thirtyfive

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Es vergingen Stunden, dann Tage und schließlich eine Woche. Das Problem war, dass ich es einfach nicht über mich brachte das Thema erneut anzusprechen.
Also sprach ich kaum noch mit Ethan, ging ihm so gut es ging aus dem Weg und versuchte ein Zeichen damit zu setzen, dass ich mich mehr und mehr Brady zu wandte.

Mit Hanna und Tracy blieb natürlich alles wie gehabt, also war es auch ganz normal dass ich zu der Pool Party am Samstag bei den Carrington's eingeladen war.
Die Schüler der Saint liebten es schließlich zu feiern und wussten ganz genau, wie eine Party sein musste.
Und obwohl ich eigentlich überhaupt nicht auf Partys stand, war ich in den letzten zwei Monaten zu allen Partys gegangen. Manchmal war ich echt komisch.

,,Was ist zwischen dir und Ethan?", fragte Hanna mich dann vorsichtig, als wir zu American History gingen.
Ich bemerkten den Blick, den mir Brady von der Seite aus zuwarf, aber ich ignorierte das einfach.
Langsam nervte mich, dass Brady und Ethan ständig versuchten besser als der andere zu sein.
Und es nervte mich, dass ich seit einer Woche kaum mit Ethan gesprochen hatte und somit Stück und Stück mehr das zerstörte, was wir mal hatten.
Was auch immer das war.

,,Es läuft nichts zwischen uns, zum hundertsten Mal! Man Hanna, wenn was ist, sage ich dir Bescheid", erwiderte ich genervter, als beabsichtigt.
Hanna sah mich einen kurzen Moment verletzt an, dann sah sie weg und kramte ihre Schulsachen aus ihrer Tasche.
Fast wollte ich mich entschuldigen, aber dann hielt ich den Mund.
Der Rest des Tages verging schleppend, am Nachmittag stieg ich in Tracy's Wagen.

Wir hatten ausgemacht, dass wir uns zusammen bei ihr fertig machen würden. Aber die Lust an der Party war mir vergangen.
,,Weißt du was?", fragte ich Tracy.
Die mir nur mit einem Grummeln antwortete, da sie mit höchster Konzentration versuchte aus der Parklücke zu kommen.
,,Ich glaube ich gehe nicht zur Party, ich hab wirklich keinen Bo-".

Tracy knurrte, das Auto fing an zu piepsen und dann drehte sie sich mit mörderischem Blick zu mir.
,,Vic, Süße. Bitte halt' die Klappe. Wir wissen alle dass du nur nicht zur Party gehen willst wegen Ethan. Also reiß dich zusammen und bitte kommt endlich zusammen", fuhr sie mich an.
Ich zuckte zusammen und nickte einfach kurz.
Was auch immer Tracy von mir hören wollte, ich stimmte einfach zu. Zumindest in diesem Moment.
Auch zwischen Tracy und mir herrschte Stille, solange bis sie sicher auf der Straße war.
,,Ich wollte dich wirklich nicht so anmeckern, Vic. Aber bitte erklär mir mal, was zwischen euch los ist.. das hätte was ernstes werden können", sagte sie dann schon etwas sanfter zu mir.

Seufzend massierte ich meine Schläfen. ,,Wenn du die Wahrheit wissen willst: wir haben uns geküsst. Ist schon länger her, aber um zum Punkt zu kommen: Mein Dad hasst ihn und du weißt dass ich alles für meine Familie tun würde.." Ich machte eine kleine Pause. ,,Und ich kann all demnicht trauen. Weißt du nämlich nach wem sich das für mich anhört? Nach einem wie Hunter."
Seinen Namen auszusprechen, kostete mich einiges an Überwindung. Dabei ignorierte ich die Übelkeit und das Stechen in meinem Magen wenn ich an das dachte, was Hunter mit mir abgezogen hatte, gekonnt.

,,Oh Scheiße, dieses Arschloch habe ich beinahe vergessen", stöhnte Tracy und verzog schuldbewusst das Gesicht.
Mittlerweile waren wir vor ihrem Haus angekommen, aber anstatt auszusteigen, machte Tracy nur das Auto aus und sah mich danach an.
,,Tut mir leid, Vic."

,,Das Problem ist nur, dass ich ihn nicht vergessen kann. Ich habe eine Schwäche für solche Problemfälle wie Ethan und Hunter und davon habe ich mich einmal blenden lassen, das tue ich nicht ein zweites Mal. Außerdem ist Brady auch ganz nett und auch wenn ich jetzt noch nichts für ihn empfinde, kann das ja noch werden", erklärte ich leise und massierte mir die Schläfen.
,,Und jetzt lass mich bitte endlich mit dem Thema in Ruhe, ich fühle mich schon schlecht genug weil ich euch und meinen Dad seit Wochen wegen Ethan anlüge, das alles muss jetzt ein Ende haben."

Aber du willst gar nicht, dass das mit Ethan ein Ende hat, flüsterte eine Stimme in der hintersten Ecke meines Kopfes.
Ich biss mir einmal fest auf die Zunge. Sowas sollte ich verdammt nochmal nicht denken!

,,Verstanden. Kein Wort mehr zu dem Thema, aber noch eine Sache: Sag es vielleicht Hanna. Sie kennt Ethan am besten und das alles ihr gegenüber zu verschweigen ist einfach unfair", fügte Tracy noch sanft hinzu.
Ich seufzte und nickte.

,,Ich sage es ihr heute auf der Party, du hast Recht."
Dann nickte ich und stieg aus.

the great VictoriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt