Teil 33

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Ruhe. Es herrschte absolute Ruhe. Nur ihrer beider Atem war zu hören.
„Le-ne?“
„Ja?“ Sie sah ihn an.
„Was – ist – nun – mit – dei-ner – Mu-sik?“
Da war sie wieder. Die Frage, vor der sie solch eine große Angst gehabt hatte.
„Le-ne – bit-te, – sag-s mir!“
„Nichts. Alles gut.“, antwortete sie ihm knapp.
„Al-les – gut?“
„Ja. Alles gut.“
Er sah sie an und sie kannte diesen Blick nur zu gut. Es war dieser Blick, der ihr sagte, dass er ihr kein Wort glaubte. Sie holte noch einmal tief Luft und begann zu reden.
„Also gut. Hör zu!“
Er nickte, straffte seinen Körper, so gut er konnte und wartete ab, was nun kommen würde.
„Ich nehme nach wie vor regelmäßig Alben auf und stell sie dann im Kesselhaus vor. Ab und zu bekomme ich Einladungen von Carmen und so.“
„Und – so?“
Sie lachte.
„Ja! Und so.“
Sein Blick trübte sich etwas.
„Was – ist – ei-gent-lich – aus – mei-nen – Shows – ge-wor-den?“
Wieder lächelte sie ihn an.
„Michael hatte es nicht übers Herz gebracht, sie einfrieren zu lassen. Er hatte die romantische Vorstellung, dass du irgendwann wiederkommst und kam mit verschiedenen Künstlern überein, dass sie die Moderation so lange im Wechsel übernehmen.“
„Das – ist – gut. – Und – wann – war-st – du – zu-let-zt – auf – Tour?“
Sollte sie es ihm jetzt wirklich sagen? War dies der richtige Zeitpunkt dafür? Ach egal, er hatte die verschlafene Zeit schon gut weggesteckt, dann sollte das ja eigentlich ein Klacks werden, obwohl sie seine Einstellung dazu kannte. Demütig sah sie nach unten und sagte leise:
„Seit damals nicht mehr.“
Seine Augen weiteten sich, die Gesichtszüge schliefen ihm regelrecht ein.
„Wa-rum?“
„Ich konnte nicht. Die Angst war ständig da, dass ausgerechnet dann, wenn ich weg war, etwas mit dir passiert.“
„We-gen – mir?“
Oh nein, das wollte er nicht. Er wollte ihr nie im Weg stehen. Wollte nie, dass sie seinetwegen auf etwas verzichtete. Das ging doch nicht!
„Nein – bit-te – sag – dass – du – es – nich-t – für – mich – auf-ge-ge-ben – hast.“
„Florian bitte! Hör auf! Ich hab’s nicht wegen dir gelassen. Ich tat es meinetwegen. Meine Angst, dich zu verlieren, war einfach immer viel zu groß. Ich konnte einfach nicht länger wegbleiben. Bitte hör auf, dir darüber Gedanken zu machen!“

Verlorene ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt