Samuel (39)

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"Herzchen, dein Handy hatte geklingelt also bin ich ran gegangen. Da möchte dich eine Andrea sprechen." flötet Kim gespielt verliebt und ich komme ihr grinsend entgegen. Nehme ihr das Handy ab und laufe damit wieder zurück ins Schlafzimmer zu Julian. 

"Hallo Andrea." begrüße ich mein Gegenüber. 

"Wer war das? Deine Frau?" fragt sie mich zickig und ich kneife die Augenbrauen zusammen. Julian, der eben aufgewacht ist, gibt mir zu verstehen den Lautsprecher anzumachen, was ich gleich tue. 

"Ja Andrea das war meine Frau Kim, wieso fragst du. Also was hat es dich zu interessieren?" frage ich sie und höre sie schnaufen.

"Habt ihr Kinder?" fragt sie dann ohne meine Frage zu beantworten. Julians Hand streicht über meinen Bauch; ich denke er merkt das ich mich langsam aufrege. 

"Nein Andrea wir haben keine Kinder. Kannst du mir jetzt bitte verraten was du so wichtiges zu besprechen hast, dass du sogar bei meinen Eltern vor der Türe stehst?" frage ich angepisst, jedoch versuche ich mich auf Julians Hand auf meinem Bauch zu konzentrieren um nicht wütend zu werden. 

"Ich frage, weil ich ein Kind von dir habe und es wäre wirklich schade das Kind ohne seinen Vater aufwachsen zu lassen." platzt sie heraus und in ihrer Stimme hört man die Kälte mit der sie das sagt. 

Julian setzt sich sofort auf und schaut mich ungläubig an. 

"Hast du mich angelogen?" flüstert er, doch ich schüttel vehement mit dem Kopf. 

"Andrea, wir hatten das ganze Jahr bevor wir uns trennten keinen Sex, also bin ich auch nicht der Vater. Frag doch mal den den du am Junggessellenabschied geknallt hast." gebe ich zurück und merke wie ich schwitze, denn ich habe wirklich ein ungutes Gefühl bei der Sache. 

Ich höre sie lachen. 

"Nein Samuel, ich weiß es zu tausend Prozent, dass du der Vater bist und wenn du mir nicht glaubst, kannst du gerne einen Vaterschaftstest machen. In einer Nacht, da hast du geträumt, ich weiß nicht von was, aber du hast gestöhnt und als ich nach dir langte spürte ich deine Erektion und behandelte sie einfach weiter solange bis du kamst. Nahm dein Sperma und fror es sofort ein. Ich wollte schon immer ein Kind von dir und du weißt das."

Ich kann gar nicht aufhören mit dem Kopf zu schütteln. Und Julian wird knall rot vor Wut. Er reißt mir das Handy aus der Hand und schreit Andrea an. 

"Wie dreist bist du denn bitte Fräulein, klaust einem Mann den Samen und schiebst ihn dir irgendwann unten rein? Hast du dabei auch einmal an Samu gedacht? Du setzt ihm jetzt so ein Blag vor von dem er nichts wusste. Ich werde dafür sorgen das Samu einen Vaterschaftstest macht und gnade dir Gott und er ist positiv, dann zeige ich dich an. Du kannst Samuel nicht mehr so um den Finger wickeln, wie du es damals getan hast, denn jetzt hat er Menschen an seiner Seite die auf ihn aufpassen. Wir kommen am Montag zurück nach Miami und dann wird ein Vaterschaftstest gemacht. Bis dahin will ich das du Samuel fern bleibst." er legt auf und versucht seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. 

Sanft streiche ich mit meiner Hand über seine Wange und küsse sie. 

"Reg dich nicht auf, das wird sich alles aufklären." beruhige ich ihn, doch er schüttelt den Kopf. 

"Was will die? Was ist wenn du der Vater bist? Will sie dich zurück oder will sie Geld? Ich geb ihr das Geld wenn es darum geht, Hauptsache sie lässt dich in Ruhe. Mein Gott wie viele Jahre müssen wir denn noch leiden, egal auf welche Art? Ich hab die Schnauze so voll."

"Jul, bitte, lass uns abwarten. Ich fliege mit dir am Montag nach Miami und klär das." sage ich zu ihm und kuschel mich fest an ihn. Er legt seine Arme um mich und zieht mich ganz nah zu sich. Ich genieße seine Nähe so sehr, dass ich drohe wieder einzuschlafen, da klopft es an der Türe.
Ich rufe herein und die Türe geht vorsichtig auf.

" Sam? Ich.. Ich habe Julian schreien hören und dabei jedes Wort verstanden. Was hat sie getan? Deinen Samen geklaut um von dir schwanger zu werden?" fragt Kim und sieht verärgert aber auch entsetzt aus.

"So wie es aussieht ja." beantworte ich ihre Frage.
"Diese Schlampe." entfährt es Julian und Kim kichert.
"Sam hat mir damals von ihr erzählt, also kann ich dir nur zustimmen, auch wenn Sam sich genauso wenig vorbildlich verhalten hatte. Aber was sie da getan hat, zieht dem Boden ja schon fast die Schuhe aus. Ich bin auch eine Frau und ich wünsche mir auch sehnlichst Kinder, aber doch nicht auf so einem Weg. Ich finde das dreist und schrecklich. Es tut mir leid Samuel." meint sie, kommt mir näher und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
Ich schaue Julian an, dem man ansieht das es ihm nicht gepasst hat, er es jedoch duldet. Ich muss in mich hinein grinsen und wende mich wieder Kim zu, die das Wort nochmal erhebt.

"Samuel, egal was dabei raus kommt, du weißt wir stehen immer hinter dir, nicht nur als Ehefrau sondern auch als Freundin. Auch wenn Harper manchmal wirklich zickig und missgelaunt ist, steht auch sie immer hinter dir, vergiss das nicht, ja?" ich nicke schluckend, setze mich auf und ziehe Kim in meine Arme.

"Ich liebe dich." nuschle ich in ihre Mähne und drücke sie noch einmal fest bevor wir uns trennen und sie wieder zur Türe hinaus geht.

Never EnoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt