Julian (40)

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Die Zeit die Samuel und ich in Tampa hatten war schön und, naja sagen wir mal sehr intensiv. Wir kamen so gut wie nie aus seinem Bett raus und haben uns einfach gegenseitig genossen.
Jetzt gerade landen wir in Miami und Samuel hat vor dem Abflug Andrea angerufen um sich mit ihr zu verabreden.
"Wir sollten gleich zu ihr. Ich will endlich diesen Test machen.", sagt er und wir machen uns auf den Weg zu seiner Exfreundin.

Ich bin innerlich schon ziemlich aufgewühlt und weiß immer noch nicht was ich von dieser ganzen Sache halten soll als ich in meinen Porsche steige, den ich am Flughafen geparkt habe.
"Es wird sich alle klären. Diese Schlampe geht mir so auf die Eier.", meine ich und starte den Wagen.
Kim und Harper sind in Tampa geblieben und so machen wir uns allein auf den Weg zu Andrea.

Dort angekommen, steigen wir aus und gehen zur Tür. Ich klingle und warte ab. dann endlich geht die Tür auf und eine grinsende Andrea steht uns gegenüber.
"Schön das ihr da seid.", äußert sie und man kann die Ironie in ihrer Stimme hören.
"Ich hab hier kein Bock rumzulabern. Hol das Balg und lass uns dann zum Arzt fahren der die proben nimmt.", sage ich und blicke sie an.
Sie befeuchtet ihre Lippen und ruft dann. "Engelchen, kommst du, wir müssen los."

Ich schaue an ihr vorbei und sehe ein kleines Kind auf uns zulaufen.
Wer ist das Mama?", fragt er und blickt zu Andrea hinauf.
"Bekannte von mir.", meint sie, wendet sich dann zu Samuel und fährt fort: "Das hier ist Stan. Er wird in ein paar Tagen drei Jahre alt."
Ich beobachte Samuel wie er den kleinen Jungen mustert und seine Stirn runzelt. Er geht nicht auf das gesagte ein, sondern äußert: "Wir sollten los."

Andrea nimmt den Kleinen auf den Arm, schnappt sich ihre Sachen und folgt uns dann.
"Wir treffen uns vor der Praxis.", sage ich und steige dann mit Samuel in mein Auto.
"Er sieht mir nicht ähnlich, oder was meinst du?", bringt er dann hervor und ich antworte: "Keine Ahnung. Er ist so klein und sieht halt aus wie jedes zweite Kind was hier rumläuft."
"Oh man Julian, wahnsinns Aussage.", lacht Samuel und ich fahre los.
"Bald haben wir Gewissheit.", bringe ich hervor und lege meine Hand auf sein Knie.

Vor der Praxis angekommen, steigen wir wieder aus und Andrea kommt auf uns zu.
Auf dem Arm das Kind, was vielleicht der Sohn von meinem Freund ist.

Etwas später sitzen wir alle im Behandlungszimmer und eine Arzthelferin nimmt mit jeweils einem Wattestäbchen Speichel des Jungen und von Samuel ab, verschließt diese und meint dann. "Es wird etwa zwei Wochen dauern, dann haben wir das Ergebnis. Wir rufen sie dann an um einen Termin für die Besprechung zu vereinbaren."
"Okay.", sagt Andrea nur und hat dabei ein selbstgefälliges Grinsen auf den Lippen.

"Wie heißt du?", fragt Stan dann, als wir alle wieder vor der Praxis stehen und blickt zu Samuel hinauf.
"Ich heiße Samuel und du bist Stan?", antwortet er und der Kleine nickt.
"Und wie heißt du?", fragt mich nun der Kleine und ich nenne ihm meinen Namen.
Dann drückt er sich an das Bein seiner Mutter und vergräbt sein Gesicht in ihren Oberschenkel.

"Wie kommt es eigentlich das du mit dabei bist Julian?", fragt Andrea mich dann und ich entgegne ihr: "Ich bin ein Freund von Samu und er hat mich gefragt, ob ich ihn begleite. Hast du ein Problem damit?"
"Nein ich frage nur und wundere mich einfach nur. Ich weiß schließlich nur zu gut, was für eine Vergangenheit ihr habt. Dein Dad hat es mir damals erzählt, weißt du Samuel.", äußert die und tätschelt Stan den Kopf.
"Das ist lange her.", sagt nun Samuel und fügt dann hinzu: "Wir gehen jetzt. Die Praxis ruft uns beide an. Wir sehen uns dann hier wieder, wenn das Ergebnis da ist."
"Und dann wirst du sehen, dass ich nicht gelogen habe.", antwortet sie nur und hat wieder dieses Grinsen im Gesicht.

"Dir wird dein Grinsen schon noch vergehen.", knurre ich und wende mich dann von ihr ab. Ich schaffe es nicht länger dieser Tussi ins Gesicht zu schauen, ohne dass ich ihr eine Knallen muss.
Samuel folgt mir, steigt zu mir ins Auto und wir düsen davon.
"Sie ist sich wirklich sehr sicher.", merkt Samuel an und ich antworte ihm: "Ich weiß. Aber egal wie das hier ausgeht, wir werden damit fertig. Wenn sie dir wirklich dein Sperma geklaut hat und das Balg dein Kind ist, dann zeigen wir sie an. Ich lass das nicht mit dir machen. Du warst lang genug eine Schachfigur im Leben anderer Menschen, die dich so positioniert haben, wie sie dich am liebsten gebraucht haben. Wenn das nicht dein Kind ist, sehen wir weiter."

"Wir vergessen da nur eine Sache.", kommt es dann von dem Brünetten und ich schiele zu ihm hinüber, als Zeichen, dass er weiter reden soll, was er dann auch tut: "Mein Vater. Wenn er von der ganzen Sache erfährt, frage ich mich wie er reagiert."
"Samu, auch dass sehen wir dann. Wir beide schaffen das schon.", sage ich und fahre weiter, zu mir nach Hause.

Dort angekommen, steigen wir aus und wenig später sitzen wir auf meiner Terrasse, auf zwei Liegen.
Die Sonne scheint und wir haben uns bis auf die Boxershorts ausgezogen.
Marsha hat uns gerade etwas zu trinken gebracht und Samuel hat so eben das Telefonat mit Kim beendet, in dem er ihr alles erzählt hat.
"Samu, ich muss was mit dir besprechen.", beginne ich dann, denn ich muss es einfach los werden.

"Und was?", fragt er, als er mich anschaut.
"Diese Fernbeziehung. Ich kann das nicht. Ich bin nicht der Mensch dafür, du weißt das genau so gut wie ich. Ich weiß nicht ob dich in Tampa was hält, oder ob du nicht doch wieder nach Miami ziehen kannst. Ich brauch dich hier, ich will keinen schwerwiegenden Fehler machen. Verstehst du?", erkläre ich und sehe wie der Brünette seine Stirn runzelt als er sagt: "Was für Fehler?"
"Dich zu betrügen zum Beispiel.", entgegne ich ihm.
"Aber wenn ich mich dafür entscheide, müssen Kim und Harper mit und wie soll das dann laufen?", bringt er hervor und ich antworte. "Du hast hier doch deine Praxis, also schon mal Arbeit. Kim und Harper werden sicherlich auch etwas finden wo sie arbeiten können. Im Prinzip macht ihr es so wie Tampa auch. Habt eure Wohnung und spielt verliebtes Ehepaar, wenn deine Eltern da sind. Ich will das du bei mir bist und nicht erst mit dem Flugzeug fliegen, wenn ich dich sehen will."

"Wir müssen erstmal eine Wohnung finden.", merkt Samuel an.
"Im Zweifel kaufe ich eben ein Haus für euch, ist mir alles egal und Harper könnte in meinem Einzimmerappartement unterkommen, wenn sie verschwinden muss.", überlege ich und höre dann: "Was für ein Apartment?"
"Es liegt in der Nähe des No Straight und diente mir als zweites BDSM-Studio. Ich hab nicht jeden meiner Subs mit zu mir nach Hause genommen. Ich brauche es jetzt nicht mehr. Ich hab jetzt dich.", kläre ich Samuel auf und ich sehe wie er überlegt, bis er sagt: "Harper in der Nähe eines Schwulenclubs. Ich weiß gerade nicht ob ich lachen oder weinen soll. Pass auf Julian, ich kann das nicht allein entscheiden. Ich werde mit meinen Mädels darüber sprechen. Okay?"
"Okay.", antworte ich nur knapp, setze mir meine Sonnenbrille auf die Nase und lege mich auf der Liege zurück.

Never EnoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt