufzubauen.Ich will dich nicht nerven, dich bedrängen oder sonst irgendwas. Ich will einfach nur das du weißt, dass ich dich nicht allein lasse.

Sag nicht Lebwohl zu mir

Julian

Warum will er mit mir befreundet sein? Ich kenne Julian, auch wenn er denkt er war immer vorsichtig was seine Gefühle angeht. Ich wusste schon recht früh dass er in mich verliebt war, aber wartete immer darauf dass er es von selbst zu mir sagt.

Ich weiß auch wie er heute denkt. Unser Zusammentreffen hat ihn verwirrt und das sehr. Ich glaubte immer nichts kann diesen Mann aus der Bahn werfen, doch die letzten zwei Treffen, bestätigten mir, dass ich es kann. Daher weiß ich, dass er immer noch Gefühle für mich hegt. 

Doch wieso will er mit mir befreundet sein? Als irgendeine Art von Strafe? Er wird es als 'Freund' an meiner Seite nicht aushalten. Er wird eingehen, er wird verrückt werden. Er sollte sich das Ganze noch einmal überlegen.

Während ich darüber nachdachte bin ich schon im Club gelandet und die Töne und Gerüche die auf mich einströmen, zeigen mir wie ich das doch vermisst habe. Ich gehe in die Umkleide und ziehe mir alles aus. Eigentlich trage ich meine Shorts, aber damals war ich noch Single, jetzt würde Andrea wohl etwas davon mitbekommen wenn es 'in die Hose' geht. 

Ich will keinen Sex, ich suche einfach nur jemanden der mich bestraft. Bestraft für mein verhalten Julian gegenüber. Bestraft dafür dass ich Andrea betrogen habe.

Ich finde jemanden, der mich mitnimmt zu dem Andreaskreuz in der Mitte. Ich erkläre ihm kurz was ich nicht möchte, vor allem kein Sex. Er ist mit allem einverstanden und zeigt mir langsam aber sicher was er so drauf hat. 

Nach zwei Stunden, stehe ich total verschwitzt, aber befriedigt unter der Dusche des Clubs. Natürlich bin ich befriedigt, weil ich es nicht anders kenne, doch ich glaube, wenn Julian das mit mir machen würde, mit allem was dazu gehört, dann wäre ich sicher mehr als befriedigt.

So wie er mich anpackte, mich zum Würgen brachte und mich gefickt hatte, glaube ich fast er hat auch so eine Neigung. Was auch für den Club sprechen würde. Wenn das der Fall wäre, dann.....ja was dann? Dann würde ich trotzdem noch heiraten.

Nachdem ich fertig bin mit duschen, ziehe ich mich an und verlasse den Club. 

Zuhause angekommen, gehe nur ins Schlafzimmer um mir frische Klamotten; eine bequemere Hose und Shirt zu holen. Damit gehe ich ins Wohnzimmer und lege mich auf das Sofa. Andrea hat geschlafen, was ja auch kein Wunder ist, denn es ist fünf Uhr morgens. 

Ich mache den Fernseher an, denn ich bin viel zu aufgewühlt um jetzt zu schlafen. 

Gegen sieben mache ich mir dann etwas Frühstück, packe meine Sachen und gehe zur Arbeit. Ich bin froh das ich Andrea nicht über den Weg gelaufen bin. Sonst wären bestimmt unangenehme Fragen aufgetaucht. 

Mein Rücken brennt furchtbar, da ich ihn danach nicht eingecremt habe und es ja wirklich Jahre her war als er das letzte Mal so strapaziert wurde, aber ich sehe das als weitere Strafe.

Auf der Arbeit bereite ich schon alles vor, auch Kennys Zimmer. Wenn er heute bei Jess geschlafen hat, ist er wohl auch nicht wirklich ausgeschlafen. Kaum habe ich zu Ende gedacht springt die Türe auf und Kenny kommt herein.

"Hey, Sam, es tut mir wirklich leid, ich hoffe das war nicht so schlimm." verteidigt und entschuldigt er sich gleich, dabei brauch er das nicht, denn es ist alles ok.

"Alles gut Kenny du hast nichts falsch gemacht." sage ich und kann nicht verhindern das ich erschöpft klinge. 

"Sam? Ist alles ok?" fragt er mich besorgt und ich schüttle mit dem Kopf, ziehe ihn mit mir und wir setzen uns auf eine der Behandlungsbänke, wo ich Kenny alles erzähle, von den letzten Tagen mit Julian, bis hin zu dem Club in dem ich gestern war. Kenny hört aufmerksam zu und lässt mich sprechen ohne mich einmal zu unterbrechen. 

Never EnoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt