Nach der Stunde verließ ich zusammen mit Brady den Raum.
Unmittelbar nach uns kam Hanna aus dem Raum.,,Danke, Victoria. Ich schulde dir was", sagte sie erleichtert zu mir, als Tucker außer Sichtweite war.
Ich wank ab. ,,Kein Problem."
Als ich mit Brady weitergehen wollte, hielt Hanna mich auf.
Überrascht sah ich sie an und sie grinste. Zum Glück war ihr Grinsen nicht annähernd so spöttisch wie das ihres Bruders.,,Vielleicht können wir wirklich was machen. Ich kann dir die Stadt zeigen, niemand kennt sich besser aus in Palm Beach als ich."
Kurz überlegte ich abzulehnen, aber warum eigentlich nicht?
,,Klar, warum nicht? Aber wehe du zeigst mir übliche Touristen Plätze", drohte ich spaßend.
Ich wusste nicht was Hanna an sich hatte, aber ich fühlte mich fast natürlicherweise wohl in ihrer Gegenwart. Vielleicht war das dumm, weil sie ihrem Bruder vielleicht ähnelte, aber das würde ich schon bald herausfinden.Hanna lächelte breit.
,,Gib mir dein Handy dann gebe ich dir meine Nummer, wir können schreiben wann und wo wir uns treffen. Sonst kann ich dich bei dir Zuhause abholen."Ich reichte ihr mein entsperrtes Handy und sie gab ihre Nummer ein.
Aber dann runzelte ich die Stirn.
,,Woher weißt du wo ich wohne?", fragte ich.,,Die Gala, die ihr veranstaltet habt. Nicht nur Ethan und mein Dad waren dort, sondern auch ich. Wir haben uns gar nicht gesehen. Ich verziehe mich immer in irgendeine Ecke und warte bis es vorbei ist", erklärte Hanna und lachte.
Ich stimmte mit in ihr Lachen ein.,,Also dann. Bis später", verabschiedete ich mich von Hanna, als ich mein Handy wieder entgegen nahm.
Sie strahlte mich an, umarmte mich kurz und rauschte dann davon.
,,Bye."Brady sah mich überrascht von der Seite an und ich erwiderte seinen Blick.
,,Was?", fragte ich lächelnd.,,Was hast du nur mit den Carringtons?" Er grinste.
,,Erst Ethan, dann Hanna." Kurz machte er eine Pause. ,,Normalerweise lassen sie niemanden an sich ran, bis auf ihre üblichen Freunde, die sie schon seit ihrer Kindheit kennen.",,Mit Ethan habe ich gar nichts zu tun", stellte ich klar und ignorierte das komische Kribbeln in meinem Nacken. Was war das?
,,Mit Hanna war das nur ein Zufall. Ich glaube nicht dass wir die dicksten Freunde werden, sie zeigt mir die Stadt und das wars. Schließlich brauche ich jemanden der mich rumführt, wenn ihr das nicht macht."
Ich stupste Brady an, der sich lachend durch die Haare fuhr.Die Flure füllten sich zunehmend und wir gingen zusammen zu meinem Spind.
,,Sehen wir uns zum Lunch in der Mensa?", fragte ich, als ich mein Buch für die nächste Stunde - Biologie - herausholte.Brady nickte. ,,Wie immer."
Dann verabschiedete er sich und ging.
Gerade wollte ich meinen Spind zumachen, als ihn jemand anderes für mich zuschlug.
Ich zuckte zusammen und sah überrascht Zac an, der mich aus dunkelgrünen Augen ansah.,,Was geht, Vic?", fragte er.
Ich runzelte die Stirn, dann zuckte ich mit den Schultern.,,Nichts bei dir?"
Ich wünschte mir, Zac wäre einfach gegangen nachdem ich mich abwandte, aber er folgte mir.
Er war weder hämisch, noch dumm zu mir. Er war normal. Und das musste bei Zac schon was heißen.
,,Auch nichts", erwiderte er.,,Weißt du, du solltest besser nicht so viel mit den Stipendiaten rumhängen. Irgendwie schädigt das deinen Ruf", sagte er dann unvermittelt zu mir.
Ich biss die Zähne zusammen und versuchte ihm nicht eine runterzuhauen.
,,Danke für den Tipp", murmelte ich ironisch.,,Hast du kurz Zeit?", fragte er dann.
Überrascht blieb ich stehen und sah ihn an. Die blond- braunen Haare waren wie immer perfekt gemacht und wie auch sonst trug Zac den leichten Geruch von Gras mit sich. Ekelhaft.,,Eigentlich muss ich zu Bio, aber wenn es dringend ist dann sag es mir jetzt kurz", erwiderte ich und sah ihn an.
Irgendwie wirkte er komisch nervös.
Hatte er lange nicht gekifft oder was war los? Falls er mich nach einem guten Dealer fragen würde, würde ich gehen ohne was zu sagen.
,,Ich habe Chemie, wir müssen in den selben Gang. Wir können zusammengehen", sagte er dann zu mir und versuchte es mit einem Lächeln.Ich sah ihn einfach an, nickte dann und lief neben ihm her. Die Leute auf dem Gang tuschelten leise und einige warfen uns verstohlene Blicke zu. Entweder es war wegen dem üblichen Scheiß, wegen all dem was sie schon aus den Nachrichten über mich wussten, oder es war weil Zac mit mir redete. Auch wenn ich nicht wusste was die rich kids darüber zu tuscheln hatten.
Es nervte mich jedenfalls total. Aber anstatt es mir anmerken zu lassen, straffte ich die Schultern und reckte mein Kinn.
Ihr könnt mich mal!,,Okay, hör zu, Victoria. Am Freitag habe ich mit Ridley über dich geredet-", fing er an, aber ich unterbrach ihn und sah ihn ungläubig an.
,,Du hast was?" Ich bemühte mich beherrscht zu bleiben. Warum redete mein Bruder der Idiot mit Zac dem Idiot?!
,,Er weiß, wie ich zu dir bin. Du weißt schon, ich verhalte mich wie ein Arsch."
Zac wirkte fast etwas beklommen und ich musste mir ein spöttisches Lachen verkneifen.
Ach wirklich, Zachary?
,,Erstens habe ich Angst vor Ridley, zweitens war ich scheiße zu dir ohne Grund. Es tut mir leid, ich versuche netter zu dir zu sein. Vielleicht habe ich dich einfach immer nur falsch eingeschätzt und deswegen unfair behandelt."Eine Zeit lang erwiderte ich nichts.
,,Schon gut, Zac", sagte ich, obwohl überhaupt nichts gut war. Ich hatte jahrelang sein dummes Verhalten mir gegenüber toleriert. Und jetzt das?
,,Verhalt dich einfach nicht mehr wie ein Arsch, auch wenn es dir schwerfällt."
Ich hörte gar nicht mehr, was er sagte, sondern wandte mich einfach ab.
,,Ich muss jetzt zu Bio. Wir sehen uns."
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the great Victoria
Novela JuvenilAlle kenne sie, doch niemand kennt sie richtig. Die Carrington's. Als Victoria Thompson (mehr oder weniger freiwillig) an die Privatschule Saint kommt, erwartet sie alles, aber keine Romanze mit einem reichen, arroganten Typen. Gerade weil sie dies...