Samuel (8)

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Ich habe lange gebraucht bis ich eingeschlafen bin, aber wenigstens weiß ich jetzt ein bisschen was über Julian. 

Er ist der Besitzer vom Dark Nights, einer der angesagtesten Fetisch Clubs. Irgendwie hätte ich mir das denken können. Damals war er schon so dominant und herrisch. Doch mir gegenüber war er meistens schüchtern und lieb. Ich war aber noch schlimmer. Ich wollte ihm schon seit ich 16 war erzählen dass ich nicht wusste was mit mir passierte, aber dass ich immer wenn ich ihn sah, starkes Herzklopfen hatte und wenn ich Zuhause war, ich ihn so sehr vermisst hatte das ich dachte ich sterbe. Jedesmal wenn er mich anlächelte wurde ich rot und scharrte mit meinem Fuß auf dem Boden hin und her. Doch ich war einfach viel zu schüchtern und ängstlich ihm das zu erzählen.

Nach längerem Suchen, fand ich auch heraus wo Julian wohnt. Was ich nicht heraus fand war, woher er das ganze Geld für diesen Luxus hat. Er scheint ja reich zu sein, aber eigentlich hat mich das alles gar nicht zu interessieren, denn ich heirate ja eh bald. 

Ich sitze am Frühstückstisch und trinke meinen Tee. Ich trinke keinen Kaffee, der schmeckt mir nicht. Ein letzter Blick auf die Uhr und ich stehe auf um mich für die Arbeit fertig zu machen.

"Guten Morgen Schatz." kommt Andrea flötend auf mich zu gelaufen. Ich wehre sie ab und trete zwei Schritte zurück.

"Bitte, geh erstmal ins Bad. Du stinkst bis hier her nach Alkohol." bemängel ich, doch sie zetert gleich herum:"Heute Nacht im Bett hat es dich doch auch nicht gestört, sondern du hast ausnahmsweise sogar noch einen hochbekommen, also beschwer dich nicht."

Weiß sie nur noch das ich einen hochgekriegt habe? Weiß sie nicht mehr das ich sie von hinten genommen und danach gar nicht im Bett geschlafen habe?

Ich schüttel den Kopf, schnapp mir meine Tasche und will die Wohnung verlassen. Bevor ich jedoch zur Türe raus gehe, sage ich noch zu Andrea:"Brauchst heute Abend nicht auf mich warten, ich komme erst spät nach Hause." dann begebe ich mich endlich nach draußen und fahre zur Arbeit.

Dort angekommen, wartet Kenny schon auf mich. Er sieht ziemlich mies gelaunt aus.

"Hey, alles ok?" frage ich ihn. Und er schüttelt den Kopf.

"Nein? Du bist mir eine Erklärung schuldig." meint er vorwurfsvoll.

"Ja, tut mir leid," lenke ich ein. Wir gehen in mein Büro, wo ich meine Tasche abstelle und mich auf meinen Sessel setze. Kenny setzt sich gegenüber von mir. 

"Nun, erzähl." fordert er mich auf.
"Was genau willst du denn wissen?"
"Na was gestern passiert ist"

"Ich weiß selbst nicht so genau was passiert ist. Es nahm von ganz alleine seinen Lauf. Ich stand da im Darkroom und ließ die Umgebung auf mich wirken als ein Typ vor mir stand. Er roch so gut und seine Stimme war einfach nur erotisch. Ich verlangte dass er mich küsst. Das kam einfach so aus mir heraus geplatzt und er tat es. Erst war ich mir nicht so sicher und bei ihm dachte ich anfangs auch er sei sich unsicher, da er erzitterte, doch dann wurden wir neugieriger, leidenschaftlicher und zum Schluss war das schon fast Sehnsucht. Er zog mein Shirt aus und ich seins. Doch dann, plötzlich wollte er das ich gehe, ich verstand nicht wieso und fragte ihn das auch, doch er wiederholte sich, bis er mich Samu nannte und das mit einer Sehnsucht und Liebe in der Stimme wie ich es nur von einem kannte. Julian. Ich habe mich nicht gewundert, ihn nichts gefragt ich war auch nicht erschrocken. Als ich wusste es ist Julian sagte mein Hirn nur, tu es, du weißt das es das erste und das letzte ist, also tu es einfach. Diese Chance bekommst du nie wieder. Also sagte ich ja, nachdem er fragte ob ich das Ganze sicher will. Und innerhalb Sekunden waren die Hosen aus und ich klemmte zwischen der Wand und seiner Hüfte auf der ich saß. Und Gott, es war einfach toll. Er stellte mich ab und drehte mich um.... Ach du weißt schon. Aber Kenny, ich hab mich noch nie so gut gefühlt, so frei, so geliebt. Auch wenn liebe wirklich übertrieben ist. Als wir fertig waren machten wir aus wir treffen uns draußen und trinken was zusammen. Und den Rest hast du ja dann mitbekommen."

"Oh man, das war ja ein Erlebnis für dich. Er hat mich irgendwann in der Nacht total betrunken angerufen, von Jess seinem Handy aus." eröffnet er mir dann.

"Was? Wieso?"

"Ich muss es dir zeigen, denn ich hatte  schon geschlafen und er hat auf die Mailbox gesprochen."
Er holt sein Handy raus und spielt die Nachricht ab.

"Kenny, Julian hier. Diese Nachricht ist für Samu. Samu, du heiratest eine Frau. Du? Das geht nicht. Ich weiß wir haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen, aber," man hört ihn rülpsen "Ups sorry. Aber das was wir da vorhin hatten war gut. Du kannst doch jetzt nicht einfach heiraten. Es war einfach der Hammer, dich endlich bei mir zu haben."

"Sam? Hey Sam? Alles ok?" fragt mich Kenny besorgt, da ich regungslos wie ein Stein da stehe. Er beschwert sich weil ich heirate? Er hat deswegen getrunken. Und er fand unseren Sex gut?

"Sam?"

"Ja, ja alles ok, also nein nichts ist ok. Er verwirrt mich. Er sagt das selbe wie du, aber warum? Was hat er denn davon? Wie er sagte, wir haben uns Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Wir sind nicht mehr die Selben. Wir sind keine Teenies mehr. Was erwartet er jetzt von mir? Hm? Kenny? Ich weiß nicht was ich tun soll. Vielleicht sollte ich mit ihm reden."

"Das wäre ein Anfang und ich denke auch eine gute Idee." sagt Kenny und ich nicke. Beide widmen wir uns dann so langsam unserer Arbeit.

Nachdem wir dann später Feierabend machen verabschieden Kenny und ich uns. Er wünscht mir noch viel Glück und viel Spaß. Was ich dankend annehme und dann zum nächsten Supermarkt fahre. Dort hol ich Bier und etwas zum Essen und fahre dann zu Julians Haus. Hoffentlich ist er noch nicht in seinem Club.

Never EnoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt