fiftythree

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Nachdem Ethan gegangen war, ging ich schnell zu den Plätzen, auf den Tracy und Brady bereits auf mich warteten.
Jeder Platz war besetzt und ich hatte Glück, dass sie mir einen Platz freigehalten hatten.
Glücklicherweise hatten Brady und ich alles geklärt, deswegen war es jetzt nicht unangenehm ihn zu sehen. Das erleichterte mich ungemein.
Ich lächelte beide einfach nur an, weil ich genau wusste, dass sie mich bei der Lautstärke sowie so nicht verstehen würden.
Wir hatten wirklich gute Plätze, weit vorne, sodass wir alles genau sahen. Obwohl ich nicht wirklich Ahnung von Football hatte, würde ich schon wissen wann Ethan und die anderen gewannen.

Sobald ich mich hingesetzt hatte, suchte ich mit meinen Augen das große Spielfeld nach Ethan ab.
Er stand nah an unserer Tribüne, zusammen mit Zac und Tucker. Sie lachten über irgendetwas und es tat gut zu sehen, dass es allen gut ging.
,,Wo sitzen die Scouts von den Colleges?", fragte ich Brady und Tracy.

Brady zeigte auf die Sitzplätze für die Auswechselspieler die nun für die Scouts geräumt wurden.
Es war insgesamt sechs Männer, laut Brady zwei von der Harvard, zwei von der Brown und zwei von der Yale. Anscheinend kamen die Scouts der Elite Colleges immer zur selben Zeit.
Und ich wünschte Ethan nichts mehr als ein Stipendium, welches ihm die Möglichkeit gab an die Harvard zu gehen.

,,Ich bin mir sicher dass sie sich eigentlich nur für die herausragenden interessieren. Und die kennen wir alle: Zac, Tucker und Ethan. Vielleicht noch Tyler Brown und Mitch Gregory. Alle aus dem Team sind gut, aber die anderen sind nicht so gut wie es für ein Stipendium nötig ist", sagte Brady dann zu uns.

,,Das sind fünf Leute, meint ihr die kriegen alle ein Stipendium?", fragte ich überrascht.
,,Die Scouts wissen doch genau, dass die meisten das hier nicht nötig haben. Sie könnten die Spieler doch auch einfach nur anwerben."

,,Letztes Jahr haben vier ein Stipendium gekriegt. Einer an der Harvard, zwei an der Yale und einer an der Brown. Unter anderem übrigens Ethan's Cousin Alex", erwiderte Tracy.
Überrascht sah ich sie an. Ethan hatte einen Cousin der auch auf die Saint gegangen war und hier Football gespielt hatte? Warum hatte er mir das nie erzählt?
,,Eigentlich hat niemand von hier ein Stipendium nötig, aber es ist üblich dass sie die Spieler dadurch anwerben. Und die meisten nehmen es auch an, obwohl Stipendien eigentlich für weniger gut gestellte Schüler sind."

Eigentlich ziemlich traurig, dass somit den anderen, die es wirklich brauchten, eine Chance auf ein Stipendium genommen wurde.
Aber wenn sie gut genug waren, damit sie überhaupt eins bekamen, dann hatten die Scouts wohl guten Grund.
Gerade wollte ich noch etwas dazu sagen, als Musik anging und die Cheerleader begannen ihre Choreografie vorzuführen.

Hanna lag das wirklich und sie machte das ziemlich gut.
Sie war die geborene Cheerleaderin, gelenkig, schlank und immer am lächeln.
Nach den üblichen Sachen wie die Nationalhymne begann endlich das Spiel.

Wie nicht anders zu erwarten war das Team von Ethan gut. In ihrem Falle auch besser als das andere Team.
Ethan sorgte unter anderem fleißig dafür, dass der Score seines Teams wuchs und bei seiner Spielart standen die Chancen auf ein Stipendium nicht schlecht.
Die Sonne ging gerade unter und das, zusammen mit dem wahrscheinlichen Gewinn, gab mir ein gutes Gefühl.
Tracy fiel mir jubelnd in die Arme, als Zac den letzten Treffer landete und das die letzten Sekunden des Spiels abliefen.
Meine Ohren waren überlastet von der Lautstärke, die durch den Gewinn unseres Teams ausgelöst wurde. Ich war ziemlich überrascht darüber, dass alle sich auf der Saint darüber freuten und so mitfieberten.
,,Sollen wir zu den anderen unten auf das Spielfeld?", fragte mich Tracy und grinste, woraufhin ich nickte.

Die Teams gaben sich gerade gegenseitig die Hand, aber eigentlich müsste das andere Team schon weg sein, wenn Tracy und ich unten ankommen würden.
Perfektes Timing also.

Am Spielfeld angekommen fiel mir sofort Ethan ins Auge.

Ethan zog den Helm ab und strahlte mir entgegen. Seine Leidenschaft für Football war so offensichtlich, ich sah sie in seiner stolzen Körperhaltung, in seinem stechenden, intensiven Blick und der Art, wie seine ganze Ausstrahlung pures Glück vermittelte.
So hatte ich Ethan selten, wenn nicht sogar nie gesehen und die Tatsache dass ihn Football so glücklich machte, brachte mich zum Lächeln.
Außerdem war ich wirklich, wirklich stolz auf ihn.

Quietschend sprang ich in seine Arme. Ethan ließ seinen Helm achtlos fallen und legte seine Hände auf meinen Hintern, um mich zu stützen, während ich meine Beine so gut es ging um ihn schlang.
,,Ihr habt gewonnen", sagte ich aufgeregt, was er mit einem tiefen, kehligem Lachen kommentierte.

,,Natürlich haben wir das. Wenn ich gewusst hätte, dass du so abgehst, dann hätte ich dich schon vorher gezwungen zu einem Spiel mitzukommen."

,,Hey, das war nicht nur sein Verdienst! Kriege ich auch einen Kuss?!", rief Zac und kam in unsere Richtung.

,,Fick dich, Zac", knurrte Ethan nur und sah nur mich an.
Lächelnd legte ich ihm die Hände an die Wangen und sah ihm einen Moment nur in die Augen, bevor ich mich zu ihm beugte und ihm einen langen Kuss gab.

,,Du hast ziemlich gut gespielt - soweit ich das erkennen konnte. Ich glaube, du hast gute Chancen", sagte ich, nachdem wir uns etwas gelöst hatten, seine Lippen aber immer noch nah an meinen waren.
Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen, mein Herz schlug schnell und meine Wangen fühlten sich warm an.

Ethan's Augen leuchteten. ,,Ich hoffe wirklich, dass sich einer der Scouts bei mir meldet. Der Coach gibt unsere Nummern bei Interesse an sie weiter. Also muss ich jetzt hoffen und warten, bis jemand Kontakt mit mir aufnimmt."
Vorsichtig ließ er mich herunter und drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er mir lächelnd eine Strähne aus dem Gesicht strich.
Ethan war manchmal so zärtlich und liebevoll, dass sich beinahe Tränen vor Rührung in meinen Augen bildeten.
,,Ich gehe duschen und ziehe mich um, wir treffen uns am Parkplatz. Egal was wir hiernach machen, du fährst mit mir."

Ich nickte und erwiderte sein Lächeln, dann war er auch schon weg.
Wenn Ethan da war, dann hatte ich meistens nur Augen für ihn. Deswegen sah ich mich erst jetzt nach den anderen um.
Die meisten der Football Spieler waren schon in den Umkleiden, darunter auch Tucker und Zac.
Tracy stand mit Brady bei Hanna, die noch immer in ihrem Cheerleader Outfit war und gerade über irgendwas lachte.
Schnell ging ich zu ihnen und umarmte Hanna.
,,Du warst echt gut."
Hanna lächelte dankbar als Reaktion auf mein Kompliment.

,,Kommt ihr auch alle zu Zac's Party?", fragte Hanna dann, woraufhin Brady und Tracy nickten und ich mit den Schultern zuckte.

,,Ethan und ich überlegen spontan, ob wir hingehen. Wenn nicht, dann schreibe ich euch aber", versicherte ich ihnen.
Anstatt mich wie sonst immer zu überreden, nickte Hanna und grinste mich an.

,,Ich ziehe mich um. Wir sehen uns gleich noch auf dem Parkplatz", gab sie Bescheid. Dann war sie auch schon weg.

Brady schüttelte lachend den Kopf und nickte in Richtung Parkplatz.
,,Lasst uns gehen."

the great VictoriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt