twentyeight

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Am nächsten Tag schlief ich erstmal aus.
Und obwohl ich mich mit meinem Dad fast gestritten hätte, freute ich mich ihn und Ridley am Küchentisch sitzen zu sehen.

,,Kaffee ist fertig", informierte Dad mich knapp.
Ich nahm mir eine Tasse und goss mir erstmal Kaffee ein.
Vorsichtig nippte ich daran, als ich mich zu Dad und Ridley setzte.

,,Wie wäre es wenn wir frühstücken gehen?", fragte ich die beiden.
Dad sagte nichts, während Ridley nickte und ,,Warum nicht", erwiderte.
,,Hör zu, Dad. Es tut mir leid wegen gestern. Aber du kennst weder Ethan, noch Hanna. Sie sind beide wirklich nett", versicherte ich ihm möglichst sanft.
Er antwortete nicht, was mich seufzen ließ.
Einige Sekunden später konnte er sich dann aber doch nicht mehr zurückhalten und sagte: ,,Ich kann mir nicht vorstellen dass sie so nett sind wie du denkst. Ich kenne ihren Vater und mit ihm ist nicht zu spaßen, Victoria. Ich meine das ernst."

,,Und ich auch, Dad. Ich kann mir vorstellen dass ihr Vater nicht der Netteste ist, aber Ethan und Hanna sind nicht so wie du-"
Ich wollte zu Ende reden, aber Dad unterbrach mich.

,,Er macht illegal Geschäfte. Er verkauft Drogen, Waffen und was weiß ich noch", sagte er dann wütend.
Es war, als würde ich fallen. Illegale Geschäfte..?
Wussten Ethan und Hanna davon? Einen Moment dachte ich nach. Mein Herz pochte heftig in meiner Brust.
Sie mussten davon wissen. Deswegen würden sie auch nur wiederstrebend die Firma übernehmen.
Oh Gott, nein.
Ich hatte mich mit den Kindern eines Drogen- und Waffendealers angefreundet!
,,Ich weiß es weil ich mit Callum auf eine High School gegangen bin. Wir haben uns beide hochgearbeitet, Callum nur auf eine andere Weise als ich." Fast als wäre er erschöpft, massierte er sich seine Schläfen. ,,Natürlich ist das alles getarnt, er hat eine ganz normale Firma angemeldet. Und natürlich weiß niemand davon, außer seine Familie und seine Geschäftspartner." Reserviert schob er seinen Teller beiseite und sah mich an. ,,Und genau deswegen sollst du dich von ihnen fern halten. Wir haben nichts mit solchen Leuten zu tun und ich will auch nicht in Verbindung mit ihnen gebracht werden. Ende der Diskussion!"
Ich schwieg, was sollte ich auch dazu sagen? Dad hatte Recht. Von solchen Leuten sollten wir uns wirklich fern halten.

Das gemeinsame frühstücken gehen fiel jetzt auch ins Wasser, mir war der Hunger nämlich schon längst vergangen.

...

Als ich am Montag in die Schule kam, wusste ich nicht wie ich mich verhalten sollte.
Ich hatte die ganze Nacht lang kaum geschlafen, weil ich einfach nicht aufhören konnte darüber nachzudenken.
Drogendealer, Waffendealer.. die Worte gingen einfach nicht aus dem Kopf.
Sie waren der Grund dafür, dass viele Leute starben und anscheinend verspürten weder Hanna, noch Ethan, noch ihr Vater oder ihre Mutter Schuld.
Und das war noch schlimmer.

In der ersten Stunde hatte ich Mathe, das schlimmste was mir passieren konnte.
Denn dort waren alle. Hanna, Tracy, Gabby, Ethan, Brady, Tucker, Zac und Nick.
Ich war wirklich nicht bereit mit Ethan und Hanna zu sprechen.
Oh mein Gott, würden sie mich töten wenn sie wussten dass ich es wusste?!
Tief atmete ich ein und aus und setzte mich an meinen Platz.
Übertreib nicht, Vic. Komm runter!

Nach kurzer Zeit ließ sich Ethan neben mich auf den Stuhl fallen.
Und auch Hanna und Tracy kamen mit Tucker und Zac zu uns in die letzte Reihe, obwohl ihre Sitzplätze ganz woanders waren.
,,Guten Morgen", zwitscherte Hanna.
Halt dich von ihnen fern, Victoria! Immer und immer wieder hallten mir Dad's Worte durch den Kopf.

,,Hey", erwiderte ich also nur knapp und sah dann auf mein Handy. Ich tat auf total beschäftigt, obwohl ich in Wirklichkeit nur bei Instagram hin- und herscrollte und mir meine Chats auf Whatsapp ansah.

the great VictoriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt