"Love of my life, you've hurt me" - Love Of My Life, Queen
Den nächsten Arbeitstag verbringe ich mit einem Morgenkreis, der Liedvermittlung eines Karnevalslieds und damit, mit den Kindern Dekoration für das anstehende Fest zu basteln, während Liam die Bewegungsspiele und eine Erzählung übernimmt.
Jade, Celina, Alexander, Freddie und Ivy schneiden eifrig Clownsnasen aus festem, rotem Papier und Augen aus weißem Moosgummi aus; Mary, Hasan, Emma und Ronald, die allesamt ein Jahr älter sind, kleben die vorgefertigten Hosenteile und Oberkörper der Papierclowns zusammen und bemalen diese, während Daniel und Paul, die beiden Sechsjährigen und somit Ältesten der Gruppe den Figuren lustige Frisuren aus orangener Wolle und rotem Filz zaubern.
Liam ist in der Zwischenzeit mit den Dreijährigen in der Küche und macht mit ihnen einen Obstsalat, den es zur Jause später dazugeben wird.
Der Tag zieht sich ein wenig, weil die heutigen Aufgaben nicht so abwechslungsreich sind wie sonst, aber irgendwann ist auch dieser Arbeitstag zu Ende und ich verabschiede mich persönlich von jedem Kind, das abgeholt wird, und auch von jedem Elternteil.
Als nur noch Daniel, Alexander und Anita in der Gruppe sind, höre ich auf einmal Louis' laute Stimme aus der Garderobe und Liam und ich heben gleichzeitig den Kopf.
"Soll ich gehen, oder gehst du?", fragt mein braunhaariger Freund und ich stehe schnell von meinem Stuhl auf.
"Ich mache das schon, hab du derweil ein Auge auf die Kinder."
Mit schnellen Schritten verlasse ich das Zimmer und treffe in der Garderobe, die zwischen dem Gruppenraum und dem Ausgang liegt, auf ein paar geschockte Eltern, Taylor, die ihren Kopf verwundert aus der Regenbogengruppe streckt und ein paar Kinder davon abhält herauszukommen, und Briana und Louis, die sich wütend gegenüberstehen.
Das dunkelblonde Model hat Freddie an sich gezogen und zeigt anklagend mit dem Finger auf ihren Ehemann. "Du hast kein Recht so mit mir zu sprechen!", schreit sie ihn mit tränenerstickter Stimme an und ihr Sohn sieht ziemlich verschreckt zwischen seinen Eltern hin und her.
"Ich habe doch kein schlechtes Wort über dich verloren, Briana!", verteidigt sich der Wuschelkopf und wirft hilflos die Arme in die Luft. "Alles was ich gesagt habe war, dass es auch heute so ausgemacht war, dass ich Freddie abhole und er zumindest heute etwas mit mir macht, nachdem du diesen Plan gestern schon durchkreuzt hast!"
In diesem Moment stürzen plötzlich zwei Fotografen durch die Tür und machen wie wild Aufnahmen von der Auseinandersetzung, die sich vor uns allen abspielt.
"Ich muss Sie bitten, das Gebäude zu verlassen!", rufe ich den Paparazzi über die Köpfe aller zu, doch Brianas laute Stimme übertönt mich fast völlig.
"Ich gebe ihn dir ganz bestimmt nicht mit", kreischt sie nun komplett außer sich, hebt den völlig verstörten Freddie hoch, der jetzt bitterlich zu weinen beginnt und drückt ihn fest an sich. "Du bist ein elendiger Säufer, Louis! Halt dich von uns fern!"
Ohne ein weiteres Wort dreht sie sich um und rauscht mit Louis' Sohn auf dem Arm davon, der unter Tränen seine kleine Hand nach seinem Vater ausstreckt und schluchzend "Papi!" hervorpresst.
"Briana! Jetzt warte doch verdammt!", brüllt Louis so laut er kann und wird dabei vor Anstrengung rot im Gesicht, doch seine Frau sieht nicht einmal mehr zurück, als sie sich an den zwei Männern, die mit ihren Kameras in der Tür stehen, vorbeidrängt.
Während der Sänger verzweifelt und wütend ein lautes "Fuck" schreit, das mich und alle Anwesenden erschrocken zusammenzucken lässt, gehe ich zu den Paparazzi nach vorne und scheuche sie aus dem Kindergarten, doch weil das gröbste Drama nun vorüber ist, hält sie ohnehin nicht mehr viel hier.
"Okay, ich denke es ist das Beste, wenn Sie alle so schnell wie möglich nach Hause gehen", wende ich mich an die Eltern, die Louis allesamt geschockt ansehen. Ohne lange zu zögern kommen sie meiner Aufforderung nach und bald bleiben Louis und ich alleine in der Garderobe zurück.
"Brauchst du Hilfe?", ertönt Taylors unsichere Stimme und mein Blick schnellt zu der Blondine, die verschreckt Louis ansieht, der sich kraftlos auf der Bank, die sich unter den Kleiderhaken befindet, niedergelassen hat, und dann wieder mich.
"Nein, aber danke, Taylor. Ich regle das schon."
Nickend verschwindet sie wieder in ihre Kindergartengruppe und ich blicke ein paar Sekunden tief durchatmend auf Louis hinunter, ehe ich mich neben ihn setze.
"Willst du vielleicht woanders kurz darüber reden? Kann ich dir einen Kaffee anbieten?"
"Kaffee? Ein Schnaps wäre nett", flüstert er abwesend und ich muss daran denken, wie Briana ihn zuvor genannt hat. Einen Säufer. Diesen Stempel haben auch viele Magazine dem Musiker schon aufgedrückt, soweit ich das gelesen habe. "Ich würde wirklich gerne woanders hingehen."
"Gut, dann komm mit. Wir können uns ins Büro setzen, dort sind wir ungestört", schlage ich vor und er steht wortlos auf und trottet mir wie ein Hund hinterher.
Am Zielort angekommen schließe ich die Tür und gehe sofort zur Kaffeemaschine hinüber, während sich Louis auf einen Stuhl fallen lässt und den Kopf in die Hände stützt.
"Mit Zucker und Milch?", frage ich, doch er reagiert überhaupt nicht, weshalb ich den Kaffee links liegen lassen und mich ihm gegenüber auf einen Sessel setze.
"Sie hat mich vor der Hälfte der Eltern angeschrien und spätestens morgen Früh werden die Bilder der Fotografen überall im Internet sein", seufzt er mit den Nerven am Ende und reibt sich übers Gesicht, ehe er zu mir aufsieht. "Will sie mich Freddie jetzt gar nicht mehr sehen lassen? Das darf sie doch gar nicht."
"Das weiß ich nicht, aber ich bin mir sicher, dass sich das alles klären wird, wenn sich die Gemüter wieder beruhigt haben", sage ich vorsichtig und er seufzt verzweifelt.
"Du hast keine Ahnung wie wütend sie mich mit ihrem Verhalten macht", haucht er genervt und als er mich ansieht lodert Wut und Frust in seinem Blick. "Ich war nicht derjenige, der diese Beziehung ins Wackeln gebracht hat. Sie hat mit allem angefangen und jetzt benimmt sie sich, als wäre ich der Böse."
Zornig die Fäuste ballend erhebt er sich und tigert im Zimmer auf und ab, scheint dabei fieberhaft zu überlegen und bleibt schließlich direkt vor mir stehen und sieht mit einem undefinierbaren Blick auf mich hinunter.
"Weißt du was, Harry, was sie kann, das kann ich schon lange."
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Was denkt ihr hat Louis vor?
Alles Liebe
Maybe[1042 Wörter]
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Treat People With Kindness || larry stylinson fanfiction
Fanfiction"Darf ich dich nicht attraktiv finden, nur weil ich nicht homosexuell bin, Harry?" Harrys Job ist nicht vorhersehbar, jeden Tag ein wenig anders und kunterbunt. Als leitender Kindergartenpädagoge hat er sich einen langjährigen Berufswunsch erfüllt...