Kapitel 2

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Ich erhob mich von meinem gepolsterten Sitz und öffnete die Schiebetür des Abteils. Dann stieg ich aus dem Zug und sah mich um. Laut den Informationen, die meine Familie bekommen hatte, musste dies der Bahnhof von Hogsmeade sein, ein kleines Dorf nahe Hogwarts. Ich fand, dass das Bahnsteig seltsam aussah. Die Bänke waren rot angestrichen, die Straßenlaternen waren rot und auch die Schilder und alles andere war in dieser Farbe lackiert. Das war zwar nicht nach meinem Geschmack, aber wem es gefiel...Nach und nach kamen die Schüler aus der, mit der Zeit etwad rostig gewordenen Dampflock und alle machten Platz für einen riesigen Mann mit einem schwarz-grauen zotteligen Bart, der einen braunen alten Mantel trug und ein Halbriese zu sein schien.

Das musste der Wildhüter von Hogwarts sein, der im Brief der Schulleiterin an meine Eltern erwähnt wurde. Wie war noch gleich sein Name gewesen? Irgendwas mit H. Ha...Ha-Hagrid! Rubeus Hagrid! Ja, so hieß er, glaube ich. Rubeus Hagrid rief: "Erstklässler mit mir zu den Booten, alle anderen steigen bitte in die Kutschen, die bringen euch nach Hogwarts!" Ich tat wie geheißen und stieg in einen der Wagen.

Mir gegenüber saßen ein schwarzhaariger Junge mit grünen Augen und ein rothaariges Mädchen mit vielen Sommersprossen im Gesicht. Beide sahen zu mir und der Junge sprach mich an. "Hey...Du bist doch der Neue, oder? Also, der Werwolf.", fragte er mich. "Ja...Das bin ich...Und ja, ich verstehe wenn ihr euch lieber von mir fern halten wollt. Aber keine Sorge, ich werde in einer Vollmondnacht nie auch nur in die Nähe eines Menschen kommen, versprochen." Das Mädchen antwortete: "Wir wollen uns nicht von dir fern halten...Es muss schwer sein, wenn einem jeder aus dem Weg geht. Es geht nicht darum, was du bist sondern wie du bist!" Der andere nickte zustimmend und lächelte mich freundlich an. Ich lachte. "Nun...wenn das hier kein Witz ist, dann seit ihr die ersten die das so sehen. Ach ja, ich bin kein niederträchtiges Arschloch, wie die meisten auf dieser Welt, also alles gut, hehe." ich grinste. "Ich bin Phil Valentine" Die Kutsche rollte weiter, während wir uns unterhielten. "Ich bin Rose Granger und das ist mein Cousin und bester Freund Albus Potter! Ach ja, einer der besten Freunde unserer Eltern Remus Lupin war ein Werwolf und einer der großartigsten Männer der Welt, also ist von mir aus ist alles cool zwischen uns." Ich konnte es nicht glauben. Ich saß wirklich mit den Kindern der Helden von Hogwarts, dem goldenen Trio zusammen, auch in Amerika waren sie unter der magischen Bevölkerung sehr berühmt. "Ähm...was...wirklich? Du bist die Tochter von Ron Weasly und Hermine Granger und du bist der Sohn von Harry Potter, dem Auserwählten, dem Jungen, der überlebte? Wow...i-ich weiß nicht, was ich sagen soll...", stotterte ich. "Ja, sowas war zu erwarten...Naja. So toll ist es auch nicht...Man wird ständig mit seinem ach so großem Vater verglichen...Man muss ständig irgendwelche Erwartungen erfüllen...Ich hasse das." Ich sah ihn an. Daran hatte ich nicht gedacht. "Oh...ja...natürlich hast du recht. Tut mir leid. Das muss sicher schwer und nervig sein." Zwar wusste ich nicht wie das war, aber natürlich konnte ich es mir gut vorstellen. Glücklicherweise hatte Albus Verständnis.

"Danke und ist doch kein Problem" er grinste. Rose fragte:"Ich weiß nicht, ob es mir zusteht, aber darf ich fragen, wie du Werwolf geworden bist?" "Natürlich. Mein Vater ist Brite und war auf Hogwarts. Auch er kämpfte in der Schlacht um die Schule. Dabei wurde er von einem Werwolf namens Fenryr Greyback gebissen und ich hab das ganze geerbt." "Verstehe...Tut mir leid. Themawechsel. Was glaubst du, in welches Haus du kommst?" Ich antwortete: "Ich bin schon im Haus Gryffindor" "Wie das?" "Es gab ein Treffen zwischen mir, meinen Eltern und der Schulleiterin. Dort wurde mir der Hut aufgesetzt" Rose war verwirrt. "Normalerweise wird man doch in der großen Halle aufgerufen und dort wird er doch einem aufgesetzt?" Ich grinste. "Ja, bei Erstklässlern. Aber glaubst du, Professor Mcgonnagall ruft unter all den Elfjährigen einen Fünftklässler auf?" Wir alle lachten. Da erhob Albus das Wort. "Wusstet ihr das diese Kutschen von Thestralen gezogen werden? Kannst du sie sehen, Phil?"

"Nein, ich hab noch nie eine Leiche gesehen, aber mein Vater konnte sie sehen. Wegen der Schlacht um Hogwarts und so." Rose fragte: "Was sind Thestrale?" "Ach ja, stimmt, das kannst du ja nicht wissen. Das ist eine Art von geflügelten Pferden, die nur von denen gesehen werden kann, die schon mal eine Leiche gesehen haben", erklärte Albus. "Wann sind wir eigentlich in Hogwarts?" Genau in diesem Moment kamen hinter den knorrigen Bäumen die sich links und rechts des Weges erhoben der schwarze See und der Berg zum Vorschein, auf dem das Schloss lag. Mir blieb die Luft weg, als ich die Schule sah. Schon allein beim ersten Anblick von Hogwarts dachte ich, dass es viel schöner und epischer als Ilvermorny aussah. Ich konnte schon einen Blick auf die große Halle, den Astronomieturm und die eingemauerten Gewächshäuser erhaschen und es beeindruckte mich. Ich musste wohl sehr lange gestaunt haben, denn als ich mich wieder abwendete, hielt die Kutsche am Tor von Hogwarts...

Der blaue Wolf- eine Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt