Kapitel 43

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Die grellen Sonnenstrahlen, die auf das riesige, mit knallgrünem Gras bedeckte Feld fielen, blendeten mich kurz und ich kniff die Augen zusammen, als die Mannschaft der Gryffindors nacheinander das Stadion betrat, während auf der gegenüber liegenden Seite die Slytherins in smaragdgrünen Umhängen auf den Platz marschierten. "Hast du Schiss, Valentine?", flüsterte Jeffrey Johnson mir zu. "Joah...äh...ein bisschen vielleicht?", murmelte ich unsicher und schluckte. "Keine Sorge...Wird schon werden. So fühlt sich jeder das erste Mal...", meinte Mason und aufmunternd und James, der als Mannschaftskapitän ganz vorne lief, nickte mir zuversichtlich zu.
Als wir uns auf dem Rasen befanden, stellten wir uns nebeneinander auf, unsere Besen fest in der Hand, während das Slytherin-Team uns gegenüber stand. Sie sahen nicht gerade so aus, als würden sie diese ganze Sache locker nehmen. Ich hatte meinen eigenen alten Besen von meinen Eltern zugeschickt bekommen, ein Nimbus 2018, nicht wirklich das neuste Modell auf dem Markt, aber immer noch besser als ein Komet, Sauberwisch, eine uralte Version eines Feuerblitzes oder eine der anderen Varianten des Nimbus, außerdem war mein Besen noch blitzschnell, flink, stabil und reagierte auf die Manöver des Fliegers.

Zwischen die beiden Mannschaften marschierte eine sehr alt aussehende Dame in Sportkleidung und knallgelben, adlerartigen Augen. Es war Madam Hooch, eine Expertin im Besenfliegen, die anscheinend schon auf Hogwarts arbeitete, als Albus Vater seine Ausbildung begann. "Also ihr Kinder, ich möchte ein gutes, faires Quidditch-Match sehen, klar soweit?!", fragte sie mit gebieterischer und eiserner Stimme, bevor sie eine alte Eichentruhe öffnete, aus der blitzschnell ein winziger, gold glitzernder Ball mit silbernen, kolibriartigen Flügeln, der Schnatz und zwei schwarze, agressive Bälle, die Klatscher in die Höhe schossen, woraufhin ein hellroter Lederball, der Quaffel ebenfalls wegkatapultiert wurde. In Sekundenschnelle ertönte die Trillerpfeife von Madam Hooch und alle Spieler, mich eingeschlossen auf ihren Besen in die Luft stiegen, dies jedoch mit der Geschwindigkeit von vierzehn Kanonenkugeln. Damit es mir nicht ungemütlich wurde, hatte ich vor dem Spiel einen unsichtbaren Polsterungszauber auf meinen Besen angewendet und er funktionierte gut! Ich beobachtete Corven McLaggen, der an mir vorbei, auf die Torringe meiner Mannschaft zusauste, um diese sogleich zu verteidigen. Laura Ashford donnerte durch die Lüfte, auf der Suche nach dem Schnatz, während Jay McCorner und Jeffrey Jordan neben James, Mason und mir, mit je einem Schlagholz in der Hand dahinflogen und währenddessen Ausschau nach Klatschern hielten. Dann sah ich nach vorne und erblickte die drei Jäger des gegnerischen Teams, die uns in geschlossener Falkenkopf-Angriffsformation entgegen flogen, während der Hüter der Slytherins hinter ihnen den Doppelacht-Looping machte und in hoher Geschwindigkeit alle drei Torreifen umkreiste. Da bemerkten wir es. Der Slytherin-Jäger in der Mitte hatte den Quaffel unter dem Arm. James segelte in der Mitte neben Mason und mir her, während der Wind an uns vorbei blies und rief dann: "Sie machen die Falkenkopf-Angriffsformation, gut wenn Jeffrey und Henry auf sie schießen, dann wie geplant Parkins Pinzette!" Ich nickte, genauso hatten wir es beim Training geübt. Genau in diesem Moment raste ein Klatscher auf uns zu, doch dies gehörte alles zur Strategie. Unsere beiden Treiber donnerten mit ihren Schlaghölzern den wütenden Ball direkt in die geschlossene Formation der Slytherins und zwei der Jäger wichen ihm aus, während der Klatscher nun stattdessen den feindlichen Sucher in die Hölle schickte, der gerade eben sogar dem Goldenen Schnatz hinterher jagte, sodass Laura ihn sich nun holen konnte. Die vom Klatscher geflohenen Jäger ließen nun eben auch ihren Kollegen in der Mitte allein, der den Quaffel hatte und uns nun völlig ausgesetzt war. Nun führten wir Jäger Parkins Pinzette aus. Mason und ich flogen von beiden Seiten auf den hilflosen Slytherin zu, während sich von oben James kopfüber auf ihn herabstürtzte. Als wir alle drei auf ihn einprügelten, gelang es James, den Quaffel zu ergreifen und weiter auf die Torringe zu zu fliegen. Da zischte eine der gegnerischen Jägerinnen auf ihn zu und er gab den Ball an Mason ab. Nun sauste die Slytherin auf ihn zu, wurde plötzlich jedoch blitzschnell weggeschleudert, dank eines, von McCorner in ihre Richtung geschossenen Klatschers, wobei er den Klatscher-Rückschlag angewendet hatte.

"Vielen Dank, Jay!", rief Mason und flog auf die Torringe zu, um ein Tor zu landen, jedoch war der feindliche Hüter bestens auf ihn vorbereitet. Auch dies hatten wir geplant. Mason führte einen Rückpass auf mich aus und ich spielte zum auf der Lauer liegenden James, der mit dem Quaffel klugerweise auf den größten der Torringe zielte, während der Hüter sich eher auf die anderen zwei konzentrierte. Da plötzlich griff einer der Treiber James an und rammte mit seinem Schläger einen Klatscher auf ihn zu. Das hatte ich nicht kommen sehen. James wurde getroffen und trudelte vor Schmerz keuchend in die Tiefe, während sich alle drei Jäger der Slytherins auf ihn stürzten. James schaffte es grad noch so, zu entkommen, war jedoch völlig durch den Wind und warf den Quaffel, jedoch nicht besonders gut, sodass der Torhüter mit Leichtigkeit den Ball abwehren konnte und diesen den Jägern zu warf, welche in geschlossener Formation an uns vorbei zu den Torringen unserer Mannschaft zischten, wo Corven McLaggen bereits blitzschnell die Torringe umkurvte, um kein Tor zu zu lassen. "Verdammt! Das war nichts!", fluchte James verärgert. "Kann mal passieren...", meinte Mason, während ich ungeduldig rief: "LEUTE, JETZT KOMMT, SIE HABEN DEN QUAFFEL UND SIND FAST BEI DEN TORRINGEN!"

Wir donnerten durch die Luft, bis wir bei den gegnerischen Jägern angekommen waren, während ein Klatscher auf einen der Slytherin-Jäger zu pfiff. Jedoch führte dieser eine Faultier-Rolle aus, indem er sich rücklings vom Besen hängen ließ, sodass der wilde Ball ihn verfehlte und stattdessen auf Laura zu raste, die sich eine Verfolgungsjagd mit dem gegnerischen Sucher und dem Goldenen Schnatz lieferte, während Jeffrey und Jay ihr hinterher flogen, um ihr den Klatscher vom Hals zu halten. Währenddessen feuerte einer der feindlichen Treiber einen Klatscher auf uns zu, der mich nur glatt verfehlte und an den Zuschauertribünen vorbei in die blaue Ferne flog. Dann griffen James, Mason und ich die Jägerin an, die in Besitz des Quaffels war, diese flog vor die Torringe und ließ uns glauben, sie wollte uns entkommen. Jedoch führte sie nur eine Porskoff-Täuschung aus und warf den Quaffel hinunter zu einem Jäger ihrer Mannschaft, der schon auf den Ball wartete. Er warf den Ball, der jedoch von Corven gekonnt abgewehrt wurde. Nun begann das Spiel anscheinend erst richtig...

Der blaue Wolf- eine Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt