Teil 43

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Ich nehme die Sprachlosigkeit jetzt mal als Zustimmung. ;-)

.......

Am folgenden Morgen saßen die drei schon am Frühstückstisch, als eine glücklich lächelnde Helene die Treppen vom Obergeschoss hinunter stieg und auf den offenen Küchenbereich zusteuerte.

„Ihr seid ja schon wach", wunderte sich die Sängerin über die durchaus ausgeschlafen erscheinenden Gesichter der Teenager.

„Natürlich", antwortete Halie ihr. „Du sagst doch immer, wer feiern kann, kann auch zeitig aufstehen."

Nickend setzte sie sich zu ihnen, nahm sich eines ihrer geliebten Schokoladen-Croissants aus dem Brotkorb und lächelte weiter verträumt vor sich hin.

Zu lange hatte sie nicht mehr so gut geschlafen, wie in dieser Nacht. Eng an Florian gekuschelt, in seinem Arm, war sie dann schnell in eine wunderbare Traumwelt abgedriftet. Dort waren sie als Familie gemeinsam auf Mallorca, am Strand vor ihrer Finca, so als hätte es die letzten 17 Jahre nie gegeben.

Erst als sie sich an ihrem Kaffee die Zunge verbrannte, schreckte sie auf und war sofort wieder im Hier und Jetzt.

„Hörst du mir überhaupt zu, Helene?", fragte Rosa sie schon beinahe vorwurfsvoll. Sie schien schon mehrere Anläufe gemacht zu haben, um zu ihr durchzudringen.

„Entschuldige bitte. Was hast du gesagt?" Es war ihr doch ziemlich peinlich, beim Tagträumen erwischt worden zu sein. Es war aber auch zu verlockend gewesen, den Traum der letzten Nacht noch einmal zu träumen.

„Ich hatte dich gefragt, ob du schon Florians Eltern angerufen hast?" Besorgt schaute die Ältere sie an.

„Oh Gott, nein! Das hab ich ja total vergessen. Das hätte ich doch eigentlich gestern schon tun sollen." Da kam Helene eine Idee. Sie wusste nun ganz genau, wie sie es anstellte, dass Helga und Franz sich nicht hinten angestellt fühlten. „Das wird heute noch erledigt, Rosa. Mach dir keine Sorgen." Überzeugt von ihrer Idee, grinste sie in sich rein. Nun musste nur noch Florian mitspielen, aber das bezweifelte sie eigentlich gar nicht. „Was hältst du von einem BBQ heute Abend, Rosa?"

Erschrocken sah die Haushälterin sie an.

„Aber das Fleisch hätte ich dafür doch schon gestern aus der Tiefkühltruhe holen müssen!"

„Mach dir keine Sorgen. Wenn du das nach dem Frühstück machst, ist es heute Nachmittag zumindest schon angetaut und so können wir es dann auch verarbeiten. Den Rest macht dann der Grill. Dabei fällt mir ein ... Christoph ist ja mit seiner Frau in Norwegen." Sie überlegte kurz. „Ob Franz den Grillmeister geben würde, wenn ich ihn lieb frage?", dachte sie dann laut.

„Wann willst du denn grillen, Mama? Ich frage nur, weil Mats und Ciara ja auch noch da sind."

„Das ist eine sehr gute Frage. Heute ist Samstag. Könnt ihr mir die Telefonnummern eurer Eltern geben?", fragte Helene mehr in Gedanken schon bei den Vorbereitungen.

„Wozu brauchst du die denn?", Halie war schon ziemlich verunsichert, weil sie immer noch nicht wusste, was ihre Mutter plante.

„Ich dachte mir, wir haben doch zwei Gästezimmer. Wenn wir das Zweite auch noch herrichten, können Oma und Opa hier übernachten und wenn ihr wollt und dürft...", sie sah nun erst Ciara und dann Mats an, bevor sie weitersprach: „Dann könntet ihr mitgrillen und noch eine Nacht hier schlafen."

Augenblicklich waren die beide Teenager von dieser Idee überzeugt und waren nicht mehr auf ihren Stühlen zu halten. Sofort sprangen sie auf und liefen ihre Handys holen, damit Helene ihren Plan direkt in die Tat umsetzen konnte.

Rosa war schon wieder dabei, den Tisch abzuräumen, als Helene noch einmal zurückkam, um ihren Kaffee auszutrinken.

„Rosa?"

Sofort drehte die Haushälterin sich zu ihr um und sah sie erwartend an.

„Meinst du, das ich übertreibe?"

Ein sanftes Lächeln legte sich über Rosas Gesicht.

„Nein, überhaupt nicht. Es hätte mich eher gewundert, wenn du deinen Schwiegereltern zu solch einem Ereignis nur eine Tasse Kaffee angeboten hättest."

Ebenfalls lächelnd, nickte Helene.

„Danke. Ich dachte schon..."

„Nein alles gut.", unterbrach die Ältere sie. „Verrätst du mir, was du planst, außer dem BBQ?"

Helene schüttelte den Kopf und sagte: „Nein. Das bleibt vorerst mein Geheimnis."

Aufgeregt erschienen plötzlich Halies Freunde hinter der Sängerin, tippten ihr auf die Schulter und reichten ihr ihre Handys, die jeweils den Kontakt der Eltern anzeigten. Helene nahm diese dankend entgegen und lief damit in ihr Büro, wo sie sich sofort daran machte, die weitere Übernachtung der beiden Freunde zu regeln.

Wie es eigentlich nicht anders zu erwarten war, stimmten die Eltern beider Teenager, ohne groß zu überlegen zu. Man hat ja auch nicht jeden Tag eine Helene Fischer am Telefon. Auch wenn diese sich mit Silbereisen vorstellte, war ihnen sofort klar, um wen es sich am anderen Ende der Leitung handelte. Selbst wenn sie etwas anderes mit ihren Kindern vorgehabt hätten, wäre die Antwort wahrscheinlich die Gleiche geblieben. So bedankte sich die Blondine noch schnell und ging, nachdem sie aufgelegt hatte, wieder zu den Kindern, um ihnen ihre Telefone zurückzugeben.

„Wenn ihr mich sucht, Halie, ich bin noch mal bei Papa."

Sie bekam dieses Dauergrinsen gar nicht mehr aus ihrem Gesicht, solange sie über ihren Plan nachdachte. 

Verlorene ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt