Fourteen

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Genervt seufzte ich. "Können wir nicht mal was anderes gucken als immer nur Actionfilme und -serien?" Genervt, weil ich reinredete, während er seinen Film sah, drehte Kai seinen Kopf in meine Richtung. "Solange wir nicht dein komisches romantisches Gesülze gucken, bin ich dabei." "Das ist kein romantisches Gesülze!", widersprach ich sofort, woraufhin Kai die Augen verdrehte. "Ja, is klar. 'Oh Liebling, bitte verlass mich nicht!' 'Aber nein Zuckerblümchen, das würde ich niemals tun! Ich liebe dich doch bis ins Unendliche! Ohne dich hätte mein Leben keinen Sinn mehr.' Das ist natürlich absolut kein romantisches Gesülze." "So reden die in meinen Filmen gar nicht!", widersprach ich sofort. Dann seufzte ich. "Okay, Kompromiss: Wir gucken gemeinsam eine Komödie?" Kai seufzte ebenfalls. "Das machen wir jedes Mal, wenn wir uns nicht einigen können. Mit dieser Strategie werden uns über kurz oder lang die Komödien ausgehen." Nachdenklich biss ich mir auf die Lippe. "Dann machen wir es halt so: Heute schaue ich mit dir diesen Actionfilm und dafür schauen wir morgen zusammen einen Film, den ich aussuche." Kai dachte einen Moment lang über meinen Vorschlag nach, dann nickte er. "Einverstanden. Aber nur unter einer Bedingung." "Die da wäre?" "Ich darf mir was zu Essen bestellen und es essen, während ich mit dir den Film gucke." Ich seufzte genervt. "Du wßt genau, wie sehr ich es hasse, wenn auf dem Sofa gegessen wird." Kai nickte und verdrehte ein weiteres Mal an diesem Abend genervt die Augen. "Ja, ich weiß. Alles außer Pizza. Dann bestell ich mir halt ne Pizza." Ich legte den Kopf schief und sah den Dunkelhaarigen forschend an. "Dann hab ich aber auch noch eine Bedingung." "Was heißt denn noch eine? Deine Bedingung ist doch schon, dass ich mir Pizza bestelle und nicht irgendwas anderes." "Ich will auch ne Pizza. Das ist meine Bedingung." Jetzt begann Kai zu grinsen. "Na gut, darauf lasse ich mich ein. Deal?" Er hielt mir seine Hand hin und ich schlug ein. "Deal." Dann kuschelte ich mich an ihn und tat mir seinen Actionfilm an, der gar nicht so schlecht und unrealistisch wie seine sonstigen Filme war.

Ich erwachte am nächsten Morgen, weil ich geblendet wurde. Verwirrt sah ich auf und stellte fest, dass wir wohl beim Film gucken eingeschlafen waren. Mein Rücken tat weh und ich verzog das Gesicht, als es laut knackte, während ich mich umdrehte, um Kai ansehen zu können. Sanft küsste ich ihn auf die Stirn, weil ich wusste, dass wir beide gestern Abend vor dem Schlafen nicht die Zähne geputzt hatten. "Guten Morgen mein Schatz. Wir sind wohl vor dem Fernseher eingeschlafen." Kai grummelte, so wie immer wenn man versuchte ihn zu wecken. Eine der ersten Ehe-Lektionen war gewesen, es zu akzeptieren, dass ich ein Frühaufsteher und Kai ein Langschläfer war. Von Zeit zu Zeit schlief ich zwar auch gerne mal aus - besonders während des Jetlag - aber normalerweise stand ich automatisch früh auf und ich stand vor allem sofort auf, wenn der Wecker klingelte, damit ich nicht Gefahr lief, vielleicht doch nochmal einzuschlafen. Kai war das genaue Gegenteil. Er liebte es, lang zu schlafen und wenn man ihn nicht weckte, konnte er auch den Weltuntergang verschlafen. Deshalb stellte er sich immer drei Wecker mit unterschiedlichen Liedern, damit er mindestens einen davon auch wirklich hörte. Seufzend kraulte ich Kai kurz den Rücken, dann wurde ich ungemütlicher und rüttelte an seinen Schultern. "Kai, du wolltest heute mit mir ins Möbelhaus fahren, um ein Doppelbett zu kaufen, weil es gestern nciht geklappt hat. Du hast es mir versprochen!" Ich zog spielerisch eine Schnute, die Kai mit seinen halboffenen Augen sah und ihn zum Grinsen brachte, aber nciht zum Aufstehen. "Bitte?", murmelte ich so freundlich wie möglich, was sein Grinsen größer werden ließ. "Bitte, bitte, bitte?" "Ist ja gut, ich steh gleich auf. Geh doch schonmal vor ins Bad." Mir kam eine Idee, wie ich ihn mit Sicherheit schnell wach bekommen würde. Sanft ließ ich meine Hand unter sein Shirt und über seine nackte Haut gleiten, dann beugte ich mich so, dass mein Mund direkt neben seinem Ohr war. "Ich dachte, wir duschen vielleicht zusammen." Augenblicklich riss Kai die Augen auf und ich quietschte laut, weil ich mich erschreckte, als er unerwartet aufsprang und mich hochhob. Über seine Schulter gelegt hatte ich eine schlne Aussicht auf seinen Hintern, während mein Mann mich ins Badezimmer trug und ich wusste, dass wir nach der Dusche fix und alle sein würden.

Let's get married!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt