Kapitel 32

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Hagrid hatte einen müden Blick, es schien ihm unangenehm, diese Geschichte jetzt zu erzählen. "Willst...willst du es mir etwa nicht erzählen?", fragte ich vorsichtig. "Ach was...öh...Ich hab kein Problem damit...aber du...nein. Die Geschichte findest du bestimmt tot langweillig."
"Nein. Ich hab ganz ehrlich nichts dagegen, sie zu hören.", sagte ich grinsend. "B-bist de' sicher?", raunte Hagrid unruhig. "Ganz sicher!", antwortete ich entschlossen. Der Wildhüter seufzte und fragte: "Hast du schon mal was von dem Tom Riddle gehört, hm?" Ich schüttelte den Kopf. "Das war der richtige Name von V-vo...Vol...","Voldemort.", führte ich seinen Satz zuende, doch beim Aussprechen zuckte Hagrid etwas zusammen, was ich vorallem bei jemanden wie ihm nie erwartet hätte. Der dunkle Lord war schon längst tot, noch vor meiner Geburt, also was gab schon zu fürchten? Naja, alte Gewohnheiten starben eben nie aus.
"Tut mir leid, ich...", versuchte ich ihn zu besänftigen. "Sch-schon gut, bin n' bisschen schreckhaft, selbst heute noch...", murmelte Hagrid. "Jedenfalls....", fuhr er fort, "...war Tom Riddle, also V-voldemort zu meiner Schulzeit ein Mitschüler von mir, sogar Vertrauensschüler und sehr beliebt. Viele seiner damaligen Anhänger wurden auch später zu seinen getreuen Todessern."

"Was geschah mit all seinen Anhängern?", fragte ich. "Oh, viele starben im ersten und zweiten Krieg, den er führte. Aber es gab auch viele, die lebenslang in einer Zelle in einer Zelle in Askaban versauerten, vorallem, als Kingsley Shacklebolt neuer Zaubereiminister wurde...
Ich kann jedoch nicht bestreiten, dass es einige schafften auszubrechen. Zum Beispiel Antonin Dolohov. Hat dir Albus schon mal von Remus Lupin erzählt?"
Ich nickte. "Dolohov war der Mann, der ihn in der Schlacht von Hogwarts damals getötet hat. Oder Fenryr Greyback, der hat ihn gebissen und in nen' Werwolf verwandelt.", erzählte der Halbriese und trank noch einen Schluck Tee. "Mein Vater hat auch in der Schlacht von Hogwarts gekämpft. Er war Brite. Er wurde auch von diesem Greyback gebissen...und wurde zum Werwolf. Ich hab's dann geerbt. Was...ist dann mit Greyback passiert? Wurde er getötet oder eingesperrt?"

"Weiß nicht...Er war kein richtiger Todesser...Eingesperrt wurde er nicht. Vielleicht wurde er im Getümmel der Schlacht irgendwie abgemurkst, aber er schien nach der Schlacht einfach verschwunden zu sein. Es ist zwar verdammt unwahrscheinlich, aber manche glauben, er sei noch irgendwie da draußen. Manche sagen, er habe die ganzen Angriffe, die im Tagespropheten stehen, verursacht, aber, ich denke, er ist...öh...mittlerweile tot. Sind eh' alles nur Schwätzer." Hagrid konnte recht haben, aber er konnte sich auch irren. Dieser Mann war dafür verantwortlich, dass ich so war. Dass ich ein Werwolf war. Sollte er noch leben....egal. "Erzähl weiter.", drängte ich den Halbriesen. "Nagut...Also auf jeden Fall hatte ich eine Acromantula namens Aragog. Sie wurde mir von einem Reisenden geschenkt, weißt du? Er war mein kleiner Schatz! Und dann kam dieses blöde Gerücht auf, er hätte Schüler getötet."
"Hat...er...denn Schüler getötet?", fragte ich behutsam. "NEIN! Deswegen nenn' ich's ja auch ein Gerücht!", donnerte Hagrid. "Ganz ruhig, Hagrid. Wodurch kam denn dieses Gerücht auf?" Auf meine Frage hin schwieg er kurz. "Hagrid?" Dann sagte er: "Lass mich von der Kammer des Schreckens erzählen..."

Der blaue Wolf- eine Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt