Mum, Kenny und ich sind auf dem Weg in das Zimmer meines Vaters. Als wir dort ankommen schläft er noch. Ich ziehe noch einen Stuhl an das Bett damit Mum sich hinsetzen kann, den anderen biete ich Kenny an, denn ich kann im Moment nicht still sitzen.
"Samuel Baby, setz dich doch auch hin." bittet mich meine Mutter, doch ich kann nicht.
"Mum, ich kann nicht, ich will nicht. Es macht mich verrückt zu sitzen und zu warten."
"Okay, aber magst du mir eine Frage beantworten?" fragt dann meine Mutter.
"Natürlich." antworte ich.
"Seitwann triffst du Julian wieder und was läuft da zwischen euch?" fragt sie mich liebevoll und ich muss schmunzeln, denn das waren zwei Fragen.
"Ohje, Mum. Wir sind uns Zufällig begegnet, da Kennys Freund, Julians bester Freund ist. Vor ein paar Wochen." sage ich mit Blick auf Kenny der mir nickend zustimmt, denn ich würde ihr sicherlich nicht erzählen das ihr Sohn sich von einem Fremden hat nageln lassen wo sich zum Schluss herausstellte das es Julian ist.
"Sehr schön. Ich mochte ihn schon immer Samuel. Vater mochte ihn auch, das weiß ich, aber er mochte nicht das er schwul ist. Liebst du ihn immer noch?" fragt sie mich direkt und ich werde ganz rot.
"Ja Mum, das tu ich." gebe ich ehrlich zu. "Trotz des Camps, habe ich nie aufgehört ihn zu lieben. Tut mir leid Mum." gestehe ich. "Dafür hat das Camp andere Dinge mit mir getan, aber da möchte ich nicht näher drauf eingehen."
"Liebling," sie steht auf hält mein Gesicht in ihren Händen und streicht mit den Daumen über meine Wangen. "Ich weiß dass das Camp dich gebrochen hat, darum habe ich ja dafür gesorgt das du so früh wie möglich hast ausziehen können, damit du und Vater nicht ständig aneinander geratet. Wegen mir musst du Andrea nicht heiraten."
"Ja das weiß ich Mum. Jetzt werde ich sie auch nicht mehr heiraten." entschlossen schaue ich an ihr vorbei und Kenny an, der mich anlächelt.
"Das ist gut, aber was machen wir mit Admiral Stone? Willst du ihm das Video zeigen von Andrea, oder meinst du es reicht ihm nur zu sagen dass ihr nicht heiratet?" fragt Mum mich.
"I...ich....m..mach das." hören wir vom Bett flüstern.
"Samuel, du bist wach." ruft meine Mutter zu meinem Vater und hält sich ihre Hände an die Wange. Ja mein Vater heißt Samuel, mein ganzer Name lautet Samuel jr. Kane, mein Vater bestand darauf als einziger Erbe. Er hatte auch immer die Hoffnung das ich in seine Fußstapfen trete, doch auch da hat mir Mum geholfen. Somit konnte ich wenigstens den Beruf machen den ich wollte.
"Vater, das musst du nicht, ich muss Andrea eh sagen dass die Hochzeit gecancelt wird. Ich habe sie heute nur noch nicht gesehen. Wie geht es dir?" frage ich vorsichtig.
"Etwas benommen und mein Hals ist trocken."antwortet er. Man sieht das ihm das Sprechen schwer fällt, sein linker Mundwinkel hängt auch etwas tiefer.
" Weißt du was passiert ist?" fragt Mum ihn und er nickt.
Die Türe geht auf und der Arzt kommt herein.
" So Familie Kane, Admiral Kane wird in 2 Stunden in das Krankenhaus der Navy verlegt. Da es sich um einen Notfall handelte haben wir ihn operiert, den Rest macht das Navykrankenhaus. Admiral Kane hat linksseitig eine leichte Lähmung, Gesicht, Arm und Bein, was man aber mit Physiotherapie und Ergotherapie fast beheben kann. Das Sprachzentrum wurde etwas angegriffen, doch mit Logopädie wird auch das wieder. Sie können eigene Therapeuten mitbringen, oder sie nehmen die Therapeuten der Klinik. Er hat wirklich Glück gehabt. Hätte man den Schlaganfall nicht so schnell erkannt, wäre das Ausmaß viel schlimmer gegebenenfalls bis zum Tod gewesen. Bedanken sie sich gut bei dem Lebensretter." erklärt er und ich bin froh das es so glimpflich ausgegangen ist.
"Ich werde Ergo und Physiotherapie bei ihm übernehmen." sage ich dann und Mum nickt dankend.
Ich gehe zu meinem Vater, drücke seine Schulter und lächle ihn an."Wenn du ab morgen in der NavyKlinik bist, komme ich dort hin und bespreche mit deinen Ärzten den Therapieplan. Ich bin froh das nichts schlimmeres passiert ist." ich gebe ihm noch einen Kuss auf die Stirn, küsse Mum zum Abschied noch auf die Wange und gehe dann mit Kenny aus dem Zimmer.
"Kannst du mich bitte nach Hause fahren Kenny?" frage ich ihn erschöpft und er nickt.
"Mach ich, Jess ist mit Julian nach Hause. Soll ich bei dir bleiben während du es Andrea sagst?" fragt er mich besorgt.
"Nein, ich schaffe das, aber danke. Das Video hast du mir ja geschickt. Also habe ich wenigstens einen Beweis."
Zuhause angekommen öffne ich die Türe und höre von drin Musik und Andrea singen. Ich laufe direkt ins Schlafzimmer, hole eine Reisetasche vom Schrank und fange an Klamotten einzupacken. Als ich fertig bin, gehe ich mit meiner Tasche in den Flur, stelle sie dort ab und begebe mich dann in das Wohnzimmer wo Andrea glücklich tanzt.
"Andrea." rufe ich sie, doch sie hört mich nicht. "ANDREA," rufe ich sie noch einmal lauter. Erschrocken dreht sie sich um und lächelt mich an.
"Samuel, endlich bist du da, ich versuche dich schon den ganzen Tag zu erreichen." flötet sie. Hat der Sex mit dem Typen ihr so gute Laune verschafft? Ich kann nur mit dem Kopf schütteln.
"Bevor du mir jetzt erzählst weswegen du anscheinend gute Laune hast, muss ich dir etwas sagen. Andrea, wir werden nicht heiraten."
"Was?? Wieso denn nicht? Was redest du denn da Samuel? Bist du irre? Dein Vater wird dich umbringen."
"Nein, du hast meinen Vater fast umgebracht."
"Was redest du Samuel?"
"Ich habe ein Video Andrea, von gestern, wie du es mit irgendeinem Fremden auf der Toilette von Bobs Bar treibst. Vater hat es gesehen und bekam einen Schlaganfall. Andrea, ich werde nicht nur die Hochzeit canceln, sondern auch mit dir Schluss machen. Ich schlafe heute woanders und morgen will ich das du aus meiner Wohnung ausziehst."
"Was? Wo soll ich denn hin? Es tut mir leid Samuel. Ich...."
"Nein Andrea, ich will nichts hören. Ich wollte schon von Anfang an nicht heiraten. Es ist vorbei für mich." donner ich, drehe mich um, nehme meine Tasche und verschwinde aus meiner eigenen Wohnung.
Draußen setze ich mich in mein Auto und überlege wo ich hin gehen soll. Bei Kenny wird sicher Jess schlafen, oder Kenny bei Jess.
Kurzentschlossen fahre ich zu Julian und hoffe das ich bei ihm übernachten kann.
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Never Enough
RomanceNiemals genug, hat er von ihm. Niemals genug Küsse, niemals genug Sex und vorallem niemals genug von seinem ganzen Selbst. Der erste Kuss sollte auch der Letzte sein, doch Jahre später treffen sich Julian Peters und Samuel Kane wieder. Die Leidensch...