Teil 15

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Währenddessen lag Halie weinend in Rosas Armen. Die Freunde wussten gar nichts zu sagen. Sie waren komplett überrascht, was hier passierte. An Kino dachte zu diesem Zeitpunkt niemand mehr.
„Rosa?“
„Ja mein Kind?“
„Kennst du Papa eigentlich noch von früher?“
„Du meinst, bevor er ins Koma gefallen war?“
„Ja.“
„Nur aus dem Fernsehen und einmal da war ich mit meinem Bruder in einer seiner Shows. Das war schon fantastisch. Er ist etwas ganz besonderes. Er hat die Gabe alle Leute, um sicher herum glücklich zu machen, mit seiner puren Anwesenheit. Er ist ein guter Mensch. Glaub mir, das ist er. Ich weiß nicht, wie lange und wie viel er schon mitbekommt. Aber ich weiß, er wird dich lieben. Du bist sein Kind, sein kleines Mädchen. Hab‘ keine Angst. Vertrau mir. Und schau – glaubst du, deine Mama hätte so viele Jahre auf ihn gewartet, wenn er es nicht wert wäre? Wenn sie ihn liebt und diese Liebe die ganzen Jahre nicht verlor, dann kann er doch gar nicht schlecht sein. Oder?“
„Ich glaube, du hast recht. Es ist nur … ich kenne ihn doch gar nicht anders. So lange ich denken kann, liegt er da oben in diesem Bett und starrt vor sich hin. Was wird jetzt werden?“
„Na ich denke, in den nächsten paar Minuten wird es klingeln und der Herr Professor wird wieder da sein und ihn untersuchen. Wer weiß, vielleicht kannst du all deine Fragen an deinen Vater heute noch loswerden. Ich weiß nicht, wie das mit dem Sprechen sein wird, ob man das nach so langer Zeit direkt wieder kann, aber es wird sicher werden.“
„Mama hatte mir mal erzählt, sie hatten sich so sehr ein Kind gewünscht und nie hatte es geklappt. Dann als sie endlich die Nachricht bekam, dass sie mit mir schwanger war, hatte er am selben Tag diesen Unfall, noch bevor sie ihm etwas von mir sagen konnte. Was wenn er gar nicht glaubt, dass ich seine Tochter bin?“

Verlorene ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt