Teil 35

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„Liebling, nicht weinen. Wir kriegen das schon alles wieder hin.“, sagte Helene, schmiegte sich wieder an seine Brust und Florian legte seinen Arm schützend um sie. Das hatte sie so vermisst. Seine Berührungen und die stundenlangen Gespräche mit ihm. Klar war ihr aktuelles Thema nicht gerade das schönste, dennoch tat es ihr gut sich mit ihm auszutauschen.
„Le-ne?“ Helene hob ihren Kopf, sodass sie ihm in die Augen sehen konnte. „Was – wird, – wenn – sich – das – mit – mei-ner – Stim-me – nicht – bes-sert?“
„Ich denke, dass dir da ein Logopäde gut weiterhelfen wird. Schau, du hast so lange nicht mehr gesprochen. Professor Hübner war überrascht, dass du überhaupt schon wieder reden kannst. Du musst dir Zeit geben.“
„Aber – wir – ha-ben – schon – so – viel – Zeit – ver-lo-ren.“
„Dann werden wir eben die kommende Zeit noch intensiver nutzen. Jetzt ist es erst mal wichtig, dass du dich erholst und unsere Tochter richtig kennenlernst. Alles andere wird sich finden.“
Es fiel ihm schwer, dies zuzugeben, aber sie hatte recht. Zu der Zeit, die inzwischen schon vergangen war, würde sich nun noch Zeit gesellen, die sie brauchten, um wieder zusammenzuwachsen. Und wenn er ehrlich war, freute er sich schon jetzt darauf, sein kleines Mädchen endlich kennenzulernen. Was er in der kurzen Zeit schon erkennen konnte, war, dass sie bildschön war, mit ihren dunklen Haaren und – Waren es grüne Augen? Sie waren zumindest nicht braun, das hatte er sehen können.

Verlorene ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt